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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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wahrzunehmen.
    Er nahm an, daß seine Nerven ihm einen Streich spielten und betrat die Halle, die die Statue bewachte.
    Mit einem Knirschen wandte sich der steinerne Kopf um.
    Wäre das Geräusch nicht gewesen, hätten die steinernen Kiefern sich, ohne daß Ismael darauf aufmerksam geworden wäre, um seinen Arm geschlossen.
    Im gleichen Moment hob sich der Körper des Dings auf den Dachsbeinen und wandte sich um.
    Ismael rammte seinen Speer in den Schlund des Ungeheuers, als sich das Maul ein zweites Mal öffnete.
    Eine gelbliche Flüssigkeit spritzte in Namalees Gesicht. Sie fiel hintenüber und prallte gegen den Mann, der ihr am nächsten stand. Mit einem Sprung landete Ismael auf dem Rücken des Geschöpfs, zückte sein Steinmesser und fing an, auf das rechte Auge des Angreifers loszustechen. Die Klinge zerbrach, und dann schob sich der Hals des Wesens mit einem knirschenden Laut aus dem Panzer heraus. Ismael konnte den Kopf plötzlich nicht mehr erreichen. Das Untier duckte sich, um auf Namalee loszugehen.
    Die hinter dem Mädchen befindlichen Männer hatten sich zurückgezogen, aber einer von ihnen, Karkri, feuerte einen Pfeil in das klaffende Maul ab.
    Der Kopf des Wesens versuchte fortgesetzt, Namalee zu erreichen. Sein Hals schien ungeheuer dehnbar zu sein. Ismael sah, daß er entweder aus Stein bestand oder davon umgeben war. Die „Haut“ des Ungeheuers kam ihm vor wie eine übereinanderliegende Ansammlung winziger Steinplättchen, die sich bewegten, wenn das Biest den Hals von einer Seite zur anderen bewegte oder nach unten beugte. Ismael stellte sich auf den Rücken des Ungeheuers und sprang nach vorn. Wie ein sich auf sein Pferd schwingender Reiter landete er auf dem ausgestreckten Hals und kam knapp hinter dem massiven Kopf zu sitzen. Die Wucht des Aufpralls drückten den Hals hinab und ließ den Kopf der Bestie gegen die steinernen Treppenstufen prallen. Wieder ergoß sich ein Schwall der gelben Flüssigkeit aus dem Maul. Dann wurde der Strom abrupt zu einem dünnen Tröpfeln.
    Ismael kletterte auf den Boden zurück und ließ sich neben den Kopf des Ungeheuers gleiten. Die harten grauen Augen wirkten nun wieder ebenso steinern und leblos wie zuvor – aber diesmal schien das Ding wirklich tot zu sein. Das Maul war immer noch geöffnet, und eine Fackel zeigte, daß Ismaels Speer und Karkris Pfeil ein sich tief in seiner Kehle befindliches, augapfelgroßes Organ getroffen hatten. Das Organ zeigte sich leblos, obwohl aus den Wunden, die die beiden spitzen Gegenstände erzeugt hatten, immer noch eine Flüssigkeit lief. Ismael fragt Namalee, ob sie sich verletzt habe, aber sie erwiderte, sie sei mit dem Schrecken davongekommen. Ismael klopfte auf die Haut des Ungeheuers. Wenn sie nicht aus Granit bestand, mußte sie zumindest aus einem Material sein, das diesem Stoff sehr nahe kam. Aber welche Art von Lebewesen war dazu in der Lage, eine Haut zu entwickeln, die sich zu Stein verhärtete?
    Übereinstimmend erklärten Namalee und die anderen, von einem solchen Wesen nie etwas gehört zu haben – nicht einmal in den vielen Schauergeschichten, die sie aus dem Munde ihrer Großmütter kannten.
    „Aber jetzt ist es tot“, sagte Ismael. „Ich verstehe nicht, woher die Booragangahnier dieses Wesen haben. Ich vermute, sie fanden es im Herzen des Berges begraben, als sie diese Stufen bauten. Ich hoffe, daß es das einzige war, das sie fanden. Zumindest brauchen wir uns jetzt keine Sorgen wegen des Rückwegs zu machen.“
    „Ich würde mir da nicht so sicher sein“, sagte Karkri.
    Er hielt seine Fackel in das Maul der Kreatur hinein, und Ismael sah, daß der Pfeil und der Speer in das rote Organ hineingesogen oder von ihm absorbiert wurden. Außerdem fing das Ding bereits wieder an zu pulsieren. Oder war auch dies nur eine Illusion, die dadurch hervorgerufen wurde, daß auf dieser Welt alles und jedes leise vibrierte?
    Die Kiefer des Wesens schlossen sich langsam, und der Hals begann sich zurückzuziehen. Die grauen Augen starrten leer vor sich hin. Der Kopf zeigte jedoch keine Feindseligkeit. Dennoch behielten die Männer, als sie sich an der Bestie vorbeidrängten, sorgfältig das Wesen im Auge, um sicherzugehen, daß der Kopf sich ihnen nicht plötzlich doch zuwandte. Als sie sich alle im hinteren Teil des Korridors befanden und an dem Geschöpf vorbeigekommen waren, machten sie eine Pause und sahen Ismael an, als wollten sie ihn fragen: Und was tun wir jetzt?
    Ismael sagte: „Alles was wir jetzt tun

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