Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
The Wind“. Ronnie steuerte das Riff bei, auf dem wir das Stück aufbauten. Von mir stammt das Riff zu „The Devil Cried“. Ronnie musste für einige Tage nach Hause, er wohnte damals in L.A., und ich schickte ihm einen Rohmix, der ihm gefiel. Und nach seiner Rückkehr vervollständigte er die schnelle Nummer, „Ear In The Wall“. Geezer kam vorbei, und wir spielten die drei Tracks in meinem Heimstudio als Demo ein.
Mein Kontakt zu Bill war nie abgebrochen, und so fragte ich ihn, ob er Lust hätte, die drei Tracks aufzunehmen. Er sagte augenblicklich zu.
Ich ließ ihn eine Woche vor der Ankunft der anderen nach Großbritannien einfliegen, damit wir in Ruhe an den Stücken feilen konnten und er sich daran gewöhnt. Ich hatte Bill ungefähr drei Wochen zuvor ein Demoband geschickt, doch offensichtlich hatte er damit noch nicht geprobt. Dann erschienen Geezer und Ronnie. Da Bill sich viel Zeit ließ, wurden wir alle ziemlich nervös und unruhig. Er wollte jede Passage analysieren und verschiedene Parts ausprobieren. Tja, so ist er nun mal. Die Situation spitzte sich zu, als die anderen zu drängeln anfingen. Doch ich wusste ja selbst nicht, wie lange es noch dauern würde.
Unglücklicherweise setzte uns die Plattenfirma eine unumstößliche Deadline. Wir redeten mit Bill und schlugen ihm einige Drum-Pattern vor, aber er wollte sie nicht umsetzen. Schnell wurde klar, dass Bill in diesem Fall nicht der geeignete Schlagzeuger war. Wir überlegten zudem, eine Band zusammenzustellen und wieder auf Tour zu gehen, doch auch hier stellte er sich als Hemmschuh heraus: „Ich bin nicht sonderlich daran interessiert, viele Live-Shows zu spielen.“
Es wäre auch recht komisch für ihn gewesen, denn Bill hatte auf Heaven And Hell getrommelt, während Vinny der Schlagzeuger bei Mob Rules und Dehumanizer war. Wegen all dieser Probleme engagierten wir Vinny für die drei Tracks. Und das war’s. Ronnie und Geezer flogen zurück, und die drei Tracks erschienen als Bonus auf der Compilation, die bei Erscheinen begeistert angenommen wurde.
Sobald die Veranstalter von den drei neuen Songs hörten, setzten sie sich mit uns in Kontakt, um zu erfahren, wann denn eine Tour anstehe.
Wir hatten das schon intern diskutiert, wollten aber alles in Ruhe angehen und nicht schon wieder jahrelange Verpflichtungen eingehen. Erst mal eine Tour machen – und dann sieht man weiter.
Sie buchten uns etliche Termine, und als The Dio Years im April 2007 auf den Markt kam, donnerten wir über die Highways in Kanada und den USA. Zum ersten Mal seit fast 40 Jahren trat ich unter einem anderen Bandnamen auf. Wir mussten Black Sabbath vermeiden, denn zwischenzeitlich tourte ich ja auch mit Ozzy – und zwei Bands dieses Namens hätten die Zuschauer nur verwirrt. Zudem spielte die Band keine alten Nummern, sondern hielt sich strikt an die Stücke mit Ronnie. Zuerst wollten wir auf einen Bandnamen verzichten und nur die einzelnen Namen auflisten, während die Auftritte als Heaven And Hell -Tour laufen sollten. Doch schon bald nannten uns die Leute Heaven & Hell, und so entschieden wir uns für diesen Namen.
Wir starteten mit Down und Megadeth . Down wurden ungefähr nach der Hälfte der Tour durch Machine Head ersetzt. In den USA traten wir bei über 30 Konzerten auf und im Mai ging es nach Europa, wo wir bei Sommer-Festivals und in Stadien auftraten. Als nächstes führte uns der Terminplan nach Australien und Neuseeland. Dort waren erneut Down zwei Wochen lang unsere Vorgruppe. Im September ging es in die USA, diesmal mit Alice Cooper und Queensrÿche . Wir kannten Alice schon eine ganze Zeit lang. Er hat sich stets nett und höflich gegeben. Damals trommelte Eric Singer für ihn. Während der Tour begegnete ich Alice manchmal in der Lobby der Hotels.
„Du willst noch raus?“
„Ja, eine Runde golfen.“
Beim letzten Konzert in Japan bedrückte uns das Ende der Band. Ich fragte Ronnie: „Was hältst du von einem neuen Album?“
„Liebend gern. Und wie sieht es mit Geezer aus?“
„Wir fragen ihn!“
Geezer traf uns in einem japanischen Restaurant, in dem er es keine fünf Minuten aushielt, weil er mittlerweile zum Veganer geworden war. Man hätte sich keinen ungeeigneteren Ort aussuchen können, denn hier aßen sie rohen Fisch und so’n Zeug. Er bestellte sich einen Drink, sah, wie die Köche die lebenden Shrimps auf den Grill packten, wurde unglaublich wütend und verpisste sich.
Doch er wollte mitmachen, wie auch Vinny.
Damit stand
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