Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
Vom Netzwerk:
mal nicht. Wir haben Randy, vergiss das nicht, und einige von uns brennen darauf, ihm etwas anzutun! Einige der Frauen … nun, selbst Quintus hat Schwierigkeiten, einige von ihnen unter Kontrolle zu halten.
    »Quintus? Wer ist Quintus?«
    Lass es mich so ausdrücken, Jack – die Statue schielte ihn an – jede soziale Gruppe hat einen Anführer. Quintus ist zufällig unserer. Natürlich nur, solange es uns passt.
    »Was wollt ihr?«, wollte Jack wissen. »Geht es um Geld? Sag mir einfach, was zur Hölle ihr verlangt!«
    Wir wollen den Priester, zischelte die Statue. Jetzt schien sie über jemanden zu sprechen, den sie wirklich verabscheute. Du musst uns den Priester bringen. Sonst wird Randy zermalmt; genauso wie wir Joseph Lovelittle den Garaus gemacht haben. Und auch dir würde dann etwas Schreckliches zustoßen.
    »Priester? Was denn für ein Priester? Wovon redest du?«, wollte Jack von dem Standbild wissen.
    Wir wollen den Priester! Bring uns den Priester! Wenn du uns nicht den Priester bringst, wird dein Randy zermalmt, zermalmt, zu Staub zermalmt!
    Jack hob beide Hände. »Bitte! Hör mir zu! Wenn du willst, dass ich euch einen Priester bringe, werde ich euch einen bringen! Aber welchen genau? Einen bestimmten? Oder ist euch jeder Priester recht?«
    Den Priester!, schrie die Statue und riss dabei den Mund so weit auf, dass man ihre weiße Marmorzunge sehen konnte. Den Priester! Den Priester! Du musst uns den Priester bringen!
    Jack brüllte zurück: »Ich bringe euch gar niemanden – nicht, bevor ihr den Beweis angetreten habt, dass Randy wirklich bei euch ist – zeigt mir, dass es ihm gut geht! Habt ihr mich verstanden? Sonst könnt ihr es vergessen! Dann verschwinde ich jetzt und komme nie wieder zurück!«
    Du Narr!, schalt ihn die Statue. Und in diesem Moment hörte Jack Randys Stimme. Sie klang unnatürlich hoch und gurgelte, als würde er versuchen, unter Wasser zu schreien. Randys Kopf schoss aus dem schwarz-weißen Marmorboden hervor, dann seine Schultern, seine Arme und schließlich seine Hüfte, als ob der Junge in einem flachen See stand.
    Daddy!, rief er und hob beide Hände, um auf sich aufmerksam zu machen. Daddy, rette mich!
    »Randy! Halt durch!«, schrie Jack und rannte durch die Halle auf ihn zu. Doch bevor er Randys ausgestreckte Hände ergreifen konnte, versank sein Sohn wieder im Marmorboden, als ob ihm jemand die Beine weggezogen hätte.
    Jack fiel auf die Knie und hämmerte mit seinen bloßen Fäusten verzweifelt auf das Kalkgestein ein. Es war hart, glatt und kalt – und gab keinen Zentimeter nach.
    »Lasst ihn gehen!«, brüllte er den Boden an. »Ihr Dreckskerle! Ihr Dreckskerle! Lasst ihn gehen!«
    Es kam keine Antwort. Nach einigen Minuten, die ihm sehr lange vorkamen, wischte sich Jack die Tränen aus den Augen, stand auf und ging wieder zur Statue zurück. Ihre Augen waren wieder geschlossen und sie rührte sich nicht.
    »Welcher Priester?«, fragte er erschöpft und bekümmert. »Welcher Priester, verdammt noch mal?«
    Doch die Statue schwieg. Im Haus war es still. Die Menschen aus der Wand hatten ihm ihre Lösegeldforderung mitgeteilt und auf die eine oder andere Art musste er selbst herausfinden, welcher Priester der richtige war.
    Jack machte sich auf den Rückweg. Gerade als er die Halle verlassen wollte, ging die Kellertür auf. Überrascht wich er einen Schritt zurück.
    Boy, der Dobermann, trottete ihm entgegen. Ein Klicken und Klacken ertönte, als das Tier auf dem gefliesten Boden auf ihn zuhielt. Es trug etwas im Maul.
    »Boy … guter Junge … was hast du denn da?«
    Der Dobermann legte das Objekt, das er trug, vorsichtig zu Jacks Füßen ab und sah ihn dann flehentlich an, als ob sein Leben davon abhinge, dass Jack jetzt Hol das Stöckchen! mit ihm spielte.
    Jack sah sich das Ding zu seinen Füßen genauer an. Es war blau-weiß und glänzte und an jedem Ende befanden sich ein paar rote Knorpelstücke. Es war einer von Joseph Lovelittles Hüftknochen.
    »Also keine Polizei?«, erkundigte sich Karen, während sie ihren Rock hochzog, um bequemer zu sitzen.
    »Keine Polizei. Noch nicht. Ich will ihnen erst einen Priester suchen.«
    »Aber sie haben dir doch gar nicht gesagt, welchen Priester sie wollen.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht irgendeinen. Wer weiß. Wir müssen es einfach herausfinden.«
    »Jack … ich muss zurück nach Hause. Bessy wird sonst an die Decke gehen.«
    Sie erreichten die Hauptstraße. Jack sagte: »Klar. Tut mir leid. Ich hätte dich gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher