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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Stiefmutter mochte, war sie eben doch nicht ihre Mom.
    Beim Frühstück an jenem Morgen hatte sie erfahren, dass Suzanne ein Baby erwartete. Von dieser Nachricht fühlte sie sich tief getroffen. Sie war schon aufgeklärt genug, um zu wissen, wie ihre Stiefmutter schwanger geworden war. Der Gedanke, ihr Dad würde so etwas tun, bereitete ihr eine Gänsehaut …
    Sie hatte nur zu gut gewusst, dass sie mit dem Betreten der Hütte in das Darby-Land vordrang. Aber das Abenteuer – so unbedeutend es auch war – begeisterte sie.
    Drinnen hatte jemand alles neu hergerichtet. Die Liege war frisch bezogen, und ein bequemer Sessel stand am Fenster. Perfekt zum Lesen.
    Sie fand Dutzende von Büchern – wundervolle Bücher: Märchen, Biografien und Reiseberichte. Zwei Wochen lang kam sie jeden Nachmittag hierher, sobald sie ihre Schularbeiten erledigt hatte und niemand sie vermisste. Sie las und las und begann, Tagebuch zu schreiben.
    Eines Tages hörte sie, wie die Tür aufgerissen wurde. Eine große dunkle Gestalt fragte gleich, was sie, verflixt noch mal, hier zu suchen habe.
    Katie musste lachen, als sie sich daran erinnerte, wie überrascht sie damals gewesen war. Sie hatte den Jungen zuerst nicht wiedererkannt.
    Aber dann war sie aufgesprungen und hatte gerufen: „Ich bin’s. Katie.“
    „Ich weiß doch, wer du bist.“
    Nicht gerade der Willkommensgruß, den sie sich gewünscht hatte.
    Dann hatte sie Jack erklärt, wie sie die Hütte gefunden und dass sie schon immer nach einem Platz Ausschau gehalten hatte, an den sie sich zurückziehen konnte. Sie hatte angenommen, dass sie hier niemanden stören würde.
    Sie murmelte eine Entschuldigung und wollte schnell gehen, aber Jack versperrte ihr den Weg. „Wusstest du, dass die Hütte mir gehört?“
    „Ich hab es vermutet. Aber weil du mir das Radfahren beigebracht hast, hab ich gehofft, dass du nichts dagegen hast.“
    Seit Jahren hatte sie ihn nicht mehr aus der Nähe gesehen. Er war viel größer als sie, und mit seinen breiten Schultern wirkte er umwerfend männlich.
    Auf einmal fühlte sie ein seltsames Kribbeln im Bauch. „Damals hätte ich dir so gern noch gesagt, wie leid es mir tat, dass du noch Prügel einstecken musstest. Aber mein Dad hätte mich umgebracht, wenn ich noch einmal mit dir gesprochen hätte.“
    „Und heute? Wird er nicht ausrasten, wenn er merkt, dass du hier warst?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich gehe jetzt lieber, aber ich glaube nicht, dass er das herausfindet.“
    „Magst du ein Sandwich?“ Jack hielt eine Tüte hoch.
    So war Katie bis zum Abend bei ihm geblieben. Danach trafen sie sich dort bis zum Ende des Sommers an jedem Nachmittag, redeten stundenlang, lasen und redeten wieder und wieder.
    Im Sommer darauf hatte Jack Katie das erste Mal geküsst. Und als sie fünfzehn war, verliebten sie sich ineinander …
    Kopfschüttelnd kehrte Katie in die Gegenwart zurück.
    Ihre Liebe zu Jack war das Schönste in ihrer Jugend gewesen. Er war sanft, aufmunternd – einfach wundervoll. Heute, elf Jah re später, war er ein Fremder für sie. Ein Geist aus ihrer Vergangenheit.
    Als sie die Hütte betrat, stand er in der Mitte des Raums und blickte sie erstaunt an.
    Jack wusste nicht, wann er das letzte Mal hier gewesen war, noch was ihn heute hierhergelockt hatte. Vielleicht lag es an den Erinnerungen, die durch Katies Anwesenheit auf der Farm in ihm wach geworden waren.
    Er berührte die staubigen Bücherrücken. Als Teenager war die Hütte sein und Katies heimlicher Rückzugsort gewesen. Hier hatten sie sich geküsst – nur geschlafen hatten sie nie miteinander.
    „Was tust du denn hier?“, fragte er, als er sie jetzt plötzlich im Türrahmen stehen sah.
    Katie lachte. „Diesmal fluchst du wenigstens nicht bei meinem Anblick.“
    „Wie meinst du das?“
    „Als du mich hier das erste Mal gesehen hast, wolltest du wissen, was zum Teufel ich hier zu suchen hätte. Ein Fortschritt also. Vielleicht freust du dich sogar eines Tages, mich hier zu sehen.“
    Das wird wohl nie passieren, lag ihm auf der Zunge. Aber ganz sicher war er sich nicht mehr. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was tust du hier?“
    Katie schloss die Tür hinter sich. „Dasselbe wie du. Ich bin auf der Suche nach der Vergangenheit.“ Langsam betrat sie den Raum und kam auf ihn zu.
    Sie trug Jeans, ein langärmliges Hemd und abgetragene Stiefel. Trotz der hohen Absätze reichte sie Jack kaum bis an die Schultern.
    Mit ihren großen, ausdrucksvollen blauen

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