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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Leine nehmen und in einen sicheren Hafen ziehen konnte. Aber eine MP-Salve hatte alle drei Sendegeräte durchsiebt.
    Warum haben die Schufte uns am Leben gelassen? fragte er sich in stummem, hilflosem Zorn. Sein Ingenieur erschien in der Türöffnung.
    «Wir können sie nicht reparieren. Wir haben einfach nicht die Werkzeuge, die wir brauchen. Die Kerle haben gewußt, was sie kaputtmachen mußten.»
    «Ja, sie wissen genau, was zu tun ist», antwortete der Kapitän.
    «Wir sind spät dran für Yarmouth. Vielleicht ...»
    «Sie werden es auf das Wetter zurückführen. Wir werden an den Felsen zerschellt sein, ehe sie einen Finger krumm machen.» Der Kapitän wandte sich um und zog eine Schublade auf. Er holte eine Signalpistole und eine Plastikschachtel mit Leuchtspurgeschossen heraus. «Alle zwei Minuten. Ich sehe derweil nach den Passagieren. Wenn in ... in vierzig Minuten nichts passiert, lassen wir die Boote zu Wasser.»
    «Die Verletzten werden das nicht lebend überstehen.»
    «Wenn wir es nicht tun, müssen alle dran glauben!» Der Kapitän ging nach unten.
    Wie sich herausstellte, war einer der Passagiere Tierarzt. Fünf Leute waren verletzt, und er war gerade dabei, sie mit Hilfe eines Besatzungsmitglieds zu versorgen. Das Fahrzeugdeck war klitschnaß, der Lärm ohrenbetäubend. Die Fähre neigte sich in rhythmischen Abständen um zwanzig Grad, und die Brecher hatten bereits ein Fenster zerschmettert. Ein Mann von der Deckbesatzung mühte sich ab, eine Plane über das Loch zu spannen. Der Kapitän sah, daß er es wahrscheinlich schaffen würde, und trat zu den Verletzten.
    «Wie geht es ihnen?»
    Der Tierarzt blickte auf, und der Kapitän sah, daß sein Gesicht von Sorge und Schmerz gezeichnet war. Einer der Patienten würde sterben, und die anderen vier ...
    «Wir müssen sie vielleicht bald in die Rettungsboote bringen.»
    «Das überstehen sie nicht. Ich...»
    «Funken», sagte einer von ihnen mit gepreßter Stimme.
    «Liegen Sie still», sagte der Arzt.
    «Funken», sagte er wieder. Er drückte einen dicken Verband auf seinen Bauch und hatte Mühe, seine Qualen nicht hinauszuschreien.
    «Die Schufte haben sie kaputtgeschossen», sagte der Kapitän. «Tut mir leid, aber wir können nicht funken.»
    «Der Transporter ... der verdammte Transporter hat ein Funkgerät.»
    «Was?»
    «Polizei», keuchte Highland. «Polizeiwagen - Gefangenentransport ... ein Funkgerät.»
    «Mein Gott!» Er schaute zu dem Transporter - vielleicht funktionierte das Funkgerät vom Inneren der Fähre aus nicht. Der Kapitän rannte zur Brücke hoch und befahl seinem Ingenieur etwas.
    Es war leicht genug. Der Ingenieur baute das UKW-Gerät aus, verband es mit einer der Antennen der Fähre, und der Kapitän konnte es fünf Minuten später benutzen.
    «Wer spricht?» fragte die Einsatzzentrale der Polizei.
    «Hier ist die Cenlac. Unsere Seefunkgeräte sind ausgefallen. Wir haben Maschinenschaden und treiben fünf Kilometer südlich von Lisle Court, und wir brauchen sofort Hilfe!»
    «Oh. Verstanden. Warten Sie.» Der Sergeant in Lymington war mit der See vertraut. Er nahm den Hörer ab und fuhr mit dem Finger eine Liste mit Notrufen hinunter, bis er den richtigen fand. Zwei Minuten später sprach er wieder mit der Fähre.
    «Wir haben einen Schlepper zu Ihnen abkommandiert. Bestätigen Sie bitte Ihre Position fünf Kilometer südlich Lisle Court.»
    «Richtig, aber wir treiben nach Nordost. Unser Radar funktioniert noch. Wir können den Schlepper zu uns holen. Um Himmels willen, sagen Sie ihnen, sie sollen sich beeilen. Wir haben Verletzte an Bord.»
    Der Sergeant richtete sich kerzengerade auf. «Äh ... sagen Sie das noch mal.»
    Nun, wo Hilfe unterwegs war, berichtete der Kapitän mit möglichst knappen Worten, was an Bord vorgefallen war. Der Sergeant rief seinen unmittelbaren Vorgesetzten an und dann den Superintendenten des Bezirks. Einer der beiden benachrichtigte London. Eine Viertelstunde später traf eine Crew der Royal Navy in Gosport Vorbereitungen zum Start eines Rettungshubschraubers vom Typ «Sea King». Sie flogen zuerst zum Marinekrankenhaus in Portsmouth, um einen Arzt und einen Sanitäter an Bord zu nehmen, kehrten dann um und flogen in den Sturm. Der Pilot drückte die Maschine durch die peitschenden Böen, während der Kopilot den Senkrechtradar benutzte, um die Umrisse des Schiffs auf dem Bildschirm zu finden. Sie brauchten zwanzig endlose Minuten. Das war der leichtere Teil.
    Der Pilot mußte über vierzig Knoten

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