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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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also praktisch die Songs, die auf der ersten Scheibe landeten. Wir wollten keine fremden Stücke mehr in unserem Programm haben. Ein zwölftaktiger Blues inmitten von Eigenkompositionen klang merkwürdig und war nicht mehr zeitgemäß, weil sich unsere Musik viel zu krass davon unterschied. Allerdings nahmen wir bei einer Demo-Session „Evil Woman“ auf, eine Cover-Version des amerikanischen Hits von Crow , einer Band aus Minnesota. Jim Simpson brachte uns darauf, weil er der Meinung war, etwas Kommerzielles und Griffiges wäre wichtig für die Plattenbosse.
    Zögerlich stimmten wir zu, da sich das Blatt sowieso zu unseren Gunsten wendete, als man uns bei den Aufnahmen die Gelegenheit gab, „The Wizard“ mitzuschneiden. Simpson versuchte mit dem Demo auch das Interesse des angesagten Disc-Jockeys John Peel zu wecken. Im November spielten Black Sabbath in seiner Show Top Gear die Stücke „Black Sabbath“, „N.I.B.“, „Behind The Wall Of Sleep“ und „Sleeping Village“. Endlich konnten uns die Leute überregional im Radio empfangen. Ganz langsam begann unsere Karriere anzurollen.
    Black Sabbath entschieden sich nicht für Rodger Bain als Produzenten, er wurde für uns ausgesucht. Wir trafen ihn kurz vor den Aufnahmen. Er schien ein netter Kerl zu sein, und wir mochten ihn. Rodger war noch genau so grün hinter den Ohren wie die Band und arbeitete noch nicht so lange. Er muss in seinen frühen Zwanzigern gewesen sein und war wohl ein paar Jahre älter als wir. Als Produzent trug er die gesamte Verantwortung für die Aufnahmen. Er vermittelte uns ein beruhigendes Gefühl, gab aber keine großartigen Ratschläge. Bain schlug nur einige kleine Änderungen vor, da die Songs schon gut strukturiert und in sich stimmig waren.
    Unser Roadie Luke karrte das Equipment am 16. Oktober 1969 in die Regent Studios, abseits der Tottenham Court Road, und stellte die Verstärker auf. Das Studio war nicht viel größer als ein kleines Wohnzimmer, und wir mussten auf engem Raum spielen. Trennwände schirmten uns von Bills Schlagzeug ab. Ozzy sang seine Parts in einer kleinen Kabine zeitgleich mit dem Rest der Band. Wir simulierten also quasi eine Live-Situation. Diese Erfahrung stellte den Höhepunkt unser bisherigen Karriere dar, und so agierten alle hoch konzentriert.
    Ich hatte zuvor noch nie ein Studio von innen gesehen und wusste nichts über die Aufnahmetechnik. Keine Ahnung, wo man die Mikros am besten platziert! Wahrscheinlich hatten Rodger Bain und der Tontechniker Tom Allom mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da sie mit einer unbekannten Band arbeiteten. Die beiden waren noch nie mit uns auf Tour gewesen und wussten nichts über die einzelnen Persönlichkeiten und den Sound. Plötzlich standen sie da und sollten einen vernünftigen Beitrag leisten. Das größte Problem bestand für uns immer darin, dem Studiopersonal zu verklickern, wie unser Sound aufgebaut war. Meine Gitarre und Geezers Bass mussten exakt übereinstimmen, um eine „Wall Of Sound“ zu mauern. Die meisten Techniker nehmen den Bass eher isoliert wahr und versuchen ihn klar und harmlos aufzunehmen. Doch Geezers Sound war verzerrt und rau. Er hielt die Noten länger und zog manchmal die Saite an, um eine Parallele zu meiner Klampfe zu gestalten. Die Techniker versuchten dann immer ihr Möglichstes, um die Verzerrung zu eliminieren, was überhaupt nicht zum Klangbild von Black Sabbath passte. Wir mussten uns immer dagegen wehren.
    „Lass es doch verdammt noch mal. Das ist unser Sound.“
    Man muss eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, bis die Leute es endlich kapieren – oder sich geschlagen geben. Techniker versuchen die einzelnen Klangquellen zu separieren. Wenn ich früher beim Soundcheck meine Gitarrenriffs spielte, klagten sie: „Oh nein, das ist so unglaublich verzerrt.“
    „Ich weiß! Das soll so sein! Lasst uns doch als Band spielen und hört euch den Gesamtsound an.“
    Sie verstanden damals nicht, dass eine Gruppe zusammen gut klingen kann, auch wenn die einzelnen Instrumentalspuren nicht das angebliche Optimum bringen. Rodger Bain konnte sich darauf einlassen, und deshalb haben die ersten Alben einen direkten und unverfälschten Klang. Er ließ sich von unseren Vorstellungen leiten: Wir kamen ins Studio, stöpselten die Instrumente in die Verstärker, spielten und dann – besten Dank, bis morgen! Da wurde kein großes Spektakel veranstaltet. Es gab nicht dieses Rumgedrehe an den Reglern des Mischpults, nicht dieses

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