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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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einer geworfenen Fackel eine Umgebung, die allen bisherigen in nichts glich. Er schien nichts anderes als eine vollkommene Schwärze zu sein. Was natürlich nicht bedeuten mußte, daß er gänzlich leer war, denn auch hier hatte das Licht der Fackel weder die Decke noch die Wände beleuchten können.
    Ismael warf einen Blick auf den Eingang zurück, durch den sie gerade entkommen waren. Er hoffte – um dem unangenehmen Gefühl zu entgehen, sie befänden sich in einem Universum der absoluten Finsternis – von hier aus noch ein wenig von dem schwach beleuchteten ersten Eingang sehen zu können.
    Er entdeckte das Viereck – oder dessen vages Abbild – in weiter Ferne.
    Und er sah noch etwas anderes. Das heißt, er stellte fest, daß irgend jemand fehlte.
    „Wo ist Pamkamshi?“ fragte er.
    Auch die anderen sahen sich nun um. Dann schauten sie sich an.
    „Vor einem Moment war er noch hinter mir“, sagte Goonrajum, ein Matrose.
    „Ich dachte, er hätte eine Fackel getragen“, sagte Ismael. „Statt dessen hast du nun eine. Hat er dir seine gegeben?“
    „Er bat mich darum, sie für einen Moment zu halten“, sagte Goonrajum.
    Und nun war Pamkamshi verschwunden.
    Eng zusammenbleibend, kehrten Ismael und die anderen zurück, bis sie sich wieder an dem gerade hinter sich gelassenen Eingang befanden. Auch dieser war bereits mit einem neuen Netz versehen.
    Ismael führte die Leute in einem Winkel vom Eingang fort, der einigermaßen sicherstellte, daß sie auch das anliegende Gebiet nicht unerforscht ließen. Aber nirgendwo war eine Spur von Pamkamshi zu entdecken.
    Wieder warf Ismael seine Fackel in die Luft.
    Er sah nichts, außer … Aber er war sich nicht sicher.
    Er hob die Fackel auf und warf sie mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft erneut hoch.
    Kurz bevor sie wieder herabzusinken begann, beleuchtete sie schwach einen Gegenstand, der starke Ähnlichkeit mit einem Paar nackter Füße aufwies.
    „Horch!“ sagte Namalee.
    Die Männer schwiegen. Lediglich die Fackeln gaben knisternde Geräusche von sich. Ismael konnte sein eigenes Blut in den Adern rauschen hören. Und dann hörte er etwas anderes. Der Ton war ziemlich schwach.
    „Es hört sich nach einem Kauen an“, sagte Namalee.
    „Eher nach einem Schmatzen“, sagte Karkri.
    Auf Ismaels Wunsch hin übernahm Karkri die Fackel und warf sie in die Luft. Obwohl er kleiner war und über weniger Gewicht verfügte als Ismael, merkte man seinem Wurf an, daß er die Hälfte seines Lebens mit dem Schleudern von Harpunen verbracht hatte. Die Fackel flog weitaus höher in die Finsternis hinauf als jene, die Ismael geworfen hatte. Sie beleuchtete deutlich ein Paar in der Luft hängender Füße, die sich langsam von den am Boden stehenden Männern fortbewegten.
    Namalee schnappte nach Luft. Einer der Männer stieß ein Gebet oder Flüche hervor.
    „Irgend etwas, das dort oben haust“, sagte Ismael, „hat Pamkamshri, als ihn gerade niemand beobachtete, dort hinaufgezogen.“
    Er fror plötzlich und spürte, wie seine Bauchmuskeln sich zusammenzogen.
    „Gib einen Schuß in diese Richtung ab“, sagte er zu Avarjam, der Pfeil und Bogen trug. „Und mach dir keine Gedanken darüber, daß du Pamkamshi treffen könntest. Ich glaube, daß er tot ist. Seine Füße bewegen sich nicht aus eigener Kraft. Irgend etwas schleppt ihn über die Decke hinweg davon.“
    Avarjam schoß einen Pfeil in die sich über ihnen ausbreitende Dunkelheit hinein. Die Sehne surrte, dann hörte man das Geräusch eines Aufpralls. Der Pfeil kam nicht zurück.
    „Du hast etwas getroffen“, sagte Ismael und fragte sich, ob es vielleicht Pamkamshi gewesen war. Vielleicht hatte der Pfeil sich in den Körper eines lediglich bewußtlosen und nicht toten Mannes gebohrt. Aber das durfte jetzt nicht zählen. Die Sicherheit der größeren Gruppe und das Erreichen ihres Ziels mußte höher eingestuft werden.
    Sie gingen weiter, bis Ismael ihnen befahl anzuhalten. Wieder schleuderte Karkri die Fackel, und diesmal erkannten sie nicht nur die Füße, sondern auch Pamkamshis Beine. Der Oberteil seines Körpers war unsichtbar, als sei er von einem Leichentuch bedeckt.
    „Er hängt tiefer als zuvor“, sagte Ismael, und dann ertönte vor ihnen ein lautes Aufschlaggeräusch. Die Gruppe eilte voran und stellte im Schein der Fackeln fest, daß Pamkamshi heruntergefallen war. Seine Knochen waren gebrochen, und er wies zahlreiche offene Wunden auf. Aber nicht der Absturz hatte ihn getötet. Um seinen Hals zog

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