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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Säule in Zentralafrika, eifersüchtig bewacht von demselben Stamm, der sie schon seit über dreitausend Jahren besitzt, den Neetha.«
    »Ich habe mich schon mit den Neetha beschäftigt. Kannibalen. Ziemlich üble Burschen.«
    »Captain, die Neetha als >ziemlich üble Burschen< zu beschreiben, ist eine ganz höllische Untertreibung. Ebenso wie >Kannibalen<. blutrünstige Menschenfresser< käme der Sache schon näher. Normale Kannibalen bringen dich wenigstens um, bevor sie dich aufessen. Diese Würde lassen die Neetha einem nicht.
    Man vermutet, dass um die tausend ruandische Flüchtlinge, die 1998 dem Genozid entfliehen wollten, sich damals im Dschungel auf das Gebiet der Neetha verirrt haben. Nicht ein Einziger ist wieder aufgetaucht. Wer das Gebiet der Neetha betritt, befindet sich in einem Spinnennetz.«
    »Noch eine Frage«, sagte Jack. »Was wissen Sie über den letzten Ramsesstein, die Schale von Ramses II? Wizard weiß nicht, wo er sich befindet.«
    »Keiner weiß, wo er sich befindet«, antwortete Iolanthe geradeheraus. »Die Schale ist schon vor langer Zeit wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Wissen Sie, welche Kräfte sie hat?«
    »Nein. Keinen Schimmer.« Iolanthe wandte sich zum Gehen. »Sie wissen hoffentlich, dass ich Ihnen nicht traue«, rief Jack ihr hinterher.
    »Das sollten Sie auch nicht«, gab sie zurück und wandte sich noch einmal um. »Das sollten Sie auch nicht.«
    Sie verließ das Büro, und Jack las weiter.
    Weder er noch Iolanthe hatten bemerkt, dass Lily während ihrer Unterredung aufgewacht war.
    Sie hatte jedes Wort gehört.
    Eine Stunde später ging im gesamten Flugzeug das Kabinenlicht an, und über die Sprechanlage kam ein Piepen, bevor Sky Monster gut gelaunt verkündete: »Erhebt euch, Leute! Jack, ich habe ungefähr vierzig Kilometer westlich von Abu Simbel ein Stück Highway entdeckt. Da ist rundherum nichts als Wüste. Auf dem Highway nach Norden kann ich nicht landen, da kommen uns gerade mehrere Konvois mit Touristenbussen entgegen. Die fahren
    neuerdings jeden Morgen ganz früh in Assuan los, damit sie kurz nach dem Morgengrauen schon in Abu Simbel sind. Der Highway nach Westen müsste eigentlich als Landebahn lang genugsein, und außerdem weit genug weg, damit nicht jeder unser Kommen und Gehen mitkriegt.«
    »Danke, Monster«, sagte West und stand auf. »Bring uns hin.«

ABU SIMBEL SÜDÄGYPTEN
    9. DEZEMBER 2007, 04:00 UHR
     
    Im fahlen Licht kurz vor Sonnenaufgang ragten die gewaltigen Statuen von Ramses dem Großen auf wie in Stein gegossene Riesen.
    Sie erhoben sich hoch über Wests Leute und ihre Fahrzeuge und ließen sie wie Zwerge aussehen.
    Während Zoe in Stonehenge die Wachen leise und ohne den Einsatz tödlicher Waffen aus dem Verkehr gezogen hatte, war Jack diesmal nicht so zimperlich gewesen. Die beiden Wachposten der ägyptischen Denkmalschutzbehörde, die an der viel besuchten Sehenswürdigkeit patrouillierten, hatten sich schnell ergeben, als sie sich unversehens den Läufen von vier Maschinenpistolen gegenübergesehen hatten. Jetzt lagen sie geknebelt und gefesselt in ihrem Wachhäuschen.
    Jack stand vor den vier Statuen von Ramses, während Wizard sich hundert Meter weiter vor dem kleineren Nefertari-Tempel befand. Praktisch das ganze Team war da, nur Sky Monster und Stretch waren an Bord der Halicarnassus geblieben und kreisten jetzt hoch über ihnen, observierten das Gelände und warteten auf den Rückholruf. »Entfernungsmesser«, befahl Jack, und für jede Statuengruppe wurde je ein lasergestütztes Entfernungsmessgerät ausgeladen.
    »Gibt es deswegen ein Problem?«, fragte Zoe und nickte in Richtung der zweiten von den vier Ramsesstatuen, der irgendwann in grauer Vorzeit der Kopf abgefallen war. »Nein«, antwortete West. »Im alten Ägypten wurde von rechts nach links gezählt. Das sogenannte >Dritte Auge< ist bestimmt an dieser da.« Er deutete auf die zweite Säule von rechts.
    Mit Pooh Bears Hilfe seilte sich Astro von einem Felsvorsprung über der betreffenden Säule ab. In seiner freien Hand hielt er einen Entfernungsmesser.
    Drüben am Tempel der Nefertari machte Scimitar es ihm mit Vultures Unterstützung nach. Auch dort befand sich das >Dritte Auge< an der zweiten Statue von rechts, einer Nefertari-Plastik.
    Während sie sich noch bis auf die richtige Höhe abseilten, wandte Jack sich um und starrte hinaus auf den Nassersee.
    Das große Gewässer erstreckte sich bis zum Horizont, dunkel und still und so ruhig, wie es nur ein künstliches

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