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Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Titel: Irgendwo da draußen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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vorwerfe: Ich hätte sie ernster nehmen müssen.«
    Ich verlagerte mein Körpergewicht auf dem harten Holzsessel. Auf Dauer waren diese Stühle zweifellos unbequem. Ganz oben auf der Anschaffungsliste notierte ich gedanklich ein paar Sitzkissen.
    »Mir ist noch nicht ganz klar, worin Sie die Aufgabe unseres Detektivbüros sehen.« Wollte die Frau ernsthaft, dass wir auf die Suche nach Außerirdischen gingen? Andererseits: Wenn sie dafür bezahlte, würde ich mich auch nach UFOs umschauen. Es gab Schlimmeres.
    »Sie sollen keine UFOs jagen«, sagte sie, als hätte sie meine Gedanken erraten. »Meine Schwester ist tot. Ich möchte die Ursache erfahren. Das bin ich ihr schuldig.«
    Ich suchte krampfhaft nach einem Ansatzpunkt. »Hatte sie Angst vor den Entführungen? Waren sie unangenehm, schmerzhaft?«
    »Genau das«, antwortete Lahrmann-Tiemen. »Corinna hatte entsetzliche Angst vor den Entführungen. Die Außerirdischen führten Untersuchungen an ihr durch. Sie tasteten sie ab, machten Experimente mit ihr, unter anderem auch sexuelle. Das war so grausam und ekelhaft, dass ich es hier nicht wiederholen möchte. Und hinterher fühlte sich Corinna zerschlagen, verletzt, auf eine gewisse Weise vergewaltigt. Sie versuchte alles, um die Entführungen zu vermeiden. Sie ließ nachts das Licht an, schlief neben dem Bett, versteckte sich bei Freunden. Es half nichts. Die Außerirdischen fanden sie überall.«
    Ich holte Luft. »Reicht Ihnen das als Erklärung nicht aus? Solche Erfahrungen, egal, ob eingebildet oder nicht, dürften genügen, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben, oder eben …«
    »Wenn es mir genügen würde, wäre ich nicht hier«, schnappte sie. »Aber, bitte! Ich kann auch zu einer anderen Detektei gehen.«
    »So habe ich das nicht gemeint«, beeilte ich mich zu versichern. »Ich wollte ausdrücken, ich brauche, äh, mehr Anhaltspunkte, um …«
    »Ich will wissen«, unterbrach sie mein Gestammel, »ob andere zu ihrem Tod beigetragen haben. Zum Beispiel ihr Freund …«
    Ich horchte auf. »Sie hatte einen Freund?«
    »Ja. Was ist daran ungewöhnlich?«
    »Nichts. Ist er auch entführt worden?«
    »Nein, aber er hat sie bestimmt nicht von ihrem Glauben abgebracht. Er ist nämlich Ufologe, Mitglied in einem Klub, in dem sie Berichte über Sichtungen von UFOs austauschen. Fotos, auf denen ein paar helle Punkte zu erkennen sind, die fliegende Untertassen darstellen sollen.«
    »Roswell«, warf ich ein, um meine Kompetenz zu beweisen.
    »Das ergänzt sich doch großartig, nicht wahr? Er schwärmt davon, dass uns Abgesandte anderer Welten besuchen, sie, ich meine Corinna, geht noch einen Schritt weiter. Ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden, meine Schwester hätte etwas Besseres verdient gehabt, er ist so ein …« Sie suchte nach dem richtigen Ausdruck und fand keinen. »Und dann war da noch diese Gruppe.«
    »Welche Gruppe?«
    »Ich habe sie scherzhaft Anonyme Entführte genannt. Hauptsächlich Frauen, die alle mehrmals an Bord von Raumschiffen gewesen sein wollen. Das Komische – ich zitiere wieder meine Schwester – war, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Das hat sie natürlich in der Überzeugung bestärkt, keinen Hirngespinsten aufzusitzen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Einerseits tat es Corinna gut, mit Gleichgesinnten zu reden, andererseits bekamen die Entführungsgeschichten einen immer realeren Charakter.«
    »Haben Sie Namen?«, fragte ich. »Ich würde mich gern mit einigen dieser Entführten unterhalten.«
    »Wie gesagt, man bleibt anonym. Aus verständlichen Gründen. Das sind keine Teenies, die auf Friedhöfe schleichen und satanistische Messen feiern, sondern Leute, die im Beruf stehen, Beamte, Lehrerinnen. Da möchte man nicht, dass solche Geschichten publik werden. Es könnte den Job kosten.«
    »Und wie haben sie sich gefunden?«
    »Keine Ahnung. Fragen Sie Peter! Peter Hofknecht, das ist, war der Freund meiner Schwester.«
    Ich dachte nach. »Sie haben erwähnt, dass die Außerirdischen eine Technik beherrschen, mit der sie die Erinnerung an die Entführung auslöschen können.«
    »Richtig. Sie produzieren Tarnerinnerungen. So nannte das meine Schwester.«
    »Wie hat es Corinna geschafft, diese Barriere zu durchbrechen? Sie kannte Details ihrer Aufenthalte in den Raumschiffen. Und die anderen Entführten, die sich in der Gruppe getroffen haben, offensichtlich auch.«
    Katja Lahrmann-Tiemen beugte sich ein wenig vor. »Finden Sie es heraus! Es hat mit

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