Jack West 03 - Der fünfte Krieger
diesen Punkt angeht, hatten wir schon einige ausgedehnte Diskussionen«, sagte Jack.
»... schon, aber seid ihr euch auch der entscheidenden Bedeutung bewusst, die dieses Jahr Ostern für die Kirche hat? Darauf weist übrigens auch Wizard in seiner Zusammenfassung hin.«
»Könntest du das bitte etwas genauer ausführen?«
»Nun, wie ihr wahrscheinlich alle wisst, fällt Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum. Aber wisst ihr auch, wie der Tag, auf den Ostern fällt, bestimmt wird?«
»Wie?«, fragte Pooh Bear.
»Ursprünglich wurde er folgendermaßen berechnet«, führte Julius aus. »Der Ostersonntag fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond, der auf das nördliche Äquinoktium folgt.«
»Einfacher gesagt«, flocht Lachlan ein, »auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.«
»Da haben wir es«, sagte Stretch. »Ein Sonnenkult.«
»Aber dieses Jahr, also 2008«, sagte Lachlan, »tritt etwas ganz Besonderes ein. Dieses Jahr fällt Ostern genau auf die Tagundnachtgleiche. Der maßgebliche Tag ist der zwanzigste März, und dieses Jahr ist der zwanzigste März der Gründonnerstag, der erste der sogenannten Kartage, an denen Jesu Tod gedacht wird.« »Vollmond, die Sonne im Äquinoktium und die Rückkehr des Dunklen Sterns«, bemerkte Jack. »Der religiöse Sturm par excellence.«
»Für die katholische Kirche ist der zwanzigste März 2008 das heilige Datum schlechthin«, sagte Lachlan. »Denn auf diesen Tag fällt alles, woran sie glauben.«
»Glaubst du, sie mischt da immer noch mit?«
»Die Kirche mag sich vielleicht seit deinem Kampf mit ihren Vertretern an der Großen Pyramide zurückgezogen haben, aber es wäre sträflich leichtsinnig, diesen vordergründigen Rückzug mit Untätigkeit zu verwechseln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie bis zum zwanzigsten März alle unsere Unternehmungen genauestens beobachten werden.«
»Um wieder auf Jesus selbst zurückzukommen«, fuhr Julius fort. »Wie die meisten von euch wissen, wurde er der >Messias< genannt, ein Titel, der im Lauf der Jahre eine religiöse Bedeutung bekam, obwohl er ursprünglich mehr mit Abstammung zu tun hatte.
Es wurde viel Aufhebens um Jesu Abstammung väterlicherseits gemacht; es hieß, sein Vater Josef stamme von König David ab. Väterlicherseits kam Jesus aus einer sehr wohlhabenden Familie. Er war kein armer Zimmermann. Im Übrigen ist in der Bibel auch nie davon die Rede, dass Jesus jemals gearbeitet hat.«
An dieser Stelle übernahm Lachlan: »Und noch interessanter wird die ganze Geschichte, wenn man sie mütterlicherseits betrachtet. Maria, die Mutter von Jesus, stammte von Aaron ab. Auch sie war königlichen Geblüts. Wer war Aaron, werdet ihr jetzt fragen.«
Lachlan grinste. »Aaron war Moses' Bruder. Jesus, unser zweiter Krieger, war ein sehr, sehr entfernter Nachkomme der Familie von Moses, unserem ersten Krieger.«
»Jesus war somit schon enorm wichtig, bevor er auch nur ein einziges Wort sprach«, fuhr Julius fort. »Er war die lebende, fleischgewordene Union zweier mächtiger Königsgeschlechter: der Geschlechter von David und Aaron. Die Vereinigung dieser beiden großen Geschlechter war schon seit langem prophezeit worden, und dass derjenige, der sie vereinte, der Messias wäre.« »Demnach scheint also durchaus plausibel, dass heilige Familienerbstücke - wie zum Beispiel der >Schatz<, den Moses aus Ägypten entführte - von Generation zu Generation weitergegeben wurden, bis sie schließlich an Jesus übergingen. Was Jesus dann allerdings mit diesem Schatz gemacht hat, ist die große Frage.«
»Einer von Dr. Cassidys Inschriften zufolge«, fuhr Julius fort, »würde der Zweite Große Krieger - Jesus - den Schatz in zwei Teile teilen und der Welt für alle Zeiten seinen Stempel aufdrücken.
Dass Jesus der Welt seinen Stempel aufgedrückt hat, steht völlig außer Frage. Und >den Schatz in zwei Teile teilen< dürfen wir wohl so verstehen, dass die Sechs Säulen in zwei Gruppen von jeweils drei aufgeteilt wurden.
Nach einigem Recherchieren und Extrapolieren haben Lachie und ich ein Diagramm erstellt, das unsere plausibelsten Vermutungen hinsichtlich der gegenwärtigen Verteilung der Sechs Säulen wiedergibt.
Nachdem das alles nicht ganz unkompliziert aussieht«, sagte Julius, »habt ihr hoffentlich nichts dagegen, wenn wir euch das Ganze etwas genauer erklären. Zuallererst müssen wir von dem, was wir bisher wissen, weiter in die Vergangenheit zurückgehen: dass die Saudis die Erste Säule
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