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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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gibt eine Grenze, wie weit ein Springer reisen kann. Ein Zeitenschmied dagegen ist ein Springer ohne Begrenzungen, jemand, der die Tränentunnel gemeistert hat. Er kann stromaufwärts gehen, stromabwärts, ganz wie es ihm gefällt.«
    Jack drehte sich verwirrt zu Davey um. »Aber du hast Titus gesagt, dass du denkst, ich kann vielleicht stromaufwärts reisen. Wieso hast du ihn angelogen?«
    Davey zögerte, doch bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür und Betty kam wieder herein mit einem Riesentablett voller Essen: Sandwiches mit warmem Steak und ein großer Teller Pommes frites. Sie schmetterte das Tablett auf den Tisch. Jeder Gedanke an die Rose, an Zeitenschmiede und Prophezeiungen war wie weggefegt, als Jack das dampfende Essen voller Vorfreude ansah.
    »Vielen Dank, Betty«, sagte Castilan.
    »Erstick dran!« Betty stampfte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Davey griff als Erster zu, und Jack wartete ebenfalls nicht auf eine Einladung. Er nahm sich ein Steaksandwich und verschlang es mit der Gier eines wilden Tiers. Er stopfte sich eine Handvoll Pommes in den Mund und verbrannte sich kauend die Zunge und die Lippen. Das Essen schmeckte köstlich, und die ewige Angst, verfolgt und hier vielleicht von Rouland aufgestöbert zu werden, legte sich für eine Weile.
    Castilan legte seine Pfeife beiseite und bediente sich ebenfalls an dem Berg Sandwiches. Nur Eloise enthielt sich und sah gelassen zu, wie die anderen aßen.
    »Also«, sagte Castilan schließlich mit noch immer vollem Mund, »wie wollt ihr diese Rose vor Rouland finden, vorausgesetzt es gibt sie überhaupt?«
    Jack schluckte. »Das weiß ich nicht.«
    »Was ist mit eurer Freundin hier?« Castilan nickte zu Eloise. »Sie muss sich doch an irgendetwas erinnern.«
    »Rouland hat diese Welt nach der Rose durchsucht und sie ist nicht hier«, sagt Eloise. Ihr verwirrter Blick deutete dar auf hin, dass sie ihren schwer fassbaren Erinnerungen nachjagte.
    »Dann sind die Legenden vielleicht wahr – vielleicht ist sie weiter stromaufwärts, in der Zukunft.«
    »Und ein Springer aus der Zukunft könnte in der Lage sein, sie zu finden«, sagte Davey und sah Jack eindringlich an.
    Jack drehte sich der Kopf vor Möglichkeiten. »Aber sie könnte überall sein. Wo soll ich da anfangen?«
    Castilan lächelte. »Es gibt Leute, die bei so etwas helfen können. Leute, die sich darauf verstehen, Sachen zu finden.«
    »Er will, dass wir einen Illuminator auftreiben.« Davey zeigte vorwurfsvoll mit dem Finger auf den Wirt.
    »Was ist ein Illuminator?«, fragte Jack und hatte Mühe, seine steigende Frustration im Griff zu behalten.
    Castilan paffte seine Pfeife. »Die einzige Sorte Mensch, die dir jetzt helfen kann, Junge. Und beinahe unmöglich zu finden.«
    »Beinahe?«, fragte Jack.
    Castilan lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und grinste selbstgefällig, die Pfeife zwischen den Zähnen. »Außer man kennt die richtigen Leute.«

13 Das kleinste Zimmer
    13
    Das kleinste Zimmer
    J ack erwachte durch Daveys Schnarchen, das sich anhörte, als würde ein abgestochenes Schwein seinen letzten Atemzug machen. Er öffnete die Augen und sah im trüben Licht zum dunklen Umriss seines künftigen Großvaters im gegenüberliegenden Bett hinüber.
    Es war vielleicht sechs Uhr früh. Die Sonne nagte schon an den Vorhangkanten, aber auf der Straße draußen war es noch ruhig. In der Nacht war noch mehrmals Fliegeralarm zu hören gewesen, Sirenen gefolgt von angespannter Stille, und dann Bomben, die in der Nähe fielen. Trotz alledem hatte Jack es irgendwie geschafft, einzudösen, so erschöpft, dass er gut geschlafen hatte. Hungrig war er auch schon wieder.
    Er stand auf und zog sich im Dunklen an, dann öffnete er die Vorhänge einen Spalt, um aus dem Fenster zu sehen, aber er hatte das schwarze Verdunklungspapier vergessen, das kaum Licht durchließ. Er ließ den Vorhang zugezogen, verließ leise das Zimmer und ging die steile Holztreppe hinab zum Schankraum, wo es schon nach Frühstück roch.
    Am Ende des Schankraums war Betty an einem kleinen Herd in einer winzigen Küche zugange. Zarter Rauch erfüllte die Küche und zog unter der Decke entlang, während in der Pfanne brutzelnde Würstchen ihren Duft verströmten. Jack lief das Wasser im Mund zusammen.
    Betty musste seine Gegenwart gespürt haben, denn sie drehte sich um, die Haare offen um die Schultern hängend und das Gesicht entspannt, feminin, einladend.
    »Immer noch da?«, sagte

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