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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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machten sie Pause.
    »Ich denke nicht, dass er es weiß«, sagte Paco. Er trank wieder ein Bier.
    »Sei nicht blöde. Er weiß es, aber er will nicht reden. Wenn er es nicht wüsste, dann würde er uns irgendwas anderes erzählen oder sagen, dass er es nicht weiß. Aber dieser Bursche redet überhaupt nicht. Er weiß Bescheid.«
    Fred gähnte. »Ich muss schlafen«, sagte er zu niemand Besonderem. Er verließ die Kabine.
    »Wir sollten vielleicht Gordy holen«, sagte Paco. »Er kennt sich mit so etwas aus.«
    »Nee, Lucky lässt ihn nach Galligar suchen.«
    Paco lachte. »Dafür braucht er Kiemen. Meine Jungens haben es ihm gut besorgt.«
    »Du meinst wohl, sie haben es vermasselt. Wenn sie daran gedacht hätten, beide zusammenzuschießen, säßen wir hier nicht herum.«
    »Ich weiß, aber wir bringen ihn schon zum Reden. Man sollte nicht glauben, dass er so stur ist, oder? Dämlich, aber er hat Mumm.«
    Ihre Stimmen wurden leiser und verstummten. Ich träumte von Benny, einem missmutigen jüdischen Katholiken, der nun ohne Totenmesse von keiner seiner beiden Kirchen begraben worden war, einem ganz normalen Burschen aus Hell's Kitchen, der sich nur ein paar Dollar hatte schnappen wollen.
    Ich träumte von einer Flucht. Wenn ich mit einer Schwimmweste über Bord gehen konnte, schaffte ich es vielleicht bis zum Ufer. Die Aussicht aufs Ertrinken war einer weiteren Sitzung mit Fred und Paco sogar vorzuziehen. Ich musste lediglich vom Boden hochkommen. Nicht zu schaffen, sie hatten ihre Arbeit nur zu gut erledigt.
    Ich träumte von Maureen mit ihrem dunklen Haar und dem seltenen Lachen, von einem nervösen Mädchen, das sich immer wieder umsah, aber Liebe brauchte und diese auch voll und ganz erwiderte. War sie jetzt in Sicherheit?
    Ich träumte, aber ich konnte nicht ruhen.
     
    Stunden später schlug ich die Augen auf. Die Lider schienen die einzigen Körperteile zu sein, die ich noch bewegen konnte. Ich fühlte mich wie ein zerschlagenes Glas, das von schwachem Leim zusammengehalten wurde. Bei einer falschen Berührung fiel alles auseinander. Das Atmen tat weh, und die Luft erhitzte mir die Lungen. Die Fenster waren immer noch offen, aber es gab keinen Durchzug.
    Ich dachte nicht richtig nach, weil sogar das weh tat, aber ich wollte zu einem Fenster.
    Wenn ich erst einmal dort war, wollte ich darüber nachdenken, was ich danach tat.
    Es war nur zehn Fuß entfernt. Drei Schritte für einen gesunden, aufrecht stehenden Mann, für mich ein paar Meilen. Darunter war ein gepolsterter eingelassener Sitz. Sobald ich dort war, wollte ich ... aber es fiel mir nicht mehr ein.
    Ich kroch sechs Zoll voran und ruhte mich aus. Ich musste es langsam angehen, damit der Leim hielt. Wieder sechs Zoll, dann eine Pause. Noch einmal. Meine Schultern schmerzten unter der Anstrengung, aber alles andere tat mir ebenfalls weh. Also sollten sie doch still sein und mitmachen, damit wir – was. Fenstersitz. Er war etwas näher gerückt. Sechs Zoll und dann Pause. Fenstersitze haben Fenster, Fenster haben Luft, wir brauchen Luft. Oh Gott, es tut so weh ... Sei still. Sechs Zoll und Pause. Wieder Tränen, Kraftvergeudung, aber sie hörten einfach nicht auf. Der Blick verschwommen, wegen der Tränen, oder weil es weh tat? Wo war das Fenster? Ausruhen. Nicht bewegen, einfach liegen bleiben und sterben, das geschieht ihnen recht. Wut. Wie konnten sie es wagen, mich so zu erniedrigen? Wie konnten sie es wagen, mich zum Kriechen zu zwingen? Diesmal zwölf Zoll. Zorn war gut, bleibe wütend und fliehe. Kriech weiter und hasse sie dafür. Kriech weiter, damit du wiederkommen und ihnen dasselbe antun kannst. Krieche ...
    Aber der Leim gab nach, bevor ich die Hälfte der Strecke geschafft hatte, und lange Zeit gab es nichts mehr.
     
    »Herrje, man soll's doch nicht glauben, dass er so weit gekommen ist.« Mein Bewunderer war Paco. Ich sah auf seine Schuhe. Ich hoffte, dass er mir einen ordentlichen Tritt gegen den Kopf gab und es zu Ende brachte, aber den Gefallen tat er mir nicht.
    »Setzt ihn auf den Stuhl«, sagte Morelli.
    Ach nein, nur keine Umstände.
    Sie setzten mich auf den Stuhl.
    Ich fiel wieder runter.
    Sie fesselten mich an den Stuhl. An den Handgelenken und den Knöcheln. Seil aus grobem Hanf. Ich sah es an und wusste nicht, was es war.
    »Fleming.«
    Ach hau doch ab.
    »Fleming.« Er drückte mir den Kopf in den Nacken. Ich hustete, als mir Whiskey in den Mund floss. Nachdem ich das letzte Mal etwas getrunken hatte, war etwas passiert, aber

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