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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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– hatte er mir in den Arm gebissen. Dann schaute er mich an … und schnappte wieder zu, an der gleichen Stelle.
    Hunde können unglaublich schnell sein. Der Biss war nur eine Warnung, denn wenn er gewollt hätte, hätte er mir mit seinem kräftigen Kiefer den Arm abreißen können. Das Tier war so verängstigt und merkte nicht, dass ich es eigentlich nur gut mit ihm meinte. Die Schuld lag eindeutig bei mir, denn ich hätte mich niemals über ihn beugen dürfen. Vielleicht hatte er den Geruch der anderen Hunde wahrgenommen?
    Wegen der Verletzung musste ich erneut ins Krankenhaus. Und wer stand da? Der Chirurg vom letzten Mal. Was der sich wohl dabei gedacht hat? Natürlich konnten sie die Wunde auch diesmal nicht nähen. Typisch, das konnte nur mir passieren. Wieder mal vor einer Tour. Ich hatte zwar noch einige Wochen Probleme mit dem Arm, doch er heilte recht schnell.
    Maria meckerte mich an: „Du bist wirklich ein Volltrottel. Ich habe dir doch gesagt, dass du ihm nicht zu nahe kommen darfst!“
    Doch am nächsten Tag ging ich erneut zum Auslauf, um mich der Angst zu stellen. Man darf seinen Ängsten nicht ausweichen. Da ich das arme Tier bei der ersten Begegnung überrumpelt hatte, ließ ich ihm jetzt Zeit zur Kontaktaufnahme. Ich öffnete das Tor des Auslaufs, mit einigen Plätzchen in der Hand. Er stand da und schaute mich an. Ich dachte mir: Bitte nicht noch mal! Doch er verhielt sich zahm und wurde in der Woche, die er bei uns lebte, recht zutraulich.
    Wahrscheinlich hat er den neuen Besitzer längst umgebracht.
    Doch meine Leidensgeschichte war immer noch nicht zu Ende.
    Am schlimmsten war der Knorpelverfall im Daumengelenk. Ich hatte schon seit einigen Jahren Beschwerden und bekam Steroid-Injektionen rund um den Daumenansatz, die aber nicht alle exakt gesetzt werden konnten. Dann hörte ich von der Joint Clinic in Birmingham. Dort hatte sich die Ärztin Anna Moon auf Handprobleme spezialisiert. Sie setzte mir die Injektionen nach dem Röntgen und konnte somit genau den Raum zwischen den beiden Knochenenden treffen. Erst verabreichte sie mir Steroide und dann eine gallertartige Substanz, die auch bei Problemen mit Kniegelenken gespritzt wird. Innerhalb von einer Woche wurde ich drei Mal behandelt. Durch das Verfahren entstand quasi ein künstlicher Knorpel, der das Aufeinanderreiben der Knochen pufferte. Es wirkte zwar, war aber noch keine optimale Lösung. Durch die Belastung des Gitarrenspiels schwoll meine Hand an, und ich musste entzündungshemmende Mittel und Schmerztabletten einnehmen.
    Auch Eddie Van Halen plagten Gelenkprobleme, und so suchte er Dr. Peter Wehling in Düsseldorf auf, einen Spezialisten auf dem Gebiet der Stammzellenbehandlung. Nur in Deutschland wird das Verfahren in dieser Perfektion angewendet. Eddie meinte, es würde ihm helfen, und so machte ich einen Termin bei dem Typen. Vier Stunden lang wurde meine Hand untersucht – ich musste in die Röhre, wurde geröntgt, das ganze Programm. Zusätzlich wurde der allgemeine Gesundheitszustand abgeklärt, da man sich keiner Behandlung unterziehen darf, wenn andere Krankheitsbilder auftauchen. Auf einem Röntgenbild fand der Arzt eine weiße Stelle zwischen dem Gelenk und meinte: „Ich glaube nicht, dass ich sofort mit der Therapie beginnen kann. Wenn es das ist, was ich vermute, müssen sie sechs Monate lang Antibiotika nehmen.“
    Mir wurde mulmig. Panisch fragte ich ihn: „Und was ist das genau?“
    „Eine Flüssigkeitsansammlung im Knochen des Gelenks.“
    Ich wurde noch einmal geröntgt. Sie fanden ein kleines Loch, das von einer der Steroid-Injektionen stammte. Die Spritze war direkt in den Knochen eingedrungen. Deshalb schwoll mir ständig die Hand an, denn je nach Stoffwechsellage bildete sich mal mehr und mal weniger Flüssigkeit im Knochen. Doch der Arzt beruhigte mich: „Da wir uns nun die Schattierung erklären können, sollten wir die Behandlung fortführen.“
    Als nächstes entnahmen sie mir Blut und schickten es ins Labor, damit Knorpelzellen gezüchtet werden konnten. Zwei Tage später erhielt ich die Injektionen. Der Arzt achtete auf äußerste Hygiene und wechselte innerhalb von fünf Minuten drei Mal die Handschuhe. Ich musste insgesamt eine Woche lang in die Klinik gehen. Morgens bekam ich die Injektionen, anschließend ging es wieder ins Hotel. Sie nahmen mir während der Therapie eine Menge Blut ab, für den Fall, dass ich eine Nachbehandlung benötigte, der ich mich auch unterziehen musste. Die Zellen wurden

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