Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
haben uns ohne größere Probleme weggebracht.» Miller lächelte und schenkte sich einen Whisky ein.
    «Sie sind aber nicht tot, Sean», sagte O'Donnell.
    «Was?» Miller hatte weniger als drei Stunden nach dem Anschlag in einem Flugzeug gesessen und seitdem nichts an Nachrichten gelesen, gehört oder aufgeschnappt. Er lauschte ungläubig, wie sein Chef berichtete.
    «Aber das spielt weiter keine Rolle», Schloß O'Donnell. Er erläuterte den Grund. Die AP-Meldung, die der Boston Globe initiiert hatte, war von der Irish Times in Dublin gedruckt worden. «Es war also doch ein guter Plan, Sean. Die Mission ist durchgeführt, trotz all dem, was nicht geklappt hat.»
    Sean gestattete sich keine Reaktion. Für ihn waren zwei Operationen hintereinander schiefgegangen. Vor dem Fiasko in London hatte er immer Erfolg gehabt. Er hatte die Geschichte in der Mall auf einen unglücklichen Zufall zurückgeführt, auf Pech, mehr nicht. In diesem Fall dachte er nicht mal an so was. Zwei Operationen hintereinander, das war kein Pech. Er wußte, daß Kevin kein drittes Mal dulden würde. Der junge Einsatzoffizier atmete tief ein und zwang sich, es objektiv zu sehen. Er hatte sich erlaubt, Ryan als ein persönliches Ziel zu sehen, nicht als ein politisches. Das war sein erster Fehler gewesen. Obgleich Kevin es nicht gesagt hatte, war es auch ein böser Fehler gewesen, Ned zu verlieren. Miller ging seinen Plan noch einmal durch, überdachte jeden Schritt der Operation neu. Nur die Frau und das Kind abzuknallen, wäre schmutziger Mord gewesen, und er hätte es nie gemacht; es wäre nicht professionell gewesen. Nur Ryan aufs Korn zu nehmen, hätte aber nicht die gleiche politische Wirkung gehabt, und die war ja der Sinn der ganzen Operation. Der Rest der Familie war notwendig gewesen. Seine Ziele waren also vernünftig genug gewesen, aber ...
    «Ich hätte mir mehr Zeit dafür nehmen sollen», sagte er schließlich. «Ich wollte einen großen Wirbel machen, und das war vielleicht zu dramatisch. Vielleicht hätten wir warten sollen.»
    «Ja», sagte sein Chef und freute sich, daß Sean seine Irrtümer einsah.
     
    «Sie brauchen nur Laut zu geben, wenn Sie Hilfe von uns brauchen», sagte Owens. «Das wissen Sie, Dan.»
    «Ja, hm ... Dies hat höchste Stellen auf den Plan gerufen.» Murray hatte einen Funkspruch von FBI-Direktor Emil Jacobs persönlich in der Hand. «Hm, es war wohl nur eine Frage der Zeit. Früher oder später mußte es so kommen.» Und wenn wir diese Mistkerle nicht erwischen, dachte er, wird es wieder geschehen. Die ULA hat soeben bewiesen, daß Terroristen in den USA zuschlagen können. Die Schockwelle, die das Ereignis ausgelöst hatte, hatte ihn überrascht. Es war reines Glück, daß es nicht schon eher passiert war, das wußte er als Profi auf dem Gebiet. Es war ein neues Spiel, und obgleich Murray von der Schlagkraft des FBI überzeugt war, sorgte er sich, wie das Bureau damit zurechtkommen würde. In einem hatte Direktor Jacobs recht: Dies hatte höchste Priorität. Bill Shaw würde den Fall persönlich in die Hand nehmen, und Murray wußte, daß er einer der besten im Geschäft war. Die dreißig Agenten, die ursprünglich eingesetzt worden waren, würden in den nächsten paar Tagen Zuwachs von sechzig weiteren bekommen, und dann würden noch mal sechzig dazukommen. Man konnte nur verhindern, daß so etwas nicht noch mal geschah, wenn man demonstrierte, daß Amerika ein zu gefährlicher Ort für Terroristen war. Tief in seinem Herzen wußte er, daß das letzten Endes unmöglich war. Kein Ort war zu gefährlich, vor allem keine Demokratie.
    Aber das FBI hatte enorme Hilfsmittel, und es würde nicht die einzige Behörde sein, die sich damit beschäftigte.

17
     
    Als Ryan aufwachte, hielt Robby ihm eine Tasse Kaffee vor die Nase. Dieses eine Mal hatte Jack traumlos schlafen können, und der ungestörte Schlummer hatte Wunder gewirkt.
    «Sissy war vorhin drüben im Krankenhaus. Sie sagt, Cathy sähe in Anbetracht der Umstände erstaunlich gut aus. Sie haben alles vorbereitet, daß du Sally sehen kannst. Sie wird schlafen, aber du kannst sie sehen.»
    «Wo ist sie?»
    «Sissy? Sie macht ein paar Besorgungen in der Stadt.»
    «Ich muß mich dringend rasieren.»
    «Ich auch. Sie bringt alles mit, was wir brauchen. Als erstes werd' ich dir ein paar Kalorien eintrichtern», sagte Robby.
    «Mann, wie soll ich das alles wiedergutmachen?»
    «Mach halblang, Jack. Das ist der Grund, warum der liebe Gott uns hierher gestellt

Weitere Kostenlose Bücher