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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mir leid, Sir, ich habe keine Ahnung. Vielleicht sind sie gesunken.»
    «Glauben Sie das wirklich?» fragte der Kriminalbeamte.
    «Nein, Sir.»
    Commander Owens wandte sich ab. Er schaute aus dem Fenster. Der Pilot hatte recht; der Sturm wurde heftiger. Das Telefon klingelte.
    «Für Sie, Sir.» Ein Unteroffizier reichte ihm den Hörer.
    «Owens. Ja?» Sein Gesicht wurde zornig, dann wieder niedergeschlagen. «Danke. Halten Sie uns bitte auf dem laufenden. Das war das Krankenhaus. Es ist noch ein Verwundeter gestorben. Sergeant Highland wird gerade operiert. Eine der Kugeln hat seine Wirbelsäule getroffen. Ich glaube, wir haben jetzt insgesamt neun Tote. Gentlemen, ich warte auf Ihre Vorschläge.»
    «Vielleicht sind sie von den Needles nach Süden gefahren und dann auf Ostkurs gegangen und auf der Isle of Wight gelandet.»
    Owens schüttelte den Kopf. «Dort haben wir Leute postiert. Nichts.»
    «Sie könnten sich auch mit einem Schiff getroffen haben. Im Kanal herrscht der übliche Verkehr.»
    «Haben wir eine Möglichkeit, das zu prüfen?»
    Der Pilot schüttelte den Kopf. «Nein. In der Straße von Dover gibt es Radar zur Kontrolle des Schiffsverkehrs, aber hier nicht. Und wir könnten schlecht jedes einzelne Schiff durchsuchen, nicht wahr?»
    «Hm. Dann kann ich Ihnen nur noch für Ihre Bemühungen danken, meine Herren. Vor allem dafür, daß Sie so schnell einen Chirurgen aus dem Bett geholt haben. Man hat mir gesagt, daß andernfalls noch mehr Leute gestorben wären.» Commander Owens verließ die Baracke. Die Zurückgebliebenen staunten über» seine Beherrschung. Draußen blickte der Commander zum bleiernen Himmel und verwünschte stumm das Schicksal, aber er hatte sich unter Kontrolle und zeigte nicht, was in ihm vorging. Er war es gewöhnt, sich nicht anmerken zu lassen, was er dachte und fühlte. Emotionen, hatte er seinen Männern oft vorgehalten, seien bei der Polizeiarbeit nicht angebracht. Da er - und viele andere Polizisten - sie trotzdem nicht wegzaubern konnten, blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Zorn nach innen zu richten, ein Verhalten, das nicht nur für die Tabletten gegen Sodbrennen verantwortlich war, die er immer bei sich hatte, sondern auch dafür, daß er zu Hause oft stumm dasaß. Seine Frau hatte lange gebraucht, um damit leben zu können. Der Commander langte in seine Hemdtasche nach einer Zigarettenschachtel, die nicht da war, und brummte etwas vor sich hin - «hättest du doch nie damit aufgehört, Jimmy!» Er stand einen Moment allein auf dem Parkplatz, als wartete er, daß der Regen seinen Zorn vertreiben würde. Aber er fing nur an zu frösteln, und das konnte er sich nicht leisten. Er mußte für diese Geschichte geradestehen, vor dem Polizeichef von London, vor dem Innenminister. Jemand anders - Gott sei Dank nicht ich - mußte vor der Krone dafür geradestehen.
    Der Gedanke ließ ihn nicht los. Er hatte sie enttäuscht. Er hatte sie zweimal enttäuscht. Er hatte den ursprünglichen Anschlag in der Mall nicht verhindert, und es war nur gutgegangen, weil der Yankee dieses unglaubliche Glück gehabt hatte. Und dann, als alles andere richtig gelaufen war, dieses Versagen. So etwas war noch nie passiert. Er, Owens, trug die Verantwortung. Es fiel alles in seine Zuständigkeit. Er hatte den Transport selbst geplant. Er hatte die Methode gewählt. Er hatte die Sicherheitsmaßnahmen veranlaßt. Den Tag ausgesucht. Die Route ausgesucht. Die Männer ausgesucht - die jetzt bis auf Bob Highland alle tot waren.
    Wie hatten sie es herausbekommen? Sie hatten gewußt, wann die Verlegung stattfinden würde, und sie hatten gewußt, wohin. Wie hatten sie es erfahren? Na ja, sagte er sich, das ist ein Punkt, an dem wir ansetzen können. Er wußte genau, wie viele Leute in den Transport eingeweiht worden waren. Es mußte eine undichte Stelle geben. Er erinnerte sich an den Report, den Ashley nach seinem Treff in Dublin geschrieben hatte. «So gut, daß Sie es nicht glauben würden», hatte der Kerl vom Provisorischen Flügel über O'Donnells Quelle gesagt. Murphy hatte unrecht, dachte der Kriminalbeamte. Jetzt werden es alle glauben.
    «Zurück nach London», sagte er zu dem Fahrer.
     
    «Schönes Fest, Jack», bemerkte Robby, der auf dem Sofa saß.
    «Ja, nicht übel», stimmte Ryan zu und dachte bei sich, das Haus sieht natürlich aus wie ein Spielzeugladen, in den eine Bombe gefallen ist ...
    Sally hockte vor ihnen auf dem Boden und spielte mit den neuen Spielsachen. Wie Jack

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