Ja heißt für immer

ausgesprochen liebes Kind“, beendete er seine Einschätzung.
    Katies Gesicht rötete sich vor Stolz. „Danke. Deine Worte bauen mich wieder auf. Wie auch immer, Jack, du bedeutest mir sehr viel.“
    „Tut mir leid, was ich gesagt habe.“ Er beugte sich ein bisschen näher zu ihr. „Selbstverständlich sind wir Freunde. Schon aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit.“
    Ihre Augen schimmerten dunkel vor Freude. „Schön, dass du das sagst. Du hast mir schon immer viel bedeutet. Ohne dich hätte ich nie Radfahren gelernt.“
    Lächelnd legte sie ihm einen Finger auf die kleine Narbe am Mundwinkel. „Und ohne mich hättest du diese attraktive Narbe nicht.“
    „Besten Dank an deine Brüder.“
    „Sag nicht, die Fitzgeralds hätten dir nie etwas gegönnt“, scherzte Katie.
    Der ihnen beiden vertraute Scherz hatte eine unwiderstehliche Wirkung auf ihn. Das gezügelte leise Verlangen, das in ihm brannte, seit er die Hütte betreten hatte, wurde zu leidenschaftlichem Begehren.
    Und dennoch, es wäre der größte Fehler …
    Ihr Atem stockte. „Jack, was denkst du?“
    „Nichts.“
    „Sag es mir.“
    Verführerisch öffnete sie die Lippen. Sie war so schön, so zart und süß … Wie sollte er ihr widerstehen? Aber es durfte nicht sein … Niemals.
    „Glaubst du nicht, dass ich es auch will?“
    „Wir dürfen es nicht“, sagte er rau, als er sie fest in seine Arme zog.
    „Ich bin sicher, wir haben keine Wahl.“
    Und dann verschloss er ihren Mund mit einem Kuss. Er wusste, sie hatte recht.
    Eine Welle heißer Gefühle durchströmte Katies Körper. Das einzig Richtige wäre, jetzt aufzuhören, sagte sie sich. Aber als sie seine Lippen auf ihren spürte, konnte sie nicht mehr denken und planen. Sie konnte nur noch dem Verlangen nachgeben, das in ihrem Inneren brannte.
    Jack küsste sie so stürmisch, dass sie kaum zu Atem kam. Sie seufzte leise, als sich ihre Zungen berührten. Der Kuss war vollkommen. Zitternd vor Lust und Erwartung lag sie in seinen Armen. Alles war wie vor elf Jahren und gleichzeitig reifer und leidenschaftlicher. Sie schmiegte sich an ihn, wollte die Wärme und seine starken Muskeln fühlen. Diesmal würde niemand sie stören. Diesmal konnten sie …
    Plötzlich erstarrte sie und kam zur Besinnung. Nein, sie durfte nicht einmal daran denken, mit Jack zu schlafen. Das wäre total verrückt. Ihre Beziehung war kompliziert genug. Sie hatten weder die Vergangenheit bewältigt, noch war ihnen klar, wie sie gegenwärtig zueinander standen.
    „Katie“, flüsterte Jack an ihrem Mund und umfasste ihre Taille.
    Eine ihr vertraute Berührung. Sie reagierte automatisch und verlagerte ihr Gewicht, bewegte sich, sobald er sich bewegte, streckte ihre Beine aus und rutschte zur Seite an die Wand. Dabei hörte sie nicht auf, ihn zu küssen und ließ sich von seinem verführerischen Duft berauschen. Sie pressten ihre Körper fest aneinander und blickten sich tief in die Augen.
    Wohl hundert Mal hatten sie als Teenager so beisammen gelegen. Sie hatten sich geküsst, geplaudert und gelacht. Sie waren bereit, ihre Körper schmerzten vor Verlangen, und doch hatten sie ihren Gefühlen nie bis zum Letzten nachgegeben.
    „Manche Dinge ändern sich nie“, murmelte Jack. „Mir kommt alles wieder genauso vor wie früher.“
    Katie nickte, brachte kein Wort hervor. Sie hatte Angst, das Falsche zu sagen. Sie wusste, was sie taten, war verkehrt. Aber es fiel ihr ganz leicht, die Alarmglocken in ihrem Kopf zu ignorieren. Sie bebte, ihr Puls raste, und ihr Körper schrie förmlich nach Jacks Liebkosungen.
    Wie sollte sie sich dieses heiße Begehren erklären? Lag es an den Hormonen? Immerhin hatte sie lange nicht mit einem Mann geschlafen. Aber sie ahnte, dass es nichts damit zu tun hatte, sondern dass ihr Verlangen nur mit Jack zusammenhing. Mit Jack, in dessen Armen sie lag.
    „Ich will dich“, sagte er und streichelte ihr über die Wange. „Und du, willst du mich?“
    Er gab ihr die Gelegenheit aufzuhören. Vielleicht sollte sie die Chance wahrnehmen. Eine Liebesbeziehung würde alles verändern.
    Aber schon der Gedanke, aufzustehen und wegzugehen, bereitete ihr körperliche Qual. Also gab sie dem verrückten Verlangen nach, schmiegte sich noch enger an ihn und flüsterte seinen Namen.
    Jacks Herz klopfte wie wild, als er Katie auf den Rücken drehte und ihr einen Kuss auf den Mund hauchte. Ungeduldig packte sie seine Arme und drängte ihn, nicht aufzuhören. Sie öffnete die Lippen, streichelte seine