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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Geschiebe mit den Fadern. Bei den Drums lief das ähnlich ab. Wir positionierten die Mikros und spielten los. Es war ein ehrlicher und realistischer Klang. Und genau dieser Sound sollte sich schon bald durchsetzen.
    Die Aufnahmen waren schnell beendet. Wir hatten einen ganzen Tag Zeit, um die Tracks aufzunehmen, und fanden das unglaublich – einfach großartig. Später hörte ich, dass Led Zeppelin ihr Debütalbum in einer Woche eingespielt hatten. Sie verfügten über mehr Erfahrung und wussten, dass man eigentlich mindestens diese Zeit benötigt. Jimmy Page hatte in den Jahren zuvor schon mit den Yardbirds und Gott weiß wem im Studio gestanden und konnte die ganze Prozedur besser einschätzen.
    Der Track „Warning“ beinhaltet ein langes Gitarrensolo, für das ich aus Zeitmangel eigentlich nur einen Take hatte. Nach dem ersten Durchgang bat ich Rodger um einen Overdub, doch der sagte: „Okay, das haben wir.“
    „Hey, ich wollte noch was anderes ausprobieren.“
    „Nein, das ist es jetzt!“
    „Darf ich nicht noch eins versuchen? Ich kann es sicherlich besser.“
    Schließlich gab er nach: „Okay, wir nehmen einen neuen Take auf.“
    Und das war’s – nimm das Solo oder lass es weg!
    Das komplette Album wurde genau so produziert. Ein Versuch – keine zehn Anläufe. In der Originalfassung dauerte „Warning“ ungefähr 15 Minuten. Rodger und der Tontechniker schnitten einen großen Teil raus und zusätzlich kleinere Schnipsel, die sie an anderen Stellen einfügten. Ich hatte mir das anders vorgestellt und ärgerte mich zunächst, weil nach meinem Geschmack der natürliche Fluss fehlte. Schließlich sah ich ein, dass für ein Vinyl-Album zeitliche Beschränkungen bestehen und eine 15-Minuten-Nummer einfach zu lang war.
    Nach dem Schnitt des Songs spielten wir die neue Version live, was ich im Nachhinein witzig finde. Er wurde vom Publikum begeistert angenommen. Nach 40 Jahren simulierten wir also eine musikalisch-technische Entscheidung, die an exakt jenem Tag gefällt worden war. Mit „Electric Funeral“ verhält es sich ähnlich. Bill spielte die Nummer immer unterschiedlich, da er seine Einsätze nie mitzählte. An bestimmten Stellen wartete er nur drei statt vier Beats ab. Wir einigten uns auf drei. Diese Version zählt seitdem zu unserem Repertoire.
    Viele Leute, besonders religiös angehauchte Amerikaner, glauben, dass „N.I.B.“ die Abkürzung von „Nativity In Black“ ist. Sie interpretieren etwas in den Titel hinein, was nicht vorhanden ist: „Oh, oh, oh, das ist eine satanische Aussage.“ [„Nativity In Black“ wird oft als „Geburt Christi in der Finsternis“ ausgelegt oder auch „Wiedergeburt Christi in der Finsternis“. Einige glauben auch, dass es ein Kürzel für „Name In Blood“ ist, was mit unglaublich viel Phantasie „Der Name des Herren, in Blut geschrieben“ bedeuten soll.]
    Bill wurde oft Stinky und manchmal Nib genannt, weil sein Gesicht mit dem wuseligen Bart einer ausgefransten Schreibfeder ähnelte. Für uns klang das lustig. Als wir uns Gedanken über den Titel des Stücks machten, lag die Entscheidung nahe.
    „Wie sollen wir die Nummer nennen?“
    „Hm … Nib?“
    Es war nur ein Witz.
    Meine Fender Stratocaster lag mir sehr am Herzen, da ich schon so viel an hier herumgebastelt hatte. Ich hatte das Instrument in seine Einzelteile zerlegt und sie später wieder zusammengebaut, die Tonabnehmer versiegelt, die Bundstäbchen runtergefeilt und alles nur Erdenkliche versucht, um es meinen Bedürfnissen anzupassen. An einem schicksalsträchtigen Tag legte ich mir eine Gibson SG als Ersatz zu. Nun besaß ich zwei Gitarren – ganz schön luxuriös! Nachdem wir im Studio den ersten Track „Wicked World“ aufgenommen hatten, gab der Fender-Tonabnehmer den Geist auf. Ich dachte nur: Oh Gott, jetzt muss ich mit der SG spielen, die für mich ungewohnt ist. Ich nahm das Album mit dieser Gitarre auf und habe mich seitdem nicht mehr von dieser Marke getrennt. Später habe ich die Strat gegen ein Saxophon getauscht, was ich mir aus heutiger Sicht gar nicht mehr vorstellen kann. Sie war ein Klassiker und unterschied sich wegen der vielen Modifikationen von den Standard-Modellen. Jahre später entdeckte Geezer sie im Fenster eines Second-Hand-Ladens, doch nachdem er Geld geholt hatte, war bereits wieder verkauft worden. Ich sah sie nie wieder.
    Meine Gibson war eine für Rechtshänder, die ich „verkehrt“ herum spielte. Dann begegnete ich einem Typen, der mir erzählte,

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