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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Doppelbett. Das Muster des gelbblauen Bettüberwurfs und der Gardinen wiederholte sich in einer Zierleiste an den Wänden. Ein Schreibtisch mit Leselampe, ein kleiner Schaukelstuhl und ein großer Schrank mit Spiegel vollendeten das Mobiliar. Eine Tür führte in ein geräumiges, komfortabel eingerichtetes Badezimmer.
    Durch eine andere gingen sie in einen Raum, der etwas kleiner und in den für ein Jungenzimmer typischen Farben blau und grün gehalten war. Kinderbücher und Sportausrüstungen stapelten sich auf den Borden.
    „Wunderschön ist das alles“, freute sich Katie. „Shane wird es hier gefallen.“
    „Im Schrank ist Platz genug für alle seine Sachen. Den Schreibtisch räume ich noch leer, damit er seinen Computer aufstellen kann“, sagte Jack.
    Er sah Katie fragend an. „Ihr habt kein Gepäck im Wagen. Soll ich es für euch abholen?“
    Katie wurde ganz flau im Magen, als sie sich vorstellte, Jack Darby könnte den Eingang der Fitzgeralds „beschmutzen“, wie ihr Dad es ausdrücken würde. „Das ist wohl keine gute Idee“, erwiderte sie leise.
    „Du kannst es erst recht nicht holen.“
    „Er wird mir schon nichts tun. Außerdem ist Suzanne be stimmt zu Hause. Sie hat sich immer für uns eingesetzt.“
    Sie zögerte. „Würdest du dich inzwischen um Shane kümmern?“
    „Kein Problem. Ich gebe ihm gleich die nächste Reitstunde.“
    Wie sollte sie ihm danken? Worte erschienen ihr nicht genug. Was konnte sie sonst tun?
    „Du bist sehr lieb zu mir“, sagte sie verlegen. „Ich danke dir dafür.“
    „Dafür sind Nachbarn doch da.“ Jack trat zu ihr und zog sie einfach in seine Arme. Er war stark und schenkte ihr das Gefühl der Geborgenheit, auch wenn es nur für einen Moment war.
    Sie fühlte den Hauch seines Atems auf ihrer Stirn, ein Kuss, gerade so wie der, mit dem sie kurz zuvor Shane getröstet hatte. Aber in diesem Augenblick war Trost für sie wichtiger als Leidenschaft.
    „Wenn du in einer Stunde noch nicht zurück bist, komme ich nach.“
    „Ich werde zurück sein“, versprach sie. Wegen Shane und vielleicht … wegen Jack, flüsterte eine innere Stimme.
    Nachdem Katie all ihre Sachen im Explorer verstaut hatte, ohne jemandem begegnet zu sein, schloss sie die Kofferhaube und hielt kurz inne. Obwohl sie sich wünschte, rasch wieder auf dem Weg zur Darby-Farm zu sein, suchte sie doch noch einmal eine abschließende Unterredung mit ihrem Vater.
    Die Tür zu seinem Büro stand offen. Als Katie sich langsam näherte, hörte sie Suzanne mit ihrem Vater streiten.
    „Was ist nur in dich gefahren?“ Suzannes normalerweise ruhige Stimme klang zornig und frustriert.
    Ohne Unterbrechung fuhr sie fort: „Seit siebzehn Jahren lebe ich mit dir zusammen, und ich kann dein Verhalten noch immer nicht verstehen. Aus welchem Grund, sagtest du, hast du deine Beziehung zu deiner Tochter aufs Spiel gesetzt?“
    „Ich hab es dir bereits erklärt“, schnaubte Aaron. „Dieser Bastard von einem Darby gibt Shane Reitstunden.“
    „Es wird allmählich Zeit, dass du den alten Streit vergisst, Aaron. Außer dir ist kein Mensch mehr daran interessiert. Hör auf, in der Vergangenheit zu leben.“
    „Das geht dich gar nichts an. Von diesen Dingen verstehst du nichts.“
    „Ach ja. Weil ich keine Fitzgerald bin. Das hab ich mir schon tausend Mal anhören müssen.“
    Katie wollte sofort umkehren, war aber wie gelähmt. Es tat ihr in der Seele weh, dass ihr Vater Suzanne als Familienmitglied ausschloss.
    Aaron seufzte. „In Ordnung. Ich sage dir, warum ich den Darbys nicht verzeihen kann. Mit dem alten Streit hat das nichts zu tun. Die Darbys sind für Glorias Tod verantwortlich.“
    Katie biss sich auf die Lippen, um nicht laut zu protestieren. Die Darbys waren für gar nichts verantwortlich. Schon gar nicht für den Tod ihrer Mutter.
    „Gloria war zu den Darbys gelaufen, um Hattie bei der Geburt ihres jüngsten Sprösslings zu helfen. Es war Frühling, und andauernde Regenstürme hatten die Straßen überflutet. Auf dem Rückweg wurde sie von einer Flutwelle überrascht. Sie hatte keine Chance“, schilderte Aaron seine Wahrheit.
    Während sich im Büro ihres Vaters Schweigen ausbreitete, lehnte Katie an der Wand und schloss die Augen. Sie war elf gewesen, als ihre Mutter ertrank, und sie hatte lange um sie getrauert. Der Gedanke, die Darbys könnten schuld sein an ihrem Tod, war ihr nie gekommen.
    „Ich wünschte, dieser Bastard wäre nie geboren“, schloss Aaron.
    Katie war ganz anderer Meinung.

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