Irgendwie Top
Schultern. „Du hast Schiss, dieses Mal was falsch zu machen, stimmt es?“ Er bewies wiedereinmal, dass er viel zu gut in Markus' Kopf gucken konnte.
„Was soll ich da schon groß falsch machen?“, versuchte der hingegen abzuwiegeln. Tim schnaubte abfällig.
„Nun ...“, begann er, „im Grunde solltest du das wissen. Wenn dir jemand seinen Schwanz in eine Öffnung hineinschieben will, die im Grunde nicht ideal dafür geeignet ist, sollte man sich vorher wohl ein bisschen Gedanken machen. Sonst kann der andere sogar schwer verletzt werden. Ich würde nicht wollen, dass ...“ Hastig brach er ab und starrte auf die Tür. Markus wandte den Kopf und erstarrte. Da stand ihre Mutter mit einem Wäschekorb und schaute Tim betroffen an.
„Timothy? Hast du mit Mark schon … Sex?“, fragte sie mit beherrschter Stimme, doch ihre Schultern bebten. Tims Kopf lief hochrot an und er sackte in seinem Stuhl zusammen, versuchte vergeblich, hinter dem breiten Rücken seines Bruders zu verschwinden. „Ich habe doch gerade richtig verstanden, dass du überlegst, mit ihm zu schlafen?“, hakte Maria entschlossener nach.
Tims Kopf leuchtete noch eine Nuance stärker, verlegen druckste er herum: „Ich … nun ja, ich ...“
„Hast du Kondome?“ Maria holte tief Luft. „Benutzt ihr Kondome?“
Tim nickte zaghaft, warf Markus einen hilfesuchenden Blick zu, der jedoch gerade extreme Mühe hatte, sich nichts anmerken zu lassen, obwohl ein verflucht unpassendes Lachen aus seiner Kehle schlüpfen wollte. Wenn Mum nur wüsste …
Maria holte noch einmal überdeutlich Luft, setzte den Wäschekorb ab und wandte sich an die beiden Brüder.
„Timothy, ich möchte, dass du dich vorher mit Markus darüber unterhältst. Ich …“ Sie schluckte schwer und gab kleinlaut zu: „Von … Analverkehr, habe ich absolut keine Ahnung. Ich weiß nur, dass … es … schwierig ist. Und schmerzhaft sein kann. Habe ich gelesen.“ Ihre Wangen zeigten einen leichten Hauch von Rosa, doch ihre Stimme blieb erstaunlich fest. „Bitte unterhaltet euch darüber“, bat sie, schaute ihren Ältesten flehend an, der seine Kiefer fest zusammenpresste, um keinen verdächtigen Ton von sich zu geben. Unschuldiger kleiner Struppi! Oh Mann, wenn sie nur wüsste …
Markus blinzelte hastig, bemüht, sein neutrales Gesicht beizubehalten. Nur nicht zu Tim hinsehen, ermahnte er sich, dann würde dieses verdammt Lachen herausbrechen.
„Markus kann dir bestimmt ein paar … Tipps geben“, fuhr Maria fragend fort und er nickte hastig, mied ihren Blick jedoch so gut es ging. Noch ein paar Minuten und er würde vor Lachen platzen. Zum Glück beließ ihre Mutter es dabei, seufzte beim Hinausgehen und blieb nur noch einmal in der Tür stehen, um ihnen mitzuteilen, dass es in zehn Minuten Essen geben würde.
Markus fühlte, wie ihm die Luft langsam eng wurde, zählte langsam bis zehn, bis er aufstand, die Tür fest zudrückte, anfing zu grinsen und glucksend loslachte, noch immer um eine gedämpfte Lautstärke bemüht. Tim saß zusammengesackt auf seinem Stuhl, spielte verlegen mit dem Saum seines T-Shirts. Doch um seine Mundwinkel zuckte es.
„Scheiße. Ich hätte ihr doch kaum sagen können, dass wir mittlerweile schon fast alle Positionen ausprobiert haben?“ Er zuckte die Schultern. Markus zog die Lippen ein, kämpfte um ein ernstes Gesicht. Er klopfte Tim brüderlich auf die Schulter und fragte: „Na Struppi, was soll ich dir denn noch für Tipps geben?“
Tim starrte ihn böse an und schlug seine Hand weg. „Die Frage ist ja wohl eher, was für Tipps brauchst du für dein erstes Mal, großer Bruder?“
Markus erstarrte abrupt und schaute ihn verblüfft an. Woher wusste der Kleine davon? Tim lachte feixend los.
„Todsicher will Alex auch mal zum Zuge kommen, oder?“ Er wurde jedoch ernst, kaum dass Markus langsam nickte. Der ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke.
„Verfluchte Scheiße, wie bin ich da nur hineingeraten?“, stöhnte Markus. Nicht nur, dass er sich Gedanken darum machen musste, wie er Alex ficken sollte, ohne ihm wehzutun, nein, er musste sich auch noch damit befassen, wie es für ihn sein würde, gefickt zu werden. Das Leben war gerade verdammt kompliziert geworden. Genervt schloss er die Augen. Vielleicht war es sogar besser, wenn Alex sauer auf ihn war und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Einfacher, bequemer, unkomplizierter.
Feine, brennende Nadeln bohrten sich in sein Herz, zogen es an unsichtbaren
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