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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gewesen.
    «Glauben Sie, die haben den Wagen selbst geklaut?» fragte Capitano den Major.
    Der Fahnder der Staatspolizei stöhnte. «Es gibt in Pennsylvania einen Verein, der überall im Nordosten welche stiehlt, sie umlackiert, das Innere ein bißchen ändert und sie dann verscherbelt. Ihre Leute suchen doch danach, nicht wahr?»
    «Ich hab' ein paar Einzelheiten über die Ermittlungen gehört, aber das fällt nicht in die Zuständigkeit meines Teams. Man kümmert sich darum. Ich persönlich glaube, daß sie es selbst getan haben. Warum eine neue Spur legen?»
    «Ja», stimmte der Major widerstrebend zu. Der Transporter war bereits von Spurensicherungsteams der Staats- und Bundespolizei untersucht worden. Sie hatten nicht einen Fingerabdruck entdeckt. Die Täter hatten ihn sehr gründlich gereinigt, bis hin zu den Knöpfen auf den Fensterkurbeln. Die Techniker hatten nichts gefunden, was einen Hinweis auf die Verbrecher gäbe. Im Augenblick wurden die vom Wagenteppich abgesaugten Schmutzpartikel und Textilfasern in Washington analysiert, aber das gehörte zu den Indizien, die nur im Fernsehen etwas brachten. Wenn die Kerle schlau genug gewesen waren, den Wagen zu reinigen, waren sie sicher auch schlau genug gewesen, die Sachen zu verbrennen, die sie in der fraglichen Zeit getragen hatten. Trotzdem wurde alles untersucht, denn selbst die schlauesten Leute machten manchmal einen Fehler.
    «Haben Sie schon was von den Ballistikern gehört?» fragte der Major, während er auf den Rowe Boulevard bog.
    «Das müßte im Büro auf uns warten.» Sie hatten an die zwanzig 9- Millimeter-Patronen gefunden, die zu den aus dem Porsche geborgenen Geschossen sowie zu der Kugel paßten, die die Brust von Streifenpolizist Fontana durchschlagen hatte und in der Rücksitzlehne seines ruinierten Wagens steckengeblieben war. Sie waren unverzüglich zur Analyse ins FBI-Labor in Washington gebracht worden. Das Ergebnis würde ihnen sagen, daß die Waffe eine Maschinenpistole war, was sie bereits wußten, aber es würde ihnen auch sagen, um was für ein Fabrikat es sich handelte, was sie noch nicht wußten. Die Patronenhülsen stammten aus Belgien, von der Fabrique Nationale in Lüttich. Vielleicht konnte man die Seriennummer identifizieren, aber FN stellte so viele Millionen Geschosse im Jahr her und exportierte sie in so viele Länder, daß der Hinweis nicht allzu wertvoll war. Sehr oft verschwanden ganze Ladungen einfach, meist infolge von nachlässiger - oder kreativer - Buchhaltung.
    «Wie viele schwarze Gruppen haben nachweislich Kontakt zu diesen ULA-Typen?»
    «Keine», erwiderte Capitano. «Das ist etwas, was wir noch rausfinden müssen.»
    «Großartig.»
     
    Als Ryan heimkam, patrouillierte in seiner Zufahrt ein Streifenwagen der Staatspolizei, und vor dem Haus stand ein ziviler Pkw. Seine Befragung durch das FBI dauerte nicht lange. Der Agent stellte schnell fest, daß er schlicht gar nichts über den Anschlag auf seine Familie und sich selbst wußte.
    «Haben Sie eine Idee, wo sie sind?» fragte Ryan zuletzt.
    «Wir checken die Flughäfen», antwortete der Agent. «Wenn die Burschen so schlau sind, wie sie aussehen, sind sie längst über alle Berge.»
    «Ja, sie sind schlau», bemerkte Ryan verdrossen. «Was ist mit dem, den Sie erwischt haben?»
    «Spielt den Taubstummen, und es ist eine bühnenreife Leistung. Er hat jetzt natürlich einen Anwalt, und der sagt ihm, daß er den Mund nicht aufmachen soll. Was das betrifft, sind Anwälte ja sehr gut.»
    «Woher ist der Anwalt gekommen?»
    «Es ist ein Pflichtverteidiger. Sie wissen ja, das ist Vorschrift. Wenn man einen Verdächtigen soundso lange in Gewahrsam hat, muß man einen Verteidiger stellen. Ich glaube aber nicht, daß das eine Rolle spielt. Wahrscheinlich redet er nicht mal mit dem Anwalt. Wir halten ihn wegen Verletzung der staatlichen Waffengesetze und der Bundeseinwanderungsgesetze fest. Er wird nach England zurückgeschickt, sobald wir mit dem Papierkrieg fertig sind. Wahrscheinlich in zwei Wochen, je nachdem, ob der Anwalt Schritte gegen die Auslieferung unternimmt.» Der Agent klappte sein Notizbuch zu. «Man kann nie wissen, vielleicht fängt er an zu reden, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Wir haben von den Briten gehört, daß er sowieso kein großes Licht ist. Er ist die irische Version eines kleinen Straßengangsters, sehr gut mit Waffen, aber ein bißchen langsam im Kopf.»
    «Wenn er blöd ist, wieso ...»
    «Wieso erledigt er seine Arbeit so

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