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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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einer halben Milliarde Dollar auf sie ausgesetzt war, war jetzt tatsächlich ein Dutzend afrikanischer Länder in der gefährlichsten Region der Welt auf der Jagd nach ihnen.
    Afrika.
    Im Zeitalter von GPS-Satelliten und schnellem Flugverkehr hätte man meinen können, dass die Welt wirklich klein war, aber an Afrika sah man, dass dies überhaupt nicht zutraf.
    Afrika war riesig, und trotz jahrhundertelanger Ausbeutung gab es in Zentralafrika immer noch Dschungelregionen, in die der moderne Mensch noch nie einen Fuß gesetzt hatte. Die an den Rändern liegenden Territorien wie Nigeria mit seinem Öl und Südafrika mit seinen Diamanten waren schon seit langem von den Europäern ausgeplündert, aber das unerbittliche Herz des Kontinents widerstand nun schon seit fünfhundert Jahren dem Eindringen des Westens.
    Isolation gebiert Geheimnisse, und an Geheimnissen war Afrika reich.
    Da war zum Beispiel das Volk der Dogonen in Mali. Sie waren zwar ein primitiver Stamm, hatten aber schon seit Jahrhunderten gewusst, dass der Sirius in Wahrheit ein trinäres System war. Zu Sirius gehörten noch zwei Nachbarsterne, die sogar mit bloßem Auge sichtbar waren und Sirius B sowie Sirius C genannt wurden. Die westlichen Astronomen mit ihren Teleskopen hatten diesen Umstand erst im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert entdeckt.
    Ebenso erzählten die uralten, mündlich überlieferten Legenden der Dogonen, dass Sterne eigentlich Sonnen waren - ein Wissen, das für einen primitiven Stamm eigentlich erstaunlich war.
    Wie genau die Dogonen an all diese Erkenntnisse gekommen waren, war eines der großen Rätsel Afrikas. Und sie waren nicht das einzige afrikanische Volk, das im Besitz außergewöhnlicher, uralter Geheimnisse war.
    Inmitten dieses riesigen schwarzen Kontinents Afrika lag ein kleines Land mit Namen Ruanda.
    Seine hügeligen Dschungel erstreckten sich nicht weiter als zweihundert Kilometer, und damit war es nicht größer als Connecticut, der kleinste amerikanische Bundesstaat.
    Natürlich wusste die ganze Welt von den 800 000 Tutsi, die 1994 im Verlauf nur eines Monats vom Stamm der Hutus abgeschlachtet worden waren - ein obszönes Gemetzel, bei dem die Mörder Macheten und nagelgespickte, Masus genannte Keulen benutzt hatten. In nur einem Monat war ein Zehntel der 7,5 Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung von Ruanda ausgelöscht worden.
    Weniger bekannt hingegen war, welche Schrecken die Überlebenden dieses Genozids über sich hatten ergehen lassen müssen. Tutsi, die nicht gleich umgebracht worden sind, waren von Macheten schwingenden Hutus die Arme abgeschlagen worden.
    Selbst jetzt war es nicht ungewöhnlich, Eingeborene zu sehen, die ohne oder nur mit einem halben Arm ihrer Feldarbeit nachgingen.
    Unvorstellbar arm, durch ein nie dagewesenes Blutvergießen dezimiert und ohne irgendwelche Güter, die die Welt wollte, hatte man Ruanda als hässliches Beispiel für die Abgründe der menschlichen Natur abgetan.
    Es war das schwarze Loch eines ohnehin schon finsteren Kontinents.
    In dieser Nacht parkte der Freelander hinter einer verlassenen Kirche in der südlichen Provinz Kibuye, getarnt mit Zweigen und einer dreckigen Plane.
    Die Kirche bot einen furchterregenden Anblick.
    Einschusslöcher und getrocknetes Blut bedeckten die Wände. Seit 1994 hatte sich niemand die Mühe gemacht, es abzuwaschen.
    Zoe stand mit einer MP-5 bewaffnet an der rückwärtigen Seite des Gebäudes und spähte in die Dunkelheit. Wizard und die Kinder saßen in der Kirche.
    »Während des Genozids sind die Tutsi in Kirchen wie diese hier geflüchtet«, erklärte Wizard. »Aber oft steckten die örtlichen Priester mit den Hutus unter einer Decke, und die Kirchen verwandelten sich in Käfige, in die die Dorfbewohner sich freiwillig begaben. Mit falschen Versprechungen, dass sie hier sicher seien, hielten die Priester die Tutsi in den Kirchen und informierten gleichzeitig die gefürchteten Hutu- Patrouillen. Dann kam die Patrouille und brachte alle Tutsi um.«
    Die Kinder stierten auf die blutigen Einschusslöcher in den Wänden und malten sich die entsetzlichen Dinge aus, die genau in diesem Raum geschehen waren.
    »Mir gefällt es hier nicht«, sagte Lily zitternd.
    »Sag mal, Wizard«, sagte Zoe vom Eingang her und wechselte bewusst das Thema, »was bedeutet das nun eigentlich alles? Wenn wir mal alle Säulen und Heiligen Steine und unterirdischen Eckpunkte beiseite lassen, worum geht es dann bei diesem Einsatz?«
    »Worum es geht?«, fragte

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