Jack West 03 - Der fünfte Krieger
hatten, die Neetha die Zweite und die Engländer die Vierte. Sie sind auf dem Schaubild mit I, II und IV gekennzeichnet.«
»Nachdem wir also diese Endpunkte kennen, kehren wir wieder zurück zu Jesus«, fuhr Lachlan fort. »Wie teilt er die sechs Säulen in zwei Gruppen auf? Nachdem es sich um wertvolle Erbstücke handelte, wollte er wahrscheinlich, dass sie in Familienbesitz blieben ... «
»... und wenn wir uns auf das stützen, was wir mittlerweile wissen«, fuhr Lachlan fort, »stellt sich die Sache so dar, dass Jesus drei Säulen an seinen engsten Familienkreis weitergab, an die mittlerweile berühmte Familie, die er mit Maria Magdalena gegründet hatte und die kurz nach seiner Kreuzigung in Frankreich auftauchte. Es ist diese heilige und königliche Abstammung, der sogenannte Deus Rex, den verschiedene europäische Königshäuser als ihr Geburtsrecht in Anspruch nehmen.
Und wie wir wissen, befindet sich eine solche Säule, die Vierte, im Besitz des englischen Königshauses. Eine weitere Säule gehörte unserer Meinung nach infolge jahrhundertelanger Heiraten und Kriege abwechselnd dem dänischen Königshaus und den Romanows, den Nachfahren des letzten russischen Zaren Nikolaus II.«
Jack unterbrach ihn. »Du hast gesagt, Jesus behielt drei Säulen in der Familie? Bisher sind das aber nur zwei. Was, glaubt ihr, ist aus der dritten geworden?« Lachlan sah Julius an.
Julius sah Lachlan an.
Dann zuckten beide mit den Achseln.
Lachlan sagte: »Wir gehen davon aus, dass die dritte Säule nach Jesu Kreuzigung in Judäa blieb. Obwohl historisch erwiesen ist, dass es Maria Magdalena nach Frankreich verschlug, gibt es nichts, was darauf hindeutet, dass Jesus das Gebiet von Judäa jemals verlassen hat. Daher glauben wir, dass er dort blieb und eine Säule behielt.«
»Was?«, platzte Wizard heraus.
»Und was ist dann aus ihr geworden?«, fragte Zoe angesichts der Konsequenzen bestürzt.
»Tja.« Lachlan zögerte. »Wir glauben, Jesus ließ sie mit sich begraben.«
»Willst du damit sagen, wir müssen das Grab Christi finden ...!«, stieß Zoe ungläubig hervor.
»Mehr oder weniger«, sagte Julius mit gequälter Miene. »Wenn es euch ein Trost ist«, sagte Lachlan, »ich rechne nicht damit, auch Jesus zu finden. Niemand hat bisher das Grab gefunden, in dem er zur letzten Ruhe gebettet wurde und aus dem er angeblich auferstanden ist.«
»Und wie sollen wir es dann finden?«, fragte Zoe.
»Wir haben nur ein altes Dokument aufgespürt, das diesbezüglich aufschlussreich sein könnte«, antwortete Lachlan, »einen auf Aramäisch verfassten Brief, der unter etwas mysteriösen Umständen in einer Kirche in
Südfrankreich entdeckt wurde und angeblich von Jesus' Bruder Jakobus an Maria Magdalena geschrieben wurde. Der Verfasser des Briefs drückt sich darin ziemlich vage aus, und es gibt nicht wenige Gelehrte, die Jakobus' Autorschaft anzweifeln. Wie dem auch sei, hier die Übersetzung seines Inhalts:
Er ruht in Frieden,
an einem Ort, den selbst die mächtigen Römer zu
betreten fürchten. In einem Königreich aus Weiß altert er nicht.
Seine Weisheit liegt immer noch bei ihm,
geschützt von einem Zwilling, der alle Diebe zuerst trifft.«
»Keine Namen, keine Ortsangaben«, sagte Zoe. »Typisch.«
»Aber ein eindeutiger Hinweis auf >seine Weisheit<«, bemerkte Diane.
Zoe seufzte. »Dieser Brief könnte von jedem x-Beliebigen geschrieben worden sein ... «
»Was ist mit den drei anderen Säulen, die Jesus besaß ?«, fragte Jack, um behutsam zum nächsten Punkt überzuleiten. »Was ist aus ihnen geworden?« Lachlan nickte. »Ganz richtig. Im Evangelium von Petrus heißt es, Jesus gab Jakobus >drei Stücke Weisheit<, kurz bevor er im Garten Gethsemane festgenommen wurde. Wir haben diese Stelle als einen Hinweis auf die drei restlichen Säulen gedeutet. Wie ihr wisst, handelte es sich dabei um Familienerbstücke, und Jakobus war ebenfalls erbberechtigt. Außerdem hatte Jesus großes Vertrauen in Jakobus.«
»Wenn wir auch hier wieder von dem ausgehen, was wir bereits wissen - dass die Tempelritter den Tempel plünderten und eine Säule stahlen, die dann bei den Neetha landete -, liegt die Vermutung nahe, dass es wahrscheinlich Jakobus war, der diese Säule im Tempel versteckt hat. Da er aus dem Geschlecht König Davids stammte, hatte er Zugang zum Allerheiligsten des Tempels«, erklärte Julius.
»Was die anderen zwei Säulen angeht«, sagte Lachlan, »wissen wir, dass Jakobus in der damals unter
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