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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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Dinge, die schon geschehen waren, doch nicht passierten, dass Leute, die schon gestorben waren, doch gerettet wurden, dass seine Familie wieder zusammenkam. Er sah zu Boden, bevor Davey den Schmerz in seinem Gesicht erkennen konnte.
    »Was ist mit deiner Familie passiert?« In Daveys Stimme schwang eine Dringlichkeit mit, die Jack nicht ignorieren konnte.
    »Mum«, flüsterte Jack. »Deine Tochter, ich glaube, sie ist in Gefahr. Sie …« Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Er versuchte es erneut, doch er konnte sich nicht dazu bringen, es laut auszusprechen. Seine Mutter war tot, und all die zornigen Fragen, die er tief in sich vergraben hatte, drängten wieder an die Oberfläche.
    Davey sagte nichts. Er ging zu Jack hinüber und legte ihm einen Arm um die Schultern. »Ich denke, wir müssen die Rose vor Rouland finden oder ihn daran hindern, an sie ranzukommen, oder was meinst du?«
    Jack sah auf und nickte. »Können wir dafür sorgen, dass es gar nicht passiert? Können wir Mum retten?«
    Davey seufzte schwer. »Keine Ahnung, ehrlich. Mit Schick sal und all dem Quatsch habe ich mich noch nie beschäftigt. Aber ich denke, einen Versuch wäre es wert.«
    Jack lächelte, eine Mischung aus Erleichterung und Angst in den Augen.
    Eloise war still gewesen, doch nun zog sie ihr Schwert aus dem Schlitz bei der Tür und reckte es vor sich empor. Die Klinge funkelte im trüben Licht. »Ihr stellt euch gegen Rou land. Ihr werdet Schutz brauchen. Mein Schwert gehört euch.«
    »Danke«, brachte Jack heraus.
    »Also, was weißt du über die Rose?«, fragte Davey lamm fromm.
    »Ich weiß, dass Rouland sie suchte, dass sie ihm kostbar war, etwas von erschreckender Macht«, erklärte Eloise. »Vor meiner Einkerkerung wurde mein Wissen … in Stücke gebrochen. Dafür hat Rouland gesorgt.«
    »Also sind wir immer noch nicht schlauer«, sagte Davey.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Jack, dem tausend Gedanken durch den Kopf schossen. »Wenn Rouland denkt, dass ich etwas über die Rose weiß, dann stirbt meine Mutter vielleicht deshalb. Vielleicht hängt das alles zusammen.«
    »Also wenn wir Informationen brauchen, dann gibt es nur einen Ort, wo wir hinsollten: zurück in die Hanging Tavern «, sagte Davey mit einem trockenen Grinsen.
    Die Hanging Tavern kauerte wie ein dunkler Geist in einer Straße voller toter Häuser. Die lautstark Feiernden, die Jack hier bei seinem ersten Besuch gesehen hatte, waren ver schwunden, und die Straße wirkte leer und ausgestorben ohne sie. Er blieb vor der Tür stehen, als ihm ein unangenehmer Gedanke kam. »Und wenn Rouland da drin auf uns wartet?«
    »Er ist nicht hier«, sagte Eloise mit einem verträumten Gesichtsausdruck. »Wahrlich, seine Streitmächte suchen nach uns, doch spüre ich in der Nähe niemanden, der ihm treu dient.«
    Jack hob fragend eine Augenbraue. »Wie kannst du dir da sicher sein?«
    Eloise war die Aufgewühltheit anzusehen. »Ich kann Rou land spüren. Ich weiß, wenn er in der Nähe ist. Vorläufig sind wir sicher.«
    Jack wechselte einen skeptischen Blick mit Davey.
    »Wollen wir hoffen, dass er sie nicht spüren kann«, flüsterte Davey.
    Sie gingen um die Kneipe herum zum Nebeneingang.
    Davey drückte die Klinke. »Abgeschlossen.«
    Er rüttelte beharrlich an der Tür, bis endlich aufgeschlos sen wurde und die kolossale Gestalt von Betty erschien. »Wir machen erst um halb sieben auf«, sagte sie und blinzelte zu den Besuchern nach draußen.
    Davey lächelte breit. »Tag auch, Betty, wie geht’s?«
    »Du hast Lokalverbot!«, fauchte sie.
    »Ich weiß, ich weiß.« Davey hob die Hände. »Aber wir müssen wirklich mit Castilian sprechen. Es ist dringend.« Er wies über seine Schulter zu Jack und Eloise.
    Betty inspizierte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Ich sagte, du hast Lokalverbot. Erst bezahlst du mal deine Zeche.«
    »Ich habe Geld.« Davey strahlte und zog eine dicke Geldbörse aus der Innentasche seines Mantels.
    »Wo hast du die denn her?«, flüsterte Jack.
    Davey stieß ihm einen Ellbogen in die Seite, und Jack hielt den Mund. Davey zog ein Bündel Geldscheine hervor und hielt es Betty hin. »Ich denke, damit sollten meine Schulden bezahlt sein. Ihr nehmt hier doch Zweitweltwährung?«
    Betty zog ihm die Scheine aus der Hand und hielt sie nacheinander prüfend ins Licht.
    Davey zählte weitere Scheine ab. »Und dann hätten wir gern Zimmer für heute Nacht. Und Essen: euer Steak-Spezial menü. Und zu trinken. Schön viel zu

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