Jack West 03 - Der fünfte Krieger
der Maschine habe ich mich oft gefragt, ob Faberge vielleicht eine Nachbildung dieses Dracheneis angefertigt hat.«
»Wenn dem so ist, und wenn es sich noch im Besitz der Romanows befindet, wäre dies eine Erklärung für Iolanthes Wissensvorsprung«, sagte Jack.
»Auf jeden Fall.«
»Worum es sich bei diesem Ei auch handeln mag«, sagte Jack, »es ist von zentraler Bedeutung. Falls darauf die Landschaften an den Zugängen zu diesem und den fünf anderen Eckpunkten dargestellt sind, müssen wir es unbedingt in unseren Besitz bringen.«
An diesem Punkt meldete sich Diane Cassidy zu Wort. »Bilder einer heiligen Kugel, wie Sie sie eben beschrieben haben, befanden sich auch unter den bildlichen Darstellungen der Neetha. Wenn Jacks Vater immer noch mit dem Neetha-Zauberer unterwegs ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er ebenfalls von diesem Ei weiß.«
»Wir müssen davon ausgehen, dass Wolf genau das Gleiche tut wie wir«, sagte Wizard. »Recherchieren und planen. Und mit den Königsfamilien dürfte es sich ähnlich verhalten. Vor allem, wenn sie die Kopie des Faberge-Eis haben.«
»Ich bin recht gut auf dem Laufenden über die Aktivitäten meines Vaters«, sagte Jack mit einem geheimnisvollen Unterton. »Laut meinem Informanten hat sich Wolf die letzten zwei Wochen auf dem amerikanischen Stützpunkt auf Diego Garcia verkrochen. Wenn er von dem Ei weiß, hat er sich jedenfalls noch nicht auf die Suche danach gemacht.«
Alby bemerkte per Videoschaltung: »Der Botschaft des Shoguns zufolge wurde dieses Drachenei im Innern des Eckpunkts gefunden. Das kann nur heißen, dass es die Erbauer der Maschine dort zurückgelassen haben.«
»Und das wiederum heißt, wir brauchen Lily, um es zu entschlüsseln.« Jack wandte sich dem Computermonitor zu. »Sieht ganz so aus, als wärst du wieder im Spiel, Kleine.«
»Juhuu«, quiekte Lily begeistert.
Jack wandte sich den Zwillingen zu. »Ich rate jetzt einfach mal: Es wurde doch weder in Japan noch in der Mongolei jemals ein großes intaktes Dinosaurierei gefunden, oder?«
Julius schüttelte den Kopf. »Nein. Nie.«
»Nur damit ich nichts falsch verstehe«, schaltete sich an dieser Stelle Zoe ein. »Ihr sagt also: Wenn wir dieses Ei finden und die Bilder darauf irgendwelche Übereinstimmungen mit dem Küstenverlauf von Hokkaido haben, können wir den Dritten Eckpunkt und die Dritte Säule finden?«
»Ja«, sagte Julius.
»Ja«, sagte Lachlan.
»Also werden wir es auch finden«, erklärte Jack entschlossen. Er wandte sich den Zwillingen zu. »Na, meine zwei Mongolei-Experten, wo ist es wohl? Wo ist eurer Meinung nach dieses Ei des Ungeflügelten Drachen gelandet?«
ZWEITE SCHLACHT
DSCHINGIS KHANS SCHATZKAMMER
LUFTRAUM ÜBER DER MONGOLEI
28. FEBRUAR 2008, 08:00 UHR
12 TAGE VOR DEM DRITTEN STICHTAG
»In Dschingis Khans Schatzkammer«, kam Lachlans Stimme in der Hauptkabine der Halicarnassus aus der Freisprechanlage. »Dort ist das Drachenei gelandet.« »In seiner Schatzkammer?«, fragte Jack.
Jack, Lily, Zoe und Wizard flogen auf das zentralasiatische Altai-Gebirge zu, das die Grenze zwischen Westchina und der Mongolei bildete.
Sie hatten in Perth Lily abgeholt und waren anschließend direkt hierher aufgebrochen. Nachdem Alby in Perth Verschiedenes über die Schale von Ramses II. herausgefunden hatte, hatten sie sich aufgeteilt, und Pooh Bear, Stretch und die Zwillinge waren - ausgerechnet - nach England geflogen. Diane Cassidy war in ihre amerikanische Heimat zurückgekehrt, um dort wieder ins Berufsleben einzusteigen, ihre Forschungsergebnisse auszuwerten und ihnen von dort zur Seite zu stehen.
Zu Lilys großem Bedauern durfte Alby nicht in die Mongolei mitkommen.
Seit er von ihrem letzten Abenteuer mit dem Arm in einer Schlinge nach Hause gekommen war, ließ ihn seine Mutter Lois nicht mehr aus den Augen. »Beim Studium der Geheimen Geschichte der Mongolen«, kam Julius' Stimme aus der Freisprechanlage, »sind wir auf ein paar seltsame Hinweise auf eine sogenannte verschollene Schatzkammer des Khan< gestoßen. Anscheinend handelte es sich dabei um eine geheime Redoute Dschingis Khans, einen letzten versteckten Rückzugsort, an dem er die Schätze hortete, die er auf seinen Eroberungszügen zusammengetragen hatte. Nicht einmal seine Söhne wussten, wo sie sich befand -was sie übrigens enorm ärgerte. Der Ort, an dem sich diese Schatzkammer befindet, ist eins der größten Rätsel der Geschichte. «
»Wundert dich das etwa?«,
Weitere Kostenlose Bücher