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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Büro.
    «Nun?» fragte der stellvertretende Direktor, zuständig für Nachrichtenbeschaffung.
    «Wir können ihm ein Zwei-plus geben, vielleicht sogar ein Einsminus. Es hängt davon ab, was er daraus lernt.»
    «Anfall von schlechtem Gewissen?» fragte Greer.
    «Ja.»
    «Es wird Zeit, daß er lernt, wie das Spiel wirklich läuft. Das mußten wir alle. Er wird bleiben», sagte Greer.
    «Wahrscheinlich.»
     
    Der Agent, der im FBI-Hauptquartier Rezeptionsdienst hatte, bemerkte zwei Männer, die nicht sehr korrekt gekleidet waren. Der Ältere trug einen in eine Lederjacke gewickelten Gegenstand unter dem Arm, der sofort die Aufmerksamkeit des Agenten erregte. Er winkte den Besuchern mit der linken Hand zu. Die rechte war bereits unter dem Empfangstresen.
    «Kann ich Ihnen helfen, Sir?»
    «Hallo», sagte der Mann. «Ich hab' da was für Sie.» Er hob die zusammengerollte Jacke hoch und zog eine Maschinenpistole heraus. Er merkte gleich, daß das nicht die richtige Methode war, das FBI von seiner höflichen Seite kennenzulernen.
    Der Agent entriß ihm die Waffe, warf sie auf den Tresen, stand auf und hob seinen Dienstrevolver. Der Alarmknopf unter dem Tisch war schon gedrückt, und zwei andere Agenten, die hinten im Foyer gestanden hatten, kamen angerannt. Der Mann am Tresen sah schnell, daß die MP nicht entsichert war - und in ihrem Griff steckte kein Magazin.
    «Ich hab' sie gefunden!» rief der Junge stolz.
    «Was?» fragte einer der beiden anderen Agenten.
    «Und ich habe gedacht, es ist am besten, wenn wir sie gleich herbringen», sagte der Vater.
    «Moment», sagte der erste Agent entnervt. «Wer sind Sie überhaupt?»
    «Zeigen Sie mal her.» Ein Vorgesetzter trat auf den Schauplatz. Er kam aus einem Monitorraum, dessen Fernsehkameras den Eingang überwachten. Der Mann am Tresen sah noch einmal nach, um ganz sicher zu sein, daß die Waffe nicht geladen war, und reichte sie ihm.
    Es war eine Uzi, die israelische 9-Millimeter-MP, die auf der ganzen Welt wegen ihrer Robustheit, Zuverlässigkeit und Zielgenauigkeit geschätzt wurde. Das billig aussehende Ding - die Uzi ist alles andere als billig, aber sie sieht so aus - war angerostet, und aus der Mündung tropfte Wasser. Der Agent spähte in den Lauf. Die Waffe war gebraucht und danach nicht mehr gereinigt worden. Es war unmöglich zu sagen, wann sie zuletzt abgeschossen worden war, aber es gab nicht allzu viele anhängende FBI-Fälle, bei denen eine Waffe dieses Typs benutzt worden war.
    «Wo haben Sie sie gefunden, Sir?»
    «In einem Steinbruch, etwa fünfzig Kilometer von hier», sagte der Mann.
    «Ich hab' sie gefunden!» krähte der Junge.
    «Das stimmt, er hat sie gefunden», räumte der Vater ein. «Ich dachte mir, daß ich sie am besten hierherbringe.»
    «Das war richtig, Sir. Wenn Sie mir beide folgen würden, bitte?»
    Der Agent am Empfang stellte ihnen Besucherausweise aus. Er und die beiden anderen Agenten, die Foyerdienst hatten, richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Eingang und fragten sich, ob der Typ und sein Sohn wirklich etwas Wichtiges gebracht hatten.
    Die wenigen Leute, die im Korridor des obersten Geschosses waren, wunderten sich über den Mann mit der Maschinenpistole, aber die FBI-Etikette erlaubte ihnen nicht, allzu viel Überraschung zu zeigen, und außerdem hatte der Mann einen Besucherausweis und trug die Knarre richtig. Als er jedoch in ein Büro trat, bekam er eine sichtliche Reaktion.
    «Ist Bill da?» fragte der Agent die Sekretärin.
    «Ja, aber ... oh ...» Ihr Blick war unverwandt auf die MP gerichtet.
    Der Agent machte eine beruhigende Handbewegung, winkte den Besuchern, ihm zu folgen, und ging zu Shaws Büro. Die Tür stand offen. Shaw redete mit einem seiner Männer. Sonderagent Richard Alden ging direkt zum Schreibtisch und legte die Waffe auf die Schreibunterlage.
    «Jesus, Richie!» Shaw blickte zu ihm, dann wieder auf die Uzi. «Was soll das?»
    «Bill, diese beiden Herrschaften sind eben unten reingekommen, um sie abzugeben. Ich habe gedacht, sie könnte vielleicht interessant
    sein.»
    Shaw blickte zu den beiden und bat sie, auf dem Sofa an der Wand Platz zu nehmen. Er ließ zwei weitere Agenten und einen Ballistikexperten kommen.
    «Könnte ich bitte Ihren Namen haben?»
    «Ich heiße Robert Newton, und das ist Leon, mein Sohn.» Dann nannte er ungefragt seine Adresse und Telefonnummer.
    «Und wo haben Sie die Waffe gefunden?» fragte Shaw, während seine Mitarbeiter Notizen machten.
    «Im Jones-Steinbruch. Ich

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