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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Höchstwahrscheinlich kann er der Dame einen besseren Schutz bieten als die römischen Behörden.“
    „Aber wer beschützt sie gegen ihn, Sir Thomas?“, fragte Edward höflich und bemühte sich, sich in den Kissen etwas höher aufzurichten. Jetzt, wo er wusste, dass sein Onkel ihm zur Seite stand, schien ihm das der beste und heldenhafteste Weg zu sein. Das Letzte, was Edward sich wünschte, war, einen Mann wie Randolph zum Rivalen zu haben. Er erinnerte sich noch genau an den Abend, an dem er Diana zum ersten Mal getroffen hatte, und wie fasziniert sie von Randolph gewesen war, kaum dass sie ihn erspähte. „Können Sie mir darauf eine Antwort geben, Sir Thomas?“
    Grimmig runzelte der Konsul die Stirn. „Ich verstehe ihre Besorgnis, Lord Edward, aber …“
    „Vielleicht ist Ihnen nicht klar, dass ich mit der Dame in einem gewissen … gewissen Einvernehmen stehe“, sagte Edward. „Ich habe mehr als nur ein vorübergehendes Interesse an ihr, müssen Sie wissen, und ein eben solches Interesse an ihrer Tugend.“
    „Ihre Tugend steht außer Frage, Mylord!“, rief Miss Wood empört. „Und wenn Sie mit ihr im Einvernehmen stehen, so sollten Sie der Letzte sein, der sie verleumdet!“
    „Ich habe sie nicht verleumdet“, verteidigte sich Edward. „Ich meine, ich würde nie etwas gegen sie sagen. Es ist nur so, Lord Randolph gehört zu den Männern, welche die Gesellschaft von Prostituierten suchen, und er …“
    „Prostituierte, Mylord.“ Miss Wood straffte sich. „Wie können Sie es wagen, Mylady gleichzusetzen mit … mit …“
    „Ich glaube nicht, dass mein Neffe irgendetwas in dieser Art tut, Miss Wood.“ Sein Onkel schoss Edward einen Blick zu, der ihm deutlich machte, dass er still zu sein hatte. „Er ist nur, genau wie wir alle hier, um ihr Wohlergehen besorgt. Was das betrifft, so kann ich doch darauf vertrauen, dass Sie alle Anstrengungen unternehmen, den Aufenthaltsort von Lady Diana und Lord Randolph herauszufinden?“
    „Aber gewiss doch, Reverend Mylord“, sagte Sir Thomas schnell. „Gerade jetzt erst habe ich Boten an jeden Ort geschickt, an den sich meines Erachtens Lord Randolph begeben haben könnte. Ich erwarte jeden Augenblick Nachricht von ihm und dass er die Dame wieder zu ihren Freunden zurückbringt.“
    Miss Wood nickte so voller Zustimmung, dass Edwards Hoffnungen noch mehr sanken. Wenn sich die Gouvernante auch noch gegen ihn stellte, würde er bei Diana keine Chancen haben.
    „Hässliches Gerede gibt es über fast alle unverheirateten Herren“, erklärte Miss Wood. „Unsere kurze Bekanntschaft mit Lord Randolph hat bewiesen, dass er ein höflicher, freundlicher Gentleman ist und sicherlich ein passender Begleiter für Mylady.“
    „In der Tat“, murmelte Sir Thomas so wenig überzeugt, dass er wahrscheinlich nur Miss Wood täuschen konnte. „Ich befürchte nur, dass ich auch nichts über diesen anderen Mann weiß, den Sie verdächtigen – ich glaube Will Carney war sein Name. Wegen seiner Beschreibung dürften aber selbst die römischen Behörden kaum Schwierigkeiten haben, ihn zu finden. Ein ziemlich hellhaariger Engländer mit einem gebrandmarkten Daumen – ja, er sollte leicht zu finden sein, denke ich.“
    Vielleicht auch nicht, dachte Edward zufrieden. Mit ein wenig Glück war Carney schon wieder in der freundlichen Obhut der Marine und weit davon entfernt, verraten zu können, warum er an diesem Morgen unmöglich in den Katakomben hatte sein können.
    Wenn man nur Randolph genauso leicht beiseiteschaffen könnte …
    „Ich danke Ihnen, Sir Thomas.“ Miss Wood faltete die Hände, um ihre Dankbarkeit zu demonstrieren. „Dass Sie uns Gewissheit gebracht haben, hat mich doch sehr beruhigt. Jetzt sehne ich mich nur noch danach, dass mein armer Schützling wieder zu mir zurückkommt.“
    „Und zu mir, Sir Thomas“, stimmte Edward mit ein und legte die Hand aufs Herz, um, hoffentlich überzeugend, seine Ergebenheit zu demonstrieren. „Es ist mein innigster Wunsch, die Dame wieder gesund und glücklich heimkehren zu sehen.“
    Sir Thomas verbeugte sich feierlich. „Möge Gott Ihren Wunsch in Erfüllung gehen lassen, Lord Edward, und zwar bald. Das ist alles, was ein jeder von uns sich an diesem Tag wünscht – dass Lady Diana sicher und glücklich zurückkehrt.“
    Am nächsten Morgen stand Anthony mit nichts als einem gelbseidenen Morgenmantel bekleidet am Fenster, nippte an seinem Kaffee und überflog die Briefe, die ein Diener ihm zusammen mit dem

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