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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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der Münze in seiner Hand. »Sie kribbelt. Vertrau mir.«
    Jack starrte Davey skeptisch an; für ihn sah die Münze total ruhig und leblos aus. Dann kamen Stimmen aus dem Gang vor der Zimmertür, und er bekam Angst.
    Davey lief wieder nach drinnen, zerrte an einem großen Holzschrank und rief: »Ich brauche deine Hilfe!«
    Jack rannte hinein und packte mit an. Gemeinsam ruckelten sie an dem antiken Schrank, bis er ins Wanken kam, mit einem lauten Rums umfiel und die Tür blockierte.
    »Das war’s dann wohl mit leise sein!«, sagte Davey und warf Polster und Stühle oben auf den Schrank. Die Tür knallte gegen das schwere Möbelstück, als jemand versuchte, her einzukommen. »Hol das Bettzeug!«, rief Davey und warf verschiedene handgebundene Bücher auf den wachsenden Haufen an Möbeln. Jack zog das frische Bettzeug hinter sich her und warf es über den Haufen. Davey holte seine Streichhölzer heraus und zündete eine Ecke des Bettzeugs an. Dann setzte er eines der Bücher in Brand und warf es auf den Hau fen. Die Flammen breiteten sich sekundenschnell aus, er fassten das Material, und Rauch stieg auf und sammelte sich unter der Decke zu einer dunklen Masse. Das Hämmern an der Tür nahm zu, und der Schrank erbebte unter den Schlägen.
    »Das sollte sie ein paar Minuten beschäftigen.«
    Während das Feuer größer wurde, wuchsen auch Jacks Zweifel. Jetzt kamen sie nur noch über das Dach hier hinaus oder wenn sie sprangen. Während das Adrenalin seinen Körper flutete, setzte anscheinend sein Gehirn teilweise aus. Davey schrie über dem Lärm der Schläge an der Tür und dem Tosen der Flammen etwas und zog ihn zur Balkonbrüstung. Jacks Blick heftete sich auf den Springbrunnen, und für einen Moment konnte er sich nicht mehr bewegen. Dann drehte er sich um und begriff, dass auf den anderen beiden Balkonen Leute waren – Gestalten in Rüstungen, die in der Sonne funkelten.
    Davey sah sie ebenfalls und warf rasch die Münze über die Brüstung, präzise auf das kleine Ziel unten. Er hielt Jack seine Hand hin und zählte bis drei, während die Münze auf den Springbrunnen zutrudelte. Sie durchschlug mit einem kleinen Platschen die Wasseroberfläche. Als sich die glitzernden Ringe ausbreiteten, rief Davey: »Spring!«
    Jack packte Daveys Hand fester, und sein Arm wurde nach oben gerissen. Er stieß sich mit den Füßen von der Brüstung ab und war in der Luft. Hinter ihnen kletterten die Paladine das Dach entlang auf sie zu wie gepanzerte Insekten auf der Jagd. Ein Schatten huschte über Jack hinweg, als die Anführerin der Paladine mit ausgestreckten Armen über ihnen vom Dach sprang.
    Jack sah nach unten zu der herannahenden Terrasse; der Springbrunnen schien ein Stückchen zu weit rechts zu liegen. Sie würden ihn verfehlen. Davey riss an seinem Arm, und Jacks Gewicht verlagerte ihn nach rechts – gerade weit genug. Sie klatschten genau ins Wasser, kaum mehr als einen Zentimeter vom Rand entfernt, und machten eine gewaltige Fontäne.
    Das kalte Wasser schlug Jack hart ins Gesicht, dann zischte Luft an ihm vorbei. Sein Blick klärte sich, und er sah Davey immer neben sich und lachte vor Erleichterung, als sie problemlos zu Boden fielen. Sie hatten das Wasser des Spring brunnens durchschlagen und waren weich auf dem staubigen Boden einer Kreuzkammer gelandet.
    Jack sah zu dem Portal in der hohen Decke hinauf. Durch das aufgewühlte Wasser war die fallende Paladinin zu sehen, deren Umriss hinter den Wellen tanzte und immer größer wurde. Wie lange würde das Tor noch offen bleiben?
    Captain de Vienne zog ihr Schwert und hielt es im Sturz nach vorn, aber das Wasser veränderte sich, verzog sich und war dann fester Stein, als das Portal sich schloss.
    Jack hörte einen markerschütternden Schrei. Das schöne Schwert der Paladinin fiel von der Decke herunter, bohrte sich zwischen den beiden Jungen in den Boden und Captain de Viennes abgetrennte Hand klammerte sich noch immer fest um den Griff.

11 Eloise
    11
    Eloise
    J ack starrte ungläubig auf das Schwert, das sanft zwischen Davey und ihm schwankte. Die Hand, die es hielt, bebte und zuckte, während weißes Blut aus dem sauberen Schnitt rann, wo eben noch ein Unterarm gewesen war, dann löste sich ihr Griff, und sie fiel zu Boden und regte sich nicht mehr.
    »Geben die denn nie auf?«, keuchte Jack.
    »Die Paladine?« Davey stand auf und sah sich in der kreisrunden Kammer um. »Nein, die würden alles für Rouland tun. Wenn man schon tot ist, dann neigt man dazu,

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