Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Wizard. »Um die Apokalypse. Den Tag des Jüngsten Gerichts. Das Ende der Welt. Jede Religion kennt einen apokalyptischen Mythos. Ob es nun die vier apokalyptischen Reiter sind oder ein großer Tag, an dem über jedermann gerichtet wird - seit die Menschen über die Erde wandeln, haben sie die Vorstellung, dass alles eines Tages böse enden wird.
    Und doch hat man uns diese Prüfung auferlegt, diese größte aller Prüfungen, dieses System von Eckpunkten, das in grauer Vorzeit von einer hoch entwickelten Zivilisation erbaut wurde und uns jetzt erlaubt, das schreckliche Ende abzuwenden, wenn wir die Herausforderung bestehen. Da fällt mir ein, Lily, kannst du dir das hier mal ansehen?«
     

     
    »Kannst du diese Zeilen übersetzen?«, fragte er Lily.
    »Klar«, sagte sie. »Sieht aus wie eine Liste von ... hast du mal was zum Schreiben da?« Sie überflog die Schriftzeichen auf der Tafel und notierte rasch die Übersetzung. Als sie fertig war, stand da:
    1. Eckpunkt Die große Totenhalle
    2. Eckpunkt Die Stadt der Brücken
    3. Eckpunkt Das Feuerlabyrinth
    4. Eckpunkt Die Stadt der Wasserfälle
    5. Eckpunkt Das Reich der Gebieter des Meeres
    6. Eckpunkt Der erhabenste aller Schreine
    »Es ist eine Beschreibung aller sechs Eckpunkte ...«, staunte Zoe.
    Wizard fügte hinzu: »Und somit die vielleicht deutlichste Beschreibung der gewaltigen Aufgabe, die uns bevorsteht.«
    »Eine Stadt der Brücken? Ein Feuerlabyrinth?«, flüsterte Alby. »Was ist denn ein Feuerlabyrinth? Du liebe Güte ... «
    Auch Wizard grübelte. »Lily, kannst du mir bitte mal die Säule geben, die wir in Abu Simbel gereinigt haben?«
    Lily holte die Säule aus dem Rucksack.
    Nach wie vor sah sie erstaunlich aus - nicht mehr trübe, sondern ganz klar und durchsichtig. Der flüssige Kern leuchtete, und auf den gläsernen Seiten prangte die mysteriöse weiße Schrift.
    »Erkennst du diese Schrift?«, fragte Wizard sie.
    Lily nahm die Säule näher in Augenschein. Plötzlich wurden ihre Augen groß. Ruckartig wandte sie sich zu Wizard um.
    »Es ist eine Variante des Wortes von Thoth«, rief sie aus. »Eine erheblich weiterentwickelte Variante, aber trotzdem definitiv das Wort von Thoth.« Angestrengt musterte sie die weißen Schriftzeichen.
    Einige Augenblicke später sagte sie: »Es scheint eine Mischung aus Anweisungen, Diagrammen und Symbolen zu sein, die in Formeln gegliedert sind.«
    »Wissen«, sagte Alby.
    »Genau«, pflichtete Wizard bei. »Die Belohnung dafür, dass die erste Säule erfolgreich in den ersten Eckpunkt eingesetzt wurde. Die anderen Belohnungen sind Hitze, Sehen, Leben, Tod und Macht. Diese Formeln, die du da auf der aufgeladenen Säule siehst, stellen eine Art geheimen Wissens dar, das uns von den Erbauern der Maschine übermittelt wurde.«
    Lily nahm sich noch einen Bogen Papier und fing an, die Schriftzeichen von der Säule abzuschreiben. Dann begann sie mit Albys Hilfe zu übersetzen.
    Zoe stellte sich neben Wizard und nickte in Richtung der beiden Kinder: »Sie halten sich gut.«
    »Ja. Wir müssen zusehen, dass sie ihren Mut nicht verlieren, denn das hier wird ziemlich schaurig.«
    »Schauriger als die Geschichten über den Genozid in Ruanda, die du ihnen erzählt hast?«
    Wizard wurde rot. »Ah ... nun ja ...«
    »Macht nichts. Hör zu, da gibt es noch etwas, was mir Sorgen macht.«
    »Was?«
    »Du.«
    »Ich? Was ist denn mit mir?«, fragte Wizard verwirrt.
    Zoe bedachte ihn mit einem eigentümlichen, beinahe belustigten Blick. Dann hielt sie als Antwort einen Kulturbeutel hoch und kramte daraus eine Schere und einen Rasierer hervor.
    »O nein, Zoe«, protestierte Wizard schwach. »Nein ...«
    Zehn Minuten später saß Wizard wieder bei den Kindern, allerdings war er jetzt glattrasiert. Sein üblicher langer weißer Rauschebart war weg.
    Er wirkte vollkommen verändert. Dünner, geradezu schlaksig.
    »Du siehst aus wie ein geschorenes Schaf«, kicherte Lily.
    »Ich habe an meinem Bart gehangen«, antwortete er traurig.
    Wieder kicherte Lily.
    »Also dann, Lily«, unterbrach Zoe und hielt die Schere hoch. »Bitte im Frisierstuhl Platz zu nehmen. Du bist dran.« »Ich bin dran?« Lily wurde blass.
    Fünf Minuten später saß sie mit gesenktem Kopf neben Wizard. Ihre Haare waren ein gutes Stück kürzer und die pinkfarbenen Spitzen verschwunden.
    Jetzt kicherte Wizard.
    Alby ebenfalls. »Du siehst aus wie ein Junge, Lily.«
    »Halt die Klappe, Alby«, knurrte Lily.
    »Tut mir leid, dass ich das machen musste, Kleines«,

Weitere Kostenlose Bücher