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Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Titel: Jack Taylor auf dem Kreuzweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Ahnung.«
    Um ihn von seiner Spur abzubringen, berichtete ich vom Verkauf der Wohnung und meinen Emigrationsplänen. Er fragte, wer meine Wohnung kaufte.
    Als ich es ihm sagte, runzelte er die Stirn.
    »Was?«, fragte ich.
    »Ich bin nur etwas überrascht von Ihnen, Jack, wo Sie doch so leidenschaftlich für das alte Galway eintreten, die keltische Flamme am Brennen halten, das ganze gute Zeugs. Dieser Typ, dieser Flanagan, der ist Spekulant. Er wird Ihre Bude in mehrere Einzimmerwohnungen umwandeln und mit Asylantenfamilien vollstopfen.«
    Damit hatte er bei mir einen wunden Punkt berührt. Ich wusste, es war nicht das, was Mrs Bailey gewollt hätte. Sie hasste Gier und Rücksichtslosigkeit, und hier war nun ich, ganz Teil des neuen Systems.
    Ich versuchte es mit: »Drei Einzimmerwohnungen? Meine Bude bietet höchstens einer anspruchslosen Kirchenmaus genug Ellbogenfreiheit.«
    Er lächelte. »Ich bezweifle, dass bei dem das Halten von Haustieren erlaubt sein wird.«
    Dann sagte er: »Ich habe Sie im Auge behalten und festgestellt, dass Sie nicht mehr Ihren Nachtspaziergang machen.«
    Ich spürte, wie mein Herz schneller zu schlagen begann.
    »Sie verfolgen mich? Warum?«
    »Ich schulde Ihnen was, Jack, muss sicherstellen, dass Ihnen nichts zustößt.«
    Ich ließ meine Stimme leise, sagte: »Verfolgen Sie mich nicht, okay?«
    Ich stand auf, legte ein Paar Scheine auf den Tisch.
    Er fragte: »War das Wasser kalt?«
    Ich gefror. Wieder ein Moment dieser äußersten Stille, dann ging mir Wellewulst durch den Kopf und durch das, ja, das Herz.
    Ich ging hinaus.
    Murmelte: »Nicht denken, einfach weitergehen.«
    Vor dem Body Shop war ein Straßenmusikant, der eine richtig gute Version von »Crazy« zum Besten gab. Ich wartete, bis er fertig war, nahm alles, was ich an Münzen hatte, und warf sie in die Mütze, die vor ihm lag.
    Er sah die Mütze an, überschlug den Betrag, sagte: »… Kacke auch, ist das denn?«
    Ich sagte: »Ist alles, was ich habe.«
    Er war wütend. »Sie wohnen einem meiner Liveauftritte bei, und mehr ist Ihnen das nicht wert?«
    Ich musste mich beherrschen. Ein Wortgefecht mit einem Straßenmusikanten, da konnte man nicht gewinnen. Ich sagte: »Schönen Tag noch.«
    Er rief: »Ja, von dem kleinen Vermögen in meiner Mütze kaufe ich mir vielleicht einen Neuwagen.«
    Die Tatsache, dass er einen britischen Akzent hatte, war nur ein schwacher Trost.
    Sie beantwortete aber meine zuvor gestellte Frage, ob ich Galway vermissen würde.
    Während der nächsten paar Tage gab ich meinen Reisevorbereitungen den letzten Schliff. Ich musste zu meinem Anwalt, die Übertragungsurkunde unterschreiben. Das Geld sollte nach Amerika überwiesen werden, sobald es da war. Ich packte einen Koffer. Ich sah ihn an, wie er auf dem Flur stand, bereit loszurollen, einsam und trostlos, das Überbleibsel eines verpfuschten Lebens.
    Ich ging auf den Friedhof, um mich von meinen Toten zu verabschieden. Es war zu spät, um mich zu entschuldigen. Der Regen hatte aufgehört, und eine flüchtige Sonne neckte den Himmel. Ich ging zwischen den Grabsteinen entlang, und nachdem ich denen, die ich liebte, meine kümmerlichen Worte gesagt hatte, beschloss ich, die Gräber Marias und ihres Bruders zu besuchen, fragte mich: »Habe ich ihnen Gerechtigkeit verschafft?«
    Ein junger Mann stand nah beim frisch aufgeworfenen Lehm, und seine Ähnlichkeit mit Maria war unheimlich.
    Ich näherte mich, sagte: »Rory?«
    Er war nicht verblüfft. Ich glaube, nach dem, was seiner Familie geschehen war, konnte ihn nichts mehr schockieren. Er sah mich an, die Augen nass, Tränen auf den Wangen. Er seufzte, fragte: »Sind Sie die Polizei?«
    Schade. Leider nicht mehr.
    Ich sagte: »Ich war ein Freund Ihrer Schwester.«
    Er war noch ein junger Mann, aber sein ganzer Körper kündete von einem Alter, das nichts mit Zeit und alles mit Horror zu tun hatte.
    Ich fragte: »Weshalb haben Sie so lang gebraucht?«
    Er hatte keine Antwort, ließ es bei: »Hat Maria Ihnen die ganze Geschichte erzählt?«
    Ich war nicht sicher, was ich erwidern sollte, und sagte: »Ich würde Sie gern von Ihnen hören.«
    Er nickte, als wäre das nur gerecht. »Das Auto, mit dem Mrs Mitchell überfahren wurde?«
    Er meinte die Fahrerflucht, mit der alles dies angefangen hatte.
    Ich sagte: »Seien Sie ein Mann. Nach allem, was passiert ist, übernehmen Sie endlich mal die Verantwortung.«
    Er senkte den Kopf. »Das habe ich getan. Meine Freundin saß am Steuer und hat sie zweimal mit

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