Ivory 2 - Insel des Verlangens - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
bestimmt noch nicht oft in seinem Leben getan ... Und was, wenn er nicht rechtzeitig aufhörte? Ich durfte Santiago nicht ansehen und wusste nicht mal, ob er überhaupt noch da war. Ich zog meine Beine an und drehte sie zur Seite. Ich begann mich zu winden und zu wehren, wollte ihn von meinem Kopf abschütteln, aber seine Hände waren zu kräftig. Meine Lungenflügel saugten an einem Vakuum. Meine Schreie mündeten selbst nach größter Anstrengung nur in ein leises Summen. Der Druck in meinen Ohren stieg und meine Beine schlugen wild umher. Es war zu lange. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen, musste stattdessen meine Augen zusammenkneifen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Dann ließ er mich fallen.
Sofort rollte ich mich zur Seite. Mein Hals produzierte eine erschreckend hohe Stimme, die verzweifelt nach Luft schrie. Als wäre meine Kehle zugeschnürt, kam einfach nicht schnell genug Sauerstoff in meine Lungen. Kurz sah ich Santiagos Arm neben mir. Schwindelig vom vielen Atmen drehte ich mich wieder auf den Rücken und blickte Jude angewidert und voller Entsetzen an. Sein Gesichtsausdruck war eiskalt.
»Du bist geisteskrank!«, kratzte meine Stimme verächtlich.
Er blieb ganz ruhig. Dann fasste er unter mich und ergriff das Zentrum aller Knoten hinter meinem Rücken. Er riss mich brutal in die Höhe, zerrte mich ein Stück zur Seite, bis ich ihm schließlich aufrecht und wackelig auf meinen High Heels gegenüberstand. Jude öffnete die Manschettenknöpfe an seinem rechten Handgelenk und rollte sein Hemd hoch.
Ganz leise, aber sehr gepresst, sprach er mir direkt ins Gesicht: »Sag das noch mal.«
Genau das war mir im selben Moment vergangen. Ich konnte so komplett verschnürt stehend kaum das Gleichgewicht halten und schüttelte entschieden den Kopf.
»Jude ... sie braucht das nicht noch mal zu sagen«, kam Santiagos monotone Stimme aus dem Hintergrund.
»Bitte nicht ...«, flehte ich Jude an.
Sein Unterkiefer schob sich etwas nach vorn und seine Augen fixierten mich starr. Dann traf mich der Schlag seiner rechten Hand im Gesicht. Der Raum drehte sich und ich schlug überraschend hart mit Schulter und Kopf auf den weichen Boden. Aber am meisten schmerzte der Wangenknochen, wo er mich getroffen hatte.
Santiago stand plötzlich hinter mir und riss mich an den Haaren. »Ist er noch immer zu jung für dich?«
»Nein ...«, hauchte ich.
»Er ist genauso unberechenbar wie ich! Und ich möchte, dass du zu ihm aufsiehst. Ist das klar?«
Ich nickte unter dem strengen Griff seiner Hand.
»Und noch was ... so etwas Primitives wie Eifersucht hab ich nicht nötig, das kannst du dir merken!«
Ich seufzte und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Er drehte sich zu Jude. »Nimm ihr das Zeug ab, bevor du gehst.«
Ein paar Minuten später saß ich noch immer mit der Hand an meiner schmerzenden Wange auf dem flauschig weichen Boden. Draußen sah ich Jude, wie er sich Victoria zur Seite nahm und sie leidenschaftlich küsste. Santiago war bei mir geblieben. Er hatte sich in der Front-Lounge wieder in die Position des römischen Kaisers begeben und rauchte bereits seine zweite Zigarette. Als unsere Blicke sich trafen, beendete er das bedrückende Schweigen.
»Komm zu mir, Baby«, schmeichelte er, »aber pass mit deinen Schuhen auf!«
Ich war erleichtert über den versöhnlichen Klang in seiner Stimme. Auf allen vieren krabbelte ich zu ihm und konnte ihm damit sogar ein Lächeln entlocken. Als ich näher kam, breitete er einladend seine Arme aus, um mich zu empfangen. Ich nahm meine Hände auf den Rücken und schmiegte mich an ihn. Mein Gesicht lag an seinem Hals und ich fühlte wohlig die Wärme seiner bloßen Haut. Er streichelte über meine Taille und drückte mich an sich. Dann begann er, mit der Zigarette in seiner Hand meine Kopfhaut unangenehm fest zu massieren. Er küsste meine Haare und flüsterte: »Du machst jetzt exakt dasselbe wie gestern Abend!«
Ich hörte, dass er bereits beim Gedanken daran tiefer atmete und mein Herz jubelte, weil all die Befürchtungen, dass ich ihm zu nahe getreten war und damit seine Gefühle verletzt hatte, sich jetzt mit einem Mal in Luft auflösten. Er wollte eine Wiederholung. Trotzdem versuchte ich, ernst und konzentriert zu bleiben, mein Vergnügen zu verbergen und seinen Wunsch mit Hingabe zu erfüllen. Nur schwer konnte ich mein eigenes Stöhnen unterdrücken, als es zum schönsten Moment für mich kam, nachdem ich einen Finger zwischen meinen eigenen Beinen
Weitere Kostenlose Bücher