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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erfüllt zu sein. Ist anstrengend, nicht wahr?«
    »Ich fürchte, ich habe mir vor Antritt dieser ... Beschäftigung ... nicht vorstellen können, wie erschöpfend sie sein kann. Finden Sie, daß ich zu streng war?«
    »Ich konnte mich wehren«, sagte Cliff.
    Sie tranken.
    Der Raum war, abgesehen von einigen wichtigen Punkten, vollkommen dunkel. Die einzelnen Scheinwerfer beleuchteten Bilder und einen scharf ausgeschnittenen Kreis des Tisches. Die Decke hatte Cliff zurückgefahren, so daß durch einen kreisrunden Fleck die Sterne über Australien zu sehen waren.
    Cliff spürte förmlich, daß sich in kurzer Zeit Entscheidungen größerer Tragweite nicht umgehen ließen.
    Die Dinge um Villa nahmen an Bedeutung zu und wurden von Stunde zu Stunde rätselhafter. Cliff hatte offensichtlich einen sechsten Sinn für verborgene Gefahren, und dieser sechste Sinn meldete sich jetzt.
    Und Tamara?
    Seit einem Jahr dauerte nun schon der stille, verbissene Kampf zwischen ihnen. Jeder war bestrebt, als Sieger aus jeder Auseinandersetzung hervorzugehen. Sie hatten sich, alles in aufregender schneller Reihenfolge, angeschrien, geküßt, gegeneinander ausgespielt, wieder vertragen, tiefen sich scheinbar unmotiviert an, gingen zusammen aus und griffen sich wieder mit der Schärfe ihrer Argumente und Ironie an. Irgendwann mußte dieser Zustand beendet werden. Aber welche Lösung war die beste? Tamara hatte schon einmal resigniert, wußte Cliff von Wamsler, aber Villa war hart geblieben. Schon wieder Villa.
    »Tamara ...«, begann er halblaut.
    Das schien der Tonfall zu sein, auf den sie im Moment gewartet hatte. Mit glänzenden Augen sah sie ihn an.
    »Ja, Cliff?«
    »Sie müssen mir helfen!« bat er.
    »Gern. Wobei?«
    »Ich muß mit Villa sprechen. Und zwar morgen früh. Heute nacht wird vermutlich kein Einsatz mehr erfolgen.«
    Sie schien enttäuscht darüber.
    »Und was wollen Sie mit Villa besprechen?« fragte sie leise und bemüht, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    McLane nagte an seiner Unterlippe.
    »Ich werde ihn ganz einfach um eine GSD-Genehmigung für einen Start nach Gordon bitten.«
    »Was wollen Sie dadurch erreichen?« fragte Tamara verblüfft.
    »Ich habe folgende Überlegungen: Gibt er sie mir, dann habe ich wirklich Gespenster gesehen. Gibt er sie mir nicht, dann bleibt mein Mißtrauen.«
    Tamara stellte ihr leeres Glas auf den Tisch zurück und fragte:
    »Was wäre dadurch bewiesen?«
    Cliff beugte sich vor und sagte hart und in fast beschwörendem Ton:
    »Tamara, ich habe niemals den Anspruch erhoben, besonders intelligent zu sein. Aber eines darf ich für mich in Anspruch nehmen: Ich habe einen gewissen Spürsinn. Mehr darüber kann ich vorläufig noch nicht sagen. Mir fehlen noch eine Menge Fakten.«
    Mit leichter Ungeduld erwiderte Tamara:
    »Gut.«
    »Sie werden mir also helfen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Dafür haben Sie sich noch einen Schluck verdient«, sagte Cliff. »Darf ich nachgießen?«
    »Bitte. Damit Ihre Seele Ruhe bekommt, werde ich morgen mit Villa sprechen, ob er Zeit für Sie hat. Ich benachrichtige Sie dann gleich. Einverstanden?«
    »Natürlich. Ich werde, wenn mir etwas Originelles einfallen sollte, meinen Dank in ein entzückendes Geschenk verkleiden. Übrigens ...«
    »Noch Wünsche?«
    »Ja, leider. Und wenn Sie schon im GSD-Zentralamt sind, können Sie mir noch einen mikroskopisch kleinen Gefallen tun.«
    »Was denn nun noch?«
    »Sehen Sie sich ein bißchen um!«
    »Wen oder was sollte ich genau ansehen?« fragte sie nicht ohne Anzüglichkeit.
    »Vielleicht finden Sie heraus, warum Villa in die Nähe von Gordon geflogen ist. Es muß doch irgendwelche Unterlagen geben, nicht wahr?«
    Tamara schüttelte den Kopf.
    »Jetzt sind Sie wirklich vollkommen durchgedreht, Cliff.«
    »Nein«, sagte er. »Ich finde es nicht.«
    »Wissen Sie, was Sie da von mir verlangen?« beharrte sie.
    Er zuckte: »Leider weiß ich es sehr genau. Aus diesem Grund bitte ich Sie auch besonders herzlich darum. Wir beide gehen ein Risiko ein, aber es ist nicht für meinen persönlichen Vorteil.«
    Tamara sah auf ihre Uhr.
    »Fast zu spät«, bemerkte sie und stand auf.
     
    *
     
    Cliffs schweres Gefährt stand mit laufenden Maschinen vor dem Eingang des Apartmenthauses, in dem Tamara ihre kleine Wohnung hatte. Er lehnte sich in dem Konturensitz zurück und stellte das Triebwerk ab.
    »Danke für die Fahrt«, sagte sie.
    Er machte eine vage Handbewegung.
    »Sie werden also morgen bei Villa um eine

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