Ivory 1 - Insel der Lust - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
setzen, dann möchte ich von dir, dass du mich für den Rest dieses Fluges nicht mehr ansiehst.«
Erwartungsvoll blickte er in meine Augen ... und ich nickte, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt den Grund dafür noch nicht verstand. Ich dachte, es wäre, um nicht aufzufallen. In Wahrheit waren die Handschellen sein Problem. Er fühlte sich seiner Würde beraubt, wenn meine Blicke ihn trafen. Erst viel später kam ich zu dieser Einsicht und heute wäre es selbstverständlich für mich, meine Augen in einer solchen Situation unaufgefordert von ihm abzuwenden.
Zum letzten Mal schenkte er mir den Anblick seiner ernsten Miene und öffnete gleichzeitig die Türverriegelung. Wieder hörte ich Schlüssel, als sie ihm Handschellen anlegten, und ich wartete ein paar Sekunden, bevor ich die Tür vorsichtig erneut von innen verschloss, in der Hoffnung, dass unser geheimes Treffen niemandem aufgefallen war. Ich sank zu Boden und unzählige Tränen kullerten über meine Wangen. Ich war nicht traurig, sondern mehr als überwältigt von meinen Gefühlen. Wie konnte man ihn bloß wegen Vergewaltigung anklagen? Gab es eine Frau auf dieser Welt, die nicht freiwillig mit ihm geschlafen hätte?
Nach einer kurzen Erholungspause blickte ich in den Spiegel und richtete meine Haare, ich zog mein Kleid zurecht und spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, um wieder klar denken zu können. Dann kehrte ich mit wackeligen Beinen zu meinem Sitzplatz zurück.
Kaum hatte ich meine Augen geschlossen, um mich zu beruhigen, tippte mir jemand auf die Schulter. »Miss, Ihr Sitzplatz ist jetzt wieder in Ordnung!«
Schweren Herzens stand ich auf ... ohne Santiago anzusehen. Sein Wunsch bedeutete mir sehr viel. Die Stewardess begleitete mich nach hinten und als die junge Mutter sich bei mir für ihr Ungeschick ausschweifend zu entschuldigen begann, musste ich fast lachen ... gleichzeitig brach ich in Tränen aus. Am liebsten wäre ich ihr um den Hals gefallen. Sie war etwas schockiert über meine Reaktion, aber ich erklärte ihr, dass alles in Ordnung wäre und meine Tränen ganz bestimmt nichts mit ihr zu tun hätten.
Als das Flugzeug landete, sah ich auf der Rollbahn einen Einsatzwagen, bis ich jedoch endlich zum Ausgang gelangte, war er längst weg. Auf dem gesamten Weg durch die Ankunftshalle weinte ich bittere Tränen ... voller Glück und Dankbarkeit für dieses Geschenk des Schicksals.
BodyGuards für Zahira
Zwei endlos lange Wochen war es her und seitdem war kein Tag vergangen, an dem ich nicht ständig an ihn denken musste. Ich war wie in Trance, süchtig nach Tagträumen, in denen er die Hauptrolle spielte, und überwältigt von einer völlig neuen Gefühlswelt, die sich in mir auftat. Obwohl mich anfangs hauptsächlich sein äußeres Erscheinungsbild verzaubert hatte, so waren es doch andere Attribute, nach denen ich mich jetzt sehnte. Seine erotische, männliche Stimme, seine einfühlsamen, aber doch sehr bestimmenden Worte, das gekonnte Spiel seiner Hände an meinem Körper. Aber vor allem der dominante Blick in seinen dunklen Augen war es, dem ich mich so bedingungslos ausgeliefert fühlte. Er ließ mein Herz höher schlagen, meinen Atem schneller fließen und brachte meine Hände zum Zittern. Es war ein berauschendes Gefühl, das in mir grenzenlose Begierde weckte, und ich wusste nicht, wie lange ich es ohne ihn noch aushalten würde. Ich hatte in diesen vierzehn Tagen drei Kilo abgenommen und war davor schon eher untergewichtig gewesen. Mein Kreislauf bereitete mir bereits seit längerem Probleme. Immer wieder wurde mir schwarz vor Augen. In letzter Zeit noch häufiger, was sich aber vor allem den vielen kleinen Schmetterlingen in meinem Bauch zuschreiben ließ. Ich wartete angespannt auf ein Lebenszeichen von ihm.
Es war ein Sonntagabend, als ich wieder einmal gedankenverloren auf meiner Couch saß und mir seine wundervollen Hände herbeisehnte ... da vibrierte mein Handy ... und eine unbekannte Stimme fragte nach mir.
»Zahira?«
Mit einem Schlag war ich hellwach. Kurz drückte ich das Handy an meine Brust, mit einem stummen »Bitte!« zum Himmel gerichtet, und entgegnete: »David?«
Er schenkte mir ein lachendes »Ja«, und ich war so glücklich. All die Verzweiflung der letzten Tage war vergessen. Seine Stimme klang angenehm und ich hörte aufgeregt zu, als er anfing zu reden.
»Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste bei deiner Agentur einiges in Bewegung setzen, bevor ich deine Telefonnummer bekam. Du
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