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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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dient das nur deiner Sicherheit; er kann dir zeigen, wie du deine Gaben richtig einsetzt.«
    Jack seufzte schwer und starrte ins Leere. Dann fielen ihm die Worte seines Großvaters auf dem Friedhof wieder ein. »Weißt du irgendwas über eine Rose?«
    Davey unterdrückte ein Lachen. »Was soll das denn auf einmal?«
    »Du hast 2008 irgendwas wegen einer Rose gesagt – also dein älteres Ich jetzt. Dass ich die Rose beschützen soll.«
    »Wovor denn? Vor Blattläusen?« Davey zuckte lässig mit den Schultern. »Ich weiß von keiner Rose.«
    »Vielleicht hat das was mit den Müllmännern zu tun«, rätselte Jack unsicher. »Oder vielleicht mit diesem Land, das du erwähnt hast.«
    »Ein Land? Welches denn?«
    »Runeland …«, sagte Jack und wusste nicht genau, ob er den Namen richtig mitbekommen hatte. »Runeland … oder vielleicht Roudland.«
    Das ferne Grollen einer Explosion ließ den Tresen klappern. Jack sah wieder zu Davey, der kreidebleich geworden war. Der Ältere öffnete den Mund und flüsterte mit trockenen Lippen: »Könnte es Rouland gewesen sein?«
    Jack überlegte, ließ sich das Wort durch den Kopf gehen. »Ja, das klingt richtig. Du hast gesagt, die Müllmänner kommen aus Rouland.«
    Davey schloss die Augen und verzog das Gesicht.
    »Weißt du, was das für ein Land ist?«, fragte Jack.
    Davey sah an ihm vorbei, und kurz huschte nervöse Anspan nung über sein Gesicht. Jack folgte seinem Blick: Betty kam auf ihren Tisch zu und krempelte sich dabei die Ärmel hoch.
    David stand rasch auf, in seinen Augen flackerte Angst. »Ich weiß, wer das ist. Rouland ist kein Land, sondern ein Mensch. Komm, wir müssen zum Zimmermann, und zwar sofort.«
    Bevor Jack etwas sagen konnte, war Davey durch die Tür verschwunden. Er sprang auf und rannte hinterher. Als er bei der Tür ankam, zerschlug an der Wand neben seinem Kopf ein schweres Glas. Er fuhr herum. Betty walzte auf ihn zu und holte erneut mit einem Glas nach seinem Kopf aus.
    »Zwei Halbe!«, grollte sie und fletschte zornig die Zähne. »Und das kaputte Glas bezahlst du mir auch.«
    »Davey!«, rief Jack, aber der war verschwunden und Jack wieder auf sich allein gestellt.

5 Die Paladine
    5
    Die Paladine
    D er Keller war voller alter verstaubter Flaschen und Bierfässer. Dank seiner dicken Steinwände war die Luft selbst im Sommer kühl und trocken. Mitten in dem Durcheinander stand Jack und zog ängstlich den Kopf ein. Aus der Kneipe drang gedämpftes Lachen herunter, und die Eichenbalken knarrten. Jack wäre zu gern wieder dort oben gewesen; überall, nur nicht hier in diesem schmuddeligen Raum.
    Vor ihm stand ein kleiner runder Tisch, dessen krumme Beine auf der einen Seite mit zusammengefaltetem Papier aus geglichen worden waren. Im Licht einer kleinen Gaslampe lagen haufenweise Quittungen und Rechnungen. Hinter dem Tisch saß ein rundlicher Mann, der Jack in Augenschein nahm, wie sich ein Bauer eine preisgekrönte Kuh auf dem Viehmarkt ansah. Sein maßgeschneiderter Anzug war ein mal teuer gewesen, und beide hatten sie ihre glorreichen Tage längst hinter sich. Der Mann hieß Castilan und war der Wirt der Hanging Tavern . Nachdem Jack seine Getränke nicht hatte bezahlen können, war er von Betty hier heruntergeschleift und diesem kleinen Mann hingeworfen worden.
    Jack wollte bloß weg hier, doch die Angst lähmte ihn. Vielleicht ließ sich das Ganze wieder in Ordnung bringen, sich irgendwie hinbiegen. »Ich könnte spülen«, bot er an, »oder die Böden wischen oder so …« Seine Stimme erstarb, als Castilan eine fleischige Hand hob. Der Wirt beugte sich vor, und die Lampe warf tiefe Schatten über sein rundes Gesicht.
    »Du kennst Vale?«, fragte er mit unverhohlener Verachtung für den Träger dieses Namens.
    »Davey? Ich habe ihn erst vor einer Stunde kennenge lernt.«
    »Wie gut kennst du ihn?«
    »Eigentlich gar nicht.«
    »Leg dich bloß nicht mit mir an, Bürschchen«, drohte Castilan. »Deine Kleidung …« Er zeigte mit dem Finger auf ihn. »Woher kommst du?«
    »Aus London – von hier«, stammelte Jack, weil er diesem Fremden instinktiv nichts von seiner Reise durch die Zeit erzählen wollte. »Ich will bloß nach Hause. Mein Vater kann die Getränke bezahlen, wenn Sie mich …«
    »Lügen!« Castilan schlug mit der Faust auf das Tischchen. »Deine Kleidung und wie du sprichst. Du hast hier nichts verloren.«
    Jacks Angst wurde größer.
    »Was soll ich mit dir machen, hä?« Castilan lehnte sich wieder zurück in die

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