Irgendwas geht immer (German Edition)
auszuziehen. Wir betranken uns hoffnungslos mit Limoncello und zankten uns auf dem Heimweg lautstark über absolut alles. Daheim angekommen, ging ich mit Poo und Elvis ein letztes Mal Gassi. Zwei Minuten vor Mitternacht kehrte ich zurück und blieb auf der anderen Straßenseite stehen, um einen Blick auf mein Zuhause zu werfen. Ein Gefühl tiefer Dankbarkeit durchströmte mich … Da stand es, dieses Haus, in dem meine geliebte Familie lebte, mit all ihren Macken, ihren Ecken und Kanten. Der Gedanke, wie kurz davor ich gewesen war, all das zu verlieren, ließ mich erschaudern. Ich hätte unter Garantie den Verstand verloren, wenn das passiert wäre. Mitternacht. Mein Geburtstag war vorüber, und mir wurde bewusst, dass ich nun die Erlaubnis hatte, hineinzugehen und mich auf den Rest meines Lebens zu stürzen. Ohne Reue.
EPILOG
Am Sonntagmorgen war ich früh auf den Beinen. Es war noch nicht einmal fünf Uhr, und alle anderen schliefen noch. Ich stand auf und zog mich an. Dann trank ich eine Tasse Tee und ging hinaus zum Wagen. Ich startete den Motor, legte den Gang ein und fuhr rückwärts aus der Einfahrt. Weit und breit war niemand zu sehen. Es hatte während der Nacht geregnet, so dass die Luft ganz frisch roch. Die Sonne ging auf und würde die Welt gleich in helles Licht tauchen. Am Ende unserer Straße hielt ich an und zog die Schlafmaske – eines dieser Dinger, wie man sie für Nachtflüge im Flugzeug bekommt – heraus. Wenn ich die Herausforderung und den Kick nach wie vor brauchte, dann sollte ich es jetzt, wo ich über fünfzig war, endlich angehen. Ich hatte mir diese Frage immer gestellt – würde ich mich trauen, oder hätte ich zu große Angst davor? Tja, jetzt hatte ich keine Angst mehr. Also los, Mo, leg den Gang ein und fahr blind zur Arbeit. Tu’s einfach.
Ich werfe einen letzten prüfenden Blick auf die Straße, setze mir die Schlafmaske auf und fahre ganz langsam los. Ruhig bleiben, schalten. Stehen bleiben. Links blinken, langsam anfahren, lauschen, ob ein anderes Auto kommt. Mein Herz hämmert so heftig, dass ich den Pulsschlag in der Kehle spüren kann. Beschleunigen, lenken, lenken, lenken. Vorbei an den Läden, die ich nicht sehen kann, vorbei an der Schule. Rechts blinken, wo das Kriegerdenkmal steht. Wann abbiegen? Jetzt? Nein … noch ein Stück. Jetzt! Abbiegen. Scheint richtig zu sein, wieder Gas geben. Ein heftiges Ruckeln, als der Wagen auf den Bürgersteig fährt. Bremsen. Stopp. Schlafmaske abnehmen. Ja, ich hatte die Kreuzung falsch eingeschätzt und wäre um ein Haar in einen ziemlich dicken Baum gegenüber vom Kricketfeld gekracht, aber, hey, immerhin habe ich die Hälfte des Wegs geschafft. Heiliger Strohsack! Wahnsinn! Ich sehe mich um. Weit und breit niemand zu sehen. Gott sei Dank!
Bis … ich sehe in den Rückspiegel, und da … auf dem Rennrad mit dem passenden ergonomischen Helm … rast mein reizender Ehemann heran. Direkt hinter mir. Er ist mir die ganze Zeit gefolgt, um dafür zu sorgen, dass mir nichts passiert. Er ist immer da. In sicherer Entfernung. Und passt auf. Das ist mein Mann.
Was für ein Riesenglück, jemanden zu lieben, mit dem man verheiratet ist. Ein Berg, den ich noch nicht bis zum letzten Punkt erklommen habe. Mein Ehemann.
Denys.
AUS OMA P’S REZEPTBUCH
OSCARS BANOFFEE-KUCHEN
Für den Teig:
200 g Biskuit
100 g Pecannüsse
100 g zerlassene Butter
Für die Karamellmasse:
100 g Butter
150 g brauner Mauritius-Rohrzucker
250 ml Sahne
Für den Belag:
3 große Bananen
300 ml Sahne
1 TL Puderzucker
2 – 3 Tropfen Vanilleextrakt
Geriebene dunkle Schokolade
Die Kekse und Nüsse in eine Plastiktüte geben und mit dem Nudelholz zerkleinern. Dann mit der zerlassenen Butter vermengen.
Die Mischung in den Backring geben und flachdrücken. 30 Minuten im Kühlschrank kaltstellen. Währenddessen die Karamellmasse vorbereiten. Die Butter und den Zucker gemeinsam zergehen lassen. Wenn die Butter zerschmolzen ist, Sahne hinzugeben und 5 Minuten köcheln lassen, bis die Masse ein wenig verdickt, dann beiseitestellen und abkühlen lassen.
Die Karamell- über die Teigmasse geben. Die Bananen schälen, in feine Streifen schneiden und sie darauf verteilen.
Sahne schlagen und mit Puderzucker und Vanilleextrakt schlagen, bis sie steif ist, dann auf den Bananen verteilen.
Mit Schokosplittern verzieren und bis zum Servieren gut kühlen. Mit einem scharfen Messer den Backring lösen und vorsichtig entfernen.
Für die Bäckerin: Sich einen
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