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Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
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ansteckend? Kann man das auch von Hunden kriegen? Auf welchem Planeten lebt die Frau bitte? Und herzlichen Dank auch, dass du mich für eine Schlampe hältst, Mum. Die es mit jedem treibt. Und danke, dass du es mir genau dann unter die Nase reibst, wenn ich mich so tausendprozentig wie eine Jungfrau fühle und sowieso kein Junge mit mir schlafen will, weil ich total fett und hässlich bin. Und danke, dass du mir reindrückst, dass ich noch fetter geworden bin, so fett, dass du sogar glaubst, ich sei schwanger, verdammt noch mal. Du bist so was von daneben, Mum!
    Ich könnte ausflippen. Wieso muss sie meine Mutter sein? Wieso kann ich nicht eine Mum wie Lotties haben, die einem zuhört und nicht ständig irgendwelchen verlogenen Mist erzählt und einem weh tut? Wieso muss ausgerechnet ich eine Verrückte zur Mutter haben? Dad ist aufgestanden und rausgegangen. Wahrscheinlich hat ihn diese Tour einfach nur genervt.
    »Nein, Mutter, du spinnst ja wohl! Ich bin nicht schwanger. Sollen wir es vielleicht in die Zeitung setzen? Nach dem Motto: Mr und Mrs Battle freuen sich, ankündigen zu dürfen, dass ihre Tochter Dora derzeit nicht schwanger ist. Wäre das okay für dich?«
    Sie faselte immer weiter und weiter, dass es schließlich ihr »gutes Recht« sei zu fragen und dass sie, wenn ich ihr »mehr Platz« in meinem Leben einräumen würde, das Gefühl hätte, ein Teil meines Lebens zu sein. Aber ich will gar nicht, dass sie ein Teil meines Lebens ist – genauso wenig, wie ich ihr all meine intimsten Geheimnisse verraten will. Ich lebe hier, weil ich muss, und kann es kaum erwarten, endlich von hier wegzukommen. Ich hasse sie, hasse sie, hasse sie.
    Ich meine, seht euch bloß an, was sie jetzt schon wieder angerichtet hat. Nur wegen ihr muss ich eine ganze Packung Kekse essen, damit ich mich wenigstens ein bisschen besser fühle. Herzlichen Dank, Mum, für dein Vertrauen. Wenn du mich endlich nicht mehr für eine Schlampe halten würdest, würde ich mich vielleicht ein bisschen lieber mögen und müsste keine Schachtel Kekse essen. Entschuldigung, aber wer ist denn hier eigentlich der Seelenklempner?

ACHTUNDZWANZIG
    OSCAR
    Ist es mein Los, mein ganzes Leben lang nur von Enttäuschungen heimgesucht zu werden? Heute war ich gezwungen, mich mit dem unbestreitbaren Gedanken auseinanderzusetzen, dass sich auch der Kreis der Zauberhaften letztlich als seicht und oberflächlich entpuppen könnte. Mit Ausnahme meiner eigenen Person, versteht sich. Wider jede Vernunft hofft man natürlich, dass die Wahl der Mitglieder unserer Vereinigung klug getroffen war, und dennoch …
    Heute kamen wir zum gewohnten Zeitpunkt zusammen. Das Passwort dieses Tages lautete: Audrey Hepburn. Hargreaves weiß nur allzu gut, wer sie ist, doch Wilson gab eine schauderhafte Verunglimpfung von sich, indem er sie als »Audrey Hopburn« titulierte. Was für ein schöner, aber nichtsdestotrotz dummer Mensch, als der er sich leider immer mehr entpuppt. Er behauptete allen Ernstes, noch nie von ihr gehört zu haben. Darauf erging ich mich gemeinsam mit Hargreaves in einer viertelstündigen Ausführung über die herausragenden Attribute der geschätzten Miss Hepburn. Hargreaves beschrieb sie mit Worten wie elegant, zierlich und todschick, während ich zu etwas eloquenteren Formulierungen wie makellos, überirdisch und anmutig griff. Ich wagte mich sogar zu einem keck vor, ehe ich mit ein wahrer Rohdiamant zum krönenden Abschluss meiner Ausführungen kam.
    Anschließend wandten wir uns anderen Themen zu, darunter der stets gerndiskutierten Frage nach dem Stellenwert von Peter Andre. Hargreaves war in Plauderlaune und sichtlich bereit, sein Scherflein zu unserer Unterhaltung beizutragen, während Wilson auch in diesem Fall ein erstaunliches Maß an Unzulänglichkeit an den Tag legte.
    Sollte ich ihn etwa maßlos überschätzt haben? Vielleicht habe ich mich ja von seiner Schönheit blenden lassen, wer weiß? Wäre ich ein nachsichtiger Mensch, würde ich ihm zugutehalten, dass er schließlich erst in der Neunten ist und ihn damit zwei volle Jahre von mir und Hargreaves trennen. Der eklatante Mangel an Kenntnissen, welche Persönlichkeiten den Kreis der Zauberhaften in Ekstase zu versetzen vermögen, sollte entschuldbar sein, doch ertappe ich mich dabei, dass ich seine Anwesenheit als zunehmend unerquicklich empfinde.
    Doch ist dies möglicherweise schlicht der Tatsache zuzuschreiben, dass er neben Noel nun einmal etwas blass erscheint. Dass ich unter einer

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