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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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geschafft.«
    Leises Gackeln.
    »Ja.«
    »Was macht die Gesundheit, Bill?«
    Was sollte sie bei Leberkrebs wohl machen? Aber ich fand, ich sollte es wenigstens versucht haben. Er sagte:
    »Beschissen.«
    »Das tut mir leid, Bill.«
    »Sie werden wissen, warum ich anrufe, Jack.«
    »Mein Deckel ist fällig?«
    »Stimmt.«
    »Was wollen Sie?«
    »Nicht am Telefon. Sweeney’s um zwölf, morgen.«
    »Ich bin vom Saufen runter.«
    »Ich hörte davon. Sie werden nicht lange bei Sweeney’s sein müssen.«
    »Ich nehme an, das ist ein Trost.«
    »Man muss ihn nehmen, wo man ihn kriegt.«
    »Ich werd’s versuchen.«
    »Zwölf, Jack, kommen Sie nicht zu spät.«
    Klick.
    Die Depression hockte auf mir wie Beton. Ich hatte Bills Anruf erwartet, aber jetzt brachte ich nicht einmal mehr Besorgnis auf. Alles, was mit Bill zu tun hat, erfordert ein hohes Maß an Unbehagen. Zwang mich, meinen Mantel anzuziehen, einen kleinen Gang zu machen. Lieber hätte ich mich in einer Ecke zusammengerollt und geweint. Als ich an der Rezeption vorbeikam, sagte Mrs Bailey:
    »Mr Taylor!«
    »Bitte Jack.«
    Ich wusste, dass sie nie so vertraulich werden würde. Sorge sprach aus ihrem Gesicht. Sie fragte:
    »Bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Anflug von Grippe.«
    Das ließen wir kurz über uns schweben. Dann sagte sie:
    »Ein Stärkungsmittel würde Ihnen guttun.«
    »Stimmt.«
    Sie sah aus, als hätte sie dem tonnenweise was hinzuzufügen, ließ es mir aber durchgehen und sagte:
    »Wenn ich irgendwas tun kan n … «
    »Danke.«
    Ich ging zum Eyre Square.
    Rotten junger Leute liefen herum, alle mit Bierdosen, kleinen Flaschen Apfelwein.
    Suff
    Suff
    Suff

I ch ging zu Nestor’s. Jeff versah den Tresen. Er strotzte vor Gesundheit. Er und seine Freundin Cathy hatten neulich eine Tochter bekommen, ein Baby mit Down-Syndrom. Er sagte:
    »Mann, Jack, wo warst du denn?«
    »Zurückhaltung geübt.«
    »Geht es dir einigermaßen gut? Du siehst aus, ich weiß nicht, als spukte es bei dir.«
    Ich jonglierte mit der Formulierung, wiederholte:
    »Als spukte es bei mir, das ist der Fachausdruck. Ich lebe ohne Lullen, Koks und Alk. Warum in aller Welt sollte es mir dann nicht mindestens unterdurchschnittlich gehen?«
    Er war erstaunt, sagte:
    »Ohne Lulle n … Ohne Kok s … Mensch, Jack, ich bin beeindruckt.«
    Der Wachposten, seit Weihnachten im Halbkoma, hob den Kopf, sagte:
    »Bekommt Ihnen gut«,
    und sackte zurück auf den Tresen.
    Zu der Zeit, als ich noch bei Grogan’s trank, waren immer zwei Männer am Tresen aufgebockt, einer an jedem Ende, mit identischen gefütterten Jacken, Schiebermützen und Trevira-Hosen bekleidet. Die Wachposten nannte ich sie. Sie sprachen nie miteinander. Nie auch nur eine Anwesenheitsbestätigung. Vor ihnen immer je eine halb ausgetrunkene pint; egal, zu welcher Stunde man sie heimsuchte, nie variierte der Pegel im Glase. Als Grogan’s den Besitzer wechselte, bekam der eine einen Herzinfarkt, und der andere zog zu Nestor’s. Jeff sagte:
    »Da war ein junger Typ hier, der hat dich gesucht.«
    »Wie jung?«
    »Vielleicht fünfundzwanzig.«
    »Das ist jung. Was wollte er?«
    »Irgendwas mit Arbeit.«
    »Wie er heißt, hat er nicht gesagt?«
    Er kruschelte in einem Haufen Papiere, fand den Zettel, las:
    »Terry Boyle.«
    »Was war er für einer?«
    »Ä h … höflich. Ach ja, und er hatte einen guten Anzug an.«
    »Und daraus lernen wir was?«
    »Ich weiß nicht. Wenn er wiederkommt, soll ich ihn was Bestimmtes fragen?«
    »Ja, frag ihn, wo er den Anzug herhat.«
    Ich ging zurück zum Hotel und maulte:
    »Na? War das jetzt so schwer? Du warst in einer Kneipe, hast nichts getrunken und dich gut benommen.«
    Als ich auf meinem Bett lag, fragte ich mich:
    »Geht es dir dadurch besser?«
    Einen Scheiß ging es mir dadurch besser.

»Wir haben oft gelesen, dass ihr die Bürgerwehren seid,
verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Ordnung,
des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherhei t …, entwaffnete Bürgerwehren.
    Entwaffnet in der Tat, in dem Sinne, dass ihr nicht
mit materiellen Waffen versehen seid, dafür aber mit
den viel wertvolleren Waffen Wachsamkeit, Eifer,
Pflichtbewusstsein und Mut ausgestattet.«
    Papst Pius XI .

I ch hatte Alvarez’ Studie über den Selbstmord gelesen, Der grausame Gott. War bis zum Kapitel gediehen, in dem er seinen eigenen fehlgeschlagenen Versuch erörtert.
    Egal wie, ich wollte es nicht vermasseln. Las, was die medizinischen Fachleute zu sagen hatten.
    Dies.
    »Die

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