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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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ssssssssschhhhhhh – ssssssschhhhhhh. Er drehte sich rasch um, um auszumachen, woher es kam. Doch Boys Gebell hallte von den Wänden wider, sodass Jack unmöglich den Ausgangspunkt festmachen konnte.
    Doch es kam näher. Ein leiser, dumpfer, düsterer Ton.
    »Mr. Lovelittle!«, rief er.
    »Was? Was ist denn?«, fuhr ihn Joseph Lovelittle an.
    »Mr. Lovelittle, ich glaube wirklich, dass wir besser daran täten, hier so schnell wie möglich zu verschwinden.«
    »Was? Wovon zum Teufel reden Sie? Boy – hör auf mit dem verdammten Gebell, ich verstehe ja mein eigenes Wort nicht mehr!«
    Sssssschhhhhh – sssssssschhhhhhh – sssssschhhhhh. Das schleifende Geräusch wurde immer noch lauter. Jack sah sich schnell und ängstlich um und wartete darauf, dass sich jede Sekunde der Müll teilen, eine graue Hand daraus hervorragen und seinen Fußknöchel packen würde.
    »Mr. Lovelittle, kommen Sie!«, rief er und versuchte, seine Stimme besonders überzeugend klingen zu lassen. »Ich glaube, hier unten sind wir nicht wirklich sicher, wissen Sie? Kommen Sie! Ihr Hund wird schon nachkommen, wenn er sich wieder beruhigt hat.«
    »Scheißblöder Hund!«, zeterte Joseph Lovelittle weiter.
    In diesem Moment war das Ssssssschhhhhhh- Geräusch hinter dem alten Mann so laut, dass er sich überrascht umdrehte und zur Wand sah.
    »Haben Sie das gehört?«, fragte er Jack. »Vielleicht ist … «
    Zwei kräftige kalksteinfarbene Hände schnellten aus der Wand hervor und ergriffen Joseph Lovelittles Kopf.
    »Hilfe!«, schrie er. Doch dann schmetterten die Hände sein Gesicht gegen das Mauerwerk. Jack hörte das entsetzliche Krachen, als seine Nase brach.
    Mit gnadenloser Gewalt zogen die Hände Joseph Lovelittle unaufhörlich auf und ab, ritsch-ratsch, ritsch-ratsch, sodass sein Gesicht wie ein Kohl gegen eine Küchenreibe geschabt wurde. Er schrie und brüllte in hilfloser Pein, ein einziges lang gezogenes, schrilles Heulen. Seine Schreie brachten selbst Boy zum Verstummen, der reglos mit aufgestellten Ohren neben dem Müll stand.
    »Halten Sie durch! Halten Sie durch!«, kreischte Jack hysterisch, polterte über die Kleiderbügel und versuchte, Lovelittle an den Schultern zu packen und ihn von der Mauer wegzuziehen. Doch der alte Mann wurde so brutal auf und nieder gezerrt, dass seine wild rudernden Arme den herannahenden Retter mit Wucht zur Seite stießen.
    Joseph Lovelittles Gesichtshaut wurde in blutigen Fetzen über die Wand geschrammt, wo sie sich in Windeseile abscheuerte. Dann drang der sandige Mörtel durch die letzten Hautfetzen in das darunterliegende Fleisch und das Mauerwerk verwandelte sich in ein Gemälde aus grellroten, glänzenden Blutflecken.
    Die grau-weißen Hände zerrten ihn von rechts nach links, von links nach rechts, immer und immer wieder. Ein Auge wurde aus dem Schädel des alten Mannes gerissen; ein blasses, farbloses Auge. Es hing einen Moment lang mit dem klebrigen Sehnerv an der Mauer und starrte auf surrealistische Weise nach unten. Doch dann fiel es plötzlich zu Boden und verschwand zwischen den verstreuten Kleiderbügeln.
    Jack wich zurück, erst langsam und dann zunehmend schneller. Joseph Lovelittle schrie immer noch, versuchte nach wie vor, sich an der Wand festzukrallen, damit ihn die Hände nicht weiter über die Mauer schaben konnten. Doch Jack erkannte schnell, dass es hoffnungslos war und nichts gab, was er für den Wachmann tun konnte.
    » Jack!«, brüllte Karen aus der Halle. Sie musste sich vorher schon bemerkbar gemacht haben, doch über Lovelittles Schmerzensschreie und das schreckliche Kohlschaben seines Kopfes an der Wand hinweg hatte er sie nicht gehört.
    Jack war fast schon bei der Treppe angelangt, als Joseph Lovelittle den markerschütterndsten Schrei von allen ausstieß. Er klang in diesem Moment nicht einmal mehr wie ein Mensch. Die erbarmungslosen Hände schleiften ihn durch die komplette Kellerwand, zerfetzten seine Strickjacke, kratzten das fette, weiße, hervortretende Fleisch seines Bauchs auf, zerrissen seine Cordhose und verschmierten die Kalksteinmauer mit einer anderthalb Meter dicken Blutspur.
    »Jack!«, schrie Karen. »Jack, was ist da unten bei euch los? Jack, um Gottes willen!«
    Vor Angst hyperventilierend schwankte Jack so schnell er konnte auf den Treppenstufen nach oben. Als er dort angelangt war, hatte Joseph Lovelittle aufgehört zu schreien. Jack sah nicht mehr zurück. Er hechtete aus der Kellertür und kam in der Mitte der Halle zwischen den beiden blinden

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