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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Brille und eine Fliege. Ärmelhalter hätten nicht übel zu ihm gepaßt. Cantor stand in der Ecke und sagte nichts. «Wir nehmen an, es ist eines von diesen drei Lagern, richtig?»
    «Ja, die anderen sind identifiziert», sagte Ryan und nickte. Es trug ihm ein kurzes Schnauben ein.
    «Wie Sie sagen, mein Sohn.»
    «Also, diese beiden werden benutzt, das eine noch letzte Woche, und dieses noch vor zwei Tagen.»
    «Was ist mit ‹Zwanzig›, dem Lager der Action Directe?» fragte Cantor.
    «Dichtgemacht, seit die Franzosen es besucht haben. Ich hab' das Videoband davon gesehen.» Der Mann lächelte bewundernd. «Aber reden wir von dem hier.»
    Es war eine der seltenen Tageslichtaufnahmen, sogar in Farbe. Auf dem Schießstand neben dem Lager standen sechs Männer nebeneinander. Wegen des Aufnahmewinkels konnte man nicht sehen, ob sie Waffen in der Hand hatten.
    «Schießübungen?» fragte Ryan vorsichtig.
    «Entweder das, oder sie pissen im halben Dutzend.» Das war Humor.
    «Einen Moment. Sie sagten, sie seien gestern nacht hereingekommen.»
    «Achten Sie auf den Sonnenwinkel», sagte der Mann verächtlich.
    «Oh. Frühmorgens.»
    «Nach unserer Zeit um Mitternacht. Sehr gut», bemerkte der Mann. Amateure, dachte er. Jeder hier glaubt, er könnte Luftaufnahmen lesen! «Man sieht keine Waffen, aber sehen Sie die kleinen Lichtpunkte hier? Es könnte sehr gut Sonnenlicht sein, das von ausgeworfenen Patronenhülsen reflektiert wird. Okay, wir haben hier sechs Leute. Wahrscheinlich Nordeuropäer, weil sie so blaß sind - sehen Sie den hier mit dem Sonnenbrand, sein Arm wirkt ein bißchen rot? Nach der Kleidung und den kurzen Haaren zu urteilen, sind es alles Männer. Die Frage ist jetzt, wer zum Teufel sind sie?»
    «Von der Action Directe sind sie jedenfalls nicht», sagte Cantor.
    «Wie wollen Sie das wissen?» fragte Ryan.
    «Diejenigen, die geschnappt wurden, weilen nicht mehr unter uns. Sie sind vor zwei Wochen von einem Militärgericht verurteilt und sofort danach hingerichtet worden.»
    «Jesus!» Ryan wandte sich ab. «Das habe ich nicht wissen wollen, Martin.»
    «Denen, die es wünschten, hat ein Priester das letzte Geleit gegeben. Ich finde, das war sehr anständig von unseren Kollegen.» Er hielt kurz inne. «Ich hatte nicht gewußt, daß die französischen Gesetze unter bestimmten Bedingungen diese Möglichkeit zulassen. Während wir die ganze Zeit etwas anderes annahmen, haben sie alles juristisch einwandfrei erledigt. Fühlen Sie sich jetzt besser?»
    «Ein bißchen», gab Ryan nach kurzem Überlegen zu. Für die Terroristen hatte es wohl keinen Unterschied gemacht, aber man hatte wenigstens nach dem Buchstaben des Gesetzes gehandelt, und das gehörte zu den Dingen, die die «Zivilisation» ausmachten.
    «Sehr gut. Ein paar haben vorher gesungen. Der DGSE hat bei Paris zwei weitere Mitglieder hochgehen lassen» - das war noch nicht zu den Medien vorgedrungen - «und eine Scheune voll von Waffen und Sprengstoff gefunden. Sie sind vielleicht noch nicht erledigt, aber sie sind schwer angeschlagen.»
    «Jawohl», bemerkte der Mann mit der Fliege. «Und das ist der Junge, der darüber stolperte?»
    «Weil er gern Fernaufnahmen von Titten sieht», entgegnete Cantor.
    «Wie kommt es, daß es vorher keinem auffiel?» Ryan hätte es vorgezogen, wenn jemand anders all das getan hätte.
    «Weil ich nicht genug Leute in meiner Sektion habe. Aber jetzt haben sie mir zehn neue zugestanden. Ich hab' sie bereits ausgesucht. Alles Männer, die aus der Air Force ausscheiden. Profis.»
    «Aha. Was ist mit dem anderen Lager?»
    «Hier.» Er holte ein neues Bild hervor. «Fast das gleiche wie eben. Es sind zwei Leute zu sehen ...»
    «Ein Mann und ein Mädchen», sagte Ryan sofort.
    «Eine Person scheint schulterlanges Haar zu haben», schränkte der Experte ein. Er fuhr fort: «Es muß nicht unbedingt ein Mädchen sein.» Jack betrachtete die Haltung der zweiten Person und überlegte.
    «Wenn wir annehmen, es sei ein Mädchen, was sagt uns das?» fragte Martin.
    «Antworten Sie.»
    «Wir haben keinen Hinweis, daß die ULA weibliche Mitglieder hat, aber von der IRA wissen wir es. Dies ist das Lager - erinnern Sie sich an den Geländewagen, der von dem einen zum anderen fuhr und später bei diesem Lager parkte?» Ryan machte eine Pause, ehe er fortfuhr. Oh, verdammt ... Er nahm das Foto mit den sechs Männern auf dem Schießstand. «Dies ist es.»
    «Und woraus schließen Sie das?» fragte der Chefauswerter.
    «Nennen Sie es einen

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