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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Augen sah sie ihn an. „Irgendwie kommt es mir vor, als sei das alles erst eine Woche oder einen Monat her. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, elf Jahre nicht hier gewesen zu sein.“
    „Ich komme auch nur noch selten hierher.“
    „Das wundert mich nicht. Dein einsamer Zufluchtsort ist zu einem Ort der Geborgenheit für uns beide geworden. Allein wärst du hier nicht glücklich. Die Erinnerungen würden dich quälen.“
    Er wollte protestieren und ihre Behauptung abstreiten.
    Aber dann müsste er lügen. Er hatte sie so wahnsinnig vermisst, dass er damals glaubte, sein Leben entglitte ihm. Noch heute brannte der Schmerz in seinem Herzen. Es wäre ein großer Fehler, sich noch einmal in Katie zu verlieben.
    „Du warst mein bester Freund, Jack. Durch dich hatte ich eine glückliche Jugend.“
    Was sollte er dazu sagen? Er weigerte sich, ihr zuzustimmen.
    „Später habe ich oft gedacht, dass wir uns damals so nahe gekommen sind, weil wir beide einen Elternteil verloren hatten. Und das zu einer Zeit, als wir jung und sehr empfindsam waren. Dein Dad ging für immer fort, meine Mom starb.“
    „Aber richtige Freunde wurden wir erst ein Jahr später“, wandte Jack ein. „Da hatten wir den Verlust schon überwunden.“
    „Nein.“
    Katie ging zur Liege und setzte sich darauf. Obwohl sie genügend Platz für ihn ließ, blieb er stehen.
    „Ich habe meine Stiefmutter gern, aber den Tod meiner Mom habe ich bis heute nicht ganz verwunden“, widersprach sie. „Es wäre so schön gewesen, wenn sie Shane noch kennengelernt hätte.“
    „Das verstehe ich. Aber ich bin mit meinem Vater fertig“, erwiderte Jack.
    Er stellte sich ans Fenster und schaute auf das Land, das seiner Familie seit Generationen gehörte. Warum müssen Frauen immer in der Vergangenheit herumstochern?, fragte er sich.
    „Klingt gut, Jack. Aber das glaubt dir kein Mensch. Ich schon gar nicht. Erzähl mir nicht, du würdest ihn nicht hin und wieder vermissen.“
    Jack sah sie an. Sie erwiderte seinen Blick so offen wie damals mit dreizehn. Vertrauensvoll und unschuldig. Sie war die Einzige gewesen, die ihm ein Gefühl der Geborgenheit schenkte, nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte.
    Er erinnerte sich genau an die prüfenden und misstrauischen Blicke und Fragen der Nachbarn. Er war überzeugt, dass sie meinten, er sei wie sein Vater.
    Nur bei Katie konnte er sich geben, wie er wirklich war. Selbst wenn sie unterschiedlicher Meinung waren, gingen sie aufrichtig miteinander um.
    „Manchmal“, nahm Jack das Gespräch wieder auf, „manchmal denke ich noch an ihn. Ich frage mich, wo er lebt und ob er überhaupt noch am Leben ist.“
    „Möchtest du ihn wiedersehen?“
    „Warum sollte ich einen Mann wiedersehen wollen, der sich so lieblos verhalten hat?“
    „Vielleicht hatte er seine Gründe …?“
    „Er hatte es satt, die Verantwortung für die Farm und die Familie zu übernehmen, deshalb ging er.“
    „Vielleicht …“
    Jack trat einen Schritt näher zu ihr. „Es gibt keine Entschuldigung, Katie. Er hat uns im Stich gelassen.“
    „Ein paar Monate danach kam er noch einmal für eine Nacht zu meiner Mom und zeugte ein Kind mit ihr“, fuhr er mit schlecht unterdrücktem Zorn in der Stimme fort. „Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Mit so einem Menschen will ich nichts zu tun haben.“
    Katie atmete tief durch. „Du hast recht. Entschuldige.“
    Das Sonnenlicht beleuchtete ihre Gesichtszüge.
    Aus einem hübschen Mädchen ist eine schöne Frau geworden, dachte er. Erst vor wenigen Tagen hatte er sie geküsst und ihre Leidenschaft gespürt. Schon immer hatten sie sich zueinander hingezogen gefühlt. Zwischen ihnen hatte es immer geknistert …
    „Bist du wirklich so wütend auf deinen Dad, oder versuchst du nur, mich mit deiner schlechten Laune auf Distanz zu halten?“
    Jack starrte Katie an. „Du hältst nicht viel von sensiblen Fragen, was?“
    „Sollte ich etwa heute damit anfangen?“
    Er setzte sich neben sie auf die Liege, berührte sie jedoch nicht. Stattdessen verschränkte er die Hände über den Knien. „Was willst du von mir?“
    „Ich will wissen, wovor du Angst hast.“
    Vor dir.
    Er schwieg. Er hatte Angst, sie könnte seine Gefühle wecken, ihn verführen, es noch einmal mit ihr zu versuchen, obwohl er doch wusste, dass es falsch wäre …
    „In den letzten Jahren habe ich mich bemüht, nichts zu fühlen“, sagte er schließlich. „Mein Leben gefällt mir. Ich wünsche mir kein

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