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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Zigarre ausmachte, damit ich endlich wieder atmen konnte.
    Draußen hatte es zu regnen begonnen. Es wehte nur wenig Wind; es war die Art von alles durchtränkendem stetigem Niederschlag, den die Farmer mögen. Zu dumm, dass er hier draußen auf dem See verschwendet wurde. Es wurde dunkel. Sie schalteten die Lampen in der Kabine ein, und es wurde noch heißer.
    »Rede, Fleming. Wo ist die Liste?« Er fuchtelte mit der brennenden Zigarre vor meinen Augen herum. Ich dachte, dass ich über das Empfinden weiterer Schmerzen oder sogar Furcht hinaus sei, bis er sie auf meine Handfläche drückte. Meine Zunge stemmte sich gegen die Zähne. Ich versuchte mich loszureißen. Meine Sicht verschwamm.
    »Wo ist sie?« Wieder und wieder, bis meine Gelenke rot vor Blut und meine Hand rot vor Verbrennungen waren. Mein Hals schmerzte. Hatte ich geschrien?
    »Rede, Fleming.«
    Er trat zurück und ließ es Fred noch einmal versuchen. Fred hatte die Nase voll und wollte an Land. Er ließ es an mir aus und zerschmetterte mir noch eine Rippe. Ich spürte, wie sich in mir etwas löste. Endlich brachte er die Sache zu Ende und ich war von meinem Elend erlöst.
    Aber ich wollte nicht sterben.
     
    Wir saßen im Heck des Bootes. Sie hatten aufgegeben und waren auf dem Weg zum Ufer. Morelli stand im Schutz der Luke, die nach unten führte, Paco hielt mich aufrecht, und Fred band mir etwas an die Füße.
    »Slick sagt, dass wir nicht weit vom Haus entfernt sind«, sagte Paco zu Fred. »Einer der Jungs rudert dich zum Dock. Du gehst zum Haus und holst den Wagen und triffst uns dann am Pier beim Club.«
    »Kann er nicht seinen Wagen vom Club kommen lassen oder ein Taxi nehmen?«
    »Er sagt, das geht nicht. Lucky hat seinen Wagen und sucht nach der verdammten Liste, und wir müssen zurück sein, bevor er spitzkriegt, was hier läuft. Taxifahrer wollen wir nicht dabei haben; sie haben Augen und Ohren.«
    »Die ganze Arbeit und alles umsonst.«
    »Nun ja, man muss halt wissen, wann man einpacken muss.« Er hob mein Gesicht zu sich. »Das ist deine letzte Chance, Fleming. Wo ist sie?«
    Wo war was? Es fiel mir nicht mehr ein.
    »Er ist schon fast hinüber, Frank.«
    »Fleming? Ach, zum Teufel mit ihm. Halt ihn hoch, da ist noch etwas, das ich schon die ganze Zeit tun wollte.«
    Fred zerrte mich hoch und hielt mich fest. Paco zog seine Pistole, eine große Pistole, und richtete sie auf mein Herz. Das erweckte endlich eine Reaktion von mir. Mein letzter Schrei übertönte den Knall, als er abdrückte.
    Ich spürte nichts. Ein Zupfen und ein Aufbäumen meines Körpers und dann gesegnete Erlösung von den Qualen. Mein Körper wurde nach hinten gestoßen, überschlug sich, und ich versank rasch im kalten Wasser. Ein Blasenstrom stieg von mir zur Oberfläche auf. Das Gewicht an meinen Knöcheln zog mich in den kalten unerträglichen Druck hinab. Wenn ich geatmet hätte, wäre ich sicher erstickt.
    Der Druck wurde stärker und immer stärker, und ich begann mich dagegen zu wehren. Etwas in mir wollte hinaus. Es packte meine reglose Gestalt, umfing sie ...
    Ich schwebte. Ich war nur eine weitere Blase, die das Wasser zu einer wabernden Kugel zusammendrückte. Ich schwebte in den Himmel.
    Jedenfalls bis zur Oberfläche. Das, was mich gerettet hatte, trieb mich jetzt über das Wasser. Irgendein Instinkt riss uns zum nächstgelegenen Ufer.
    Mein Verstand stellte das nicht in Frage, es war ganz normal. Die sonderbarsten Dinge sind normal, wenn man träumt.
    Dann war wieder Gewicht da. Festigkeit. Regen, der meine nassen Kleidungsstücke weiter durchnässte. Wind gegen mein Gesicht, der gleiche Wind, der die Wolken davonwehte.
    Ich sah auf und blinzelte in Sterne, die so hell waren wie die Sonne.

11
     
    Der Umriss eines Kopfes verdunkelte die Lampen einer Kabine. Er wirkte vertraut. Mit einer schwachen Bewegung griff ich danach. Meine Finger strichen über schweren Samt. Ich hörte, wie irgendwo in der Nähe eine Frau scharf die Luft einsog. Es war ein Geräusch, wie Frauen es machen, wenn sie die Schublade aufziehen und zwischen ihren Spitzenhöschen eine Kakerlake finden. Meine Finger schlossen sich um das Samt, aber ließen fast sofort wieder los; sie hatten keine Kraft. Der Lichtwinkel am Umriss veränderte sich und enthüllte knochige Züge.
    »Gehen Sie es ruhig an, alter Junge, es hat keine Eile.«
    Escott? Was zum Teufel machte er denn hier? Ich blinzelte und versuchte meine Augen zum Funktionieren zu bringen. Er sah selbst ein wenig grün um die Kiemen

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