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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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fest.
    Als Eloise den Tunnel hinunterging, ließ das Licht in der Kreuzkammer rasch nach, und die Dunkelheit schloss sich um Jack und Davey.
    »Kommst du?«, fragte Jack und rannte hinter dem Leuch ten her, bevor es für immer im Gewirr der Tunnel verschwinden konnte.

12 Kneipengeschichten
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    Knei pengeschichte n
    » E rinnerst du dich noch an die Rose?«, fragte Jack nachdenklich.
    Davey verzog das Gesicht. »Die du schützen sollst? Klar.«
    Jack nickte ernst. »Im Hotel hat Rouland gesagt, dass sie die Rose von Annwn heißt. Und dass sie von einem Ort kommt, der Anderswelt heißt.«
    Davey grinste verächtlich. »Die Anderswelt gibt es nicht. Das ist ein Kindermärchen, weiter nichts. Ich glaube nur, was ich mit den eigenen Augen sehen kann.«
    Jack lachte verblüfft über Daveys Ansichten. »Aber die Sachen, die du gesehen hast, die sind für mich Märchen gewesen, bevor ich dich getroffen habe.«
    Davey setzte zu einer Antwort an, brach ab und zuckte dann mit den Schultern. »Ich glaube daran, wenn ich sie sehe.«
    Sie gingen den langen Tunnel hinunter und folgten Eloise mit einigem Abstand wie misstrauische Schafe.
    »Jedenfalls will Rouland die Rose«, sagte Jack. »Er sagt, dass ich sie berührt habe. Er will, dass ich sie für ihn finde.«
    Davey sah ihn verblüfft an. »Wir sind von einem Haus runtergesprungen für eine Rose?«
    »Das ist keine normale Blume«, antwortete Jack nach drücklich. »Sondern etwas sehr Mächtiges.«
    »Dann sind wir da immer noch für irgendwas runtergesprungen, über das wir kein bisschen wissen.«
    »Wir wären da oben nie gelandet, wenn du mich nicht an den Zimmermann verhökert hättest.«
    Es gab eine lange unbehagliche Pause, dann erwiderte Da vey: »Da war alles noch anders.« Er sah zu Boden. »Bitte ent schuldige. Wenn ich gewusst hätte, wer du bist …«
    »Dein Enkel«, sagte Jack.
    »Ist das wahr? Bin ich wirklich dein Opa?«
    »Ich fürchte ja.«
    Davey brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Ich hab schon lange keine Verwandtschaft mehr gehabt, keine richtige. Ich bin bestimmt eine Riesenenttäuschung für dich.«
    »Ja, das könnte man so sagen«, antwortete Jack leise. »Was ist mit deinen Eltern?«
    »Längst tot.« Davey zog lässig die Nase hoch. Zu lässig, fand Jack. Er wollte noch mehr fragen, doch er spürte Daveys zunehmendes Unbehagen mit dem Thema. »Wie bin ich so? Bin ich okay als Opa?«, fragte sein Freund.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Jack zögernd und überlegte sich jedes Wort. »Wir sind uns nie begegnet, bevor du mich zurück nach hier geschickt hast.«
    »Na, jedenfalls willkommen im Kreis der Familie!«
    Weiter vorn blieb Eloise vor einem großen Torbogen ste hen. Als Jack und Davey bei ihr ankamen, schob sie ihr Schwert in einen Schlitz an dem Tor, und ein massiver Zahnradmecha nismus öffnete die schwere Tür. Stinkendes graues Wasser strömte durch die Öffnung und hörte erst auf zu steigen, als es sanft an ihren Knien plätscherte.
    Davey war einige Momente lang still gewesen. Als er wieder etwas sagte, wurde seine Stimme von den Mauern zurückgeworfen. »Ich weiß nichts über diese Rose, Jack, aber wenn ich dir helfen kann, dann tu ich es auch, okay?«
    Durch Eloise ging ein Ruck. Sie drehte sich zu den beiden Jungen um. »Ihr jagt die Rose?«
    Jack überlief eine Gänsehaut. Seit das alles angefangen hatte, war er sich immer vorgekommen, als ob ihm alle anderen einen Schritt voraus waren; wie am ersten Tag an einer neuen Schule. Er sah zu Davey und entdeckte in seinem Ge sicht eine Spur derselben Frustration, gut versteckt hinter dem Lächeln und dem Draufgängertum.
    »Kommt darauf an«, antwortete er mit einem frechen Schulterzucken. »Weißt du denn, was für eine Rose gemeint ist?«
    »Die Rose von Annwn«, sagte Eloise ungeduldig. »Ist es sie, die ihr sucht?«
    Davey wollte anscheinend nicht darauf eingehen. Un sicherheit färbte seine dreckigen Wangen. Jack sah Eloise an und kam zu dem Schluss, dass sie darauf setzen mussten, ihr zu vertrauen. »Ja«, antwortete er. »Rouland will, dass ich sie für ihn finde. Und ich hab irgendwie das Gefühl, dass sie etwas mit meiner Familie zu tun hat, mit meiner Mutter …«
    »Mit deiner Familie?«, fragte Davey.
    Jacks Mund wurde trocken. Er wollte mehr sagen. Er wollte Davey von seiner Mutter erzählen, von ihrem Tod und wie der alte David sich geopfert hatte. Und hinter all dem schwang die Überlegung mit, dass ein zeitreisender Junge vielleicht dafür sorgen konnte, dass

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