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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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begeben, besetzten schwarz gekleidete, mit MP-5SNs bewaffnete Royal Marines den 1.-Klasse-Waggon und rückten von beiden Seiten zu den zwei Abteilen des Teams vor.
    Pooh Bear fragte Julius: »Hast du irgendwas Schriftliches, aus dem hervorgeht, dass sich der Vierte Eckpunkt auf Lundy Island befindet?«
    »Nein«, antwortete Julius. »Das ist nur eine Schlussfolgerung, die ich aus allem möglichen Material - Bildern und schriftlichen Quellen - gezogen habe. Es steht nirgendwo aufgeschrieben ... «
    »Gut. In fünfzehn Sekunden werden hier nämlich ein Haufen bis auf die Zähne bewaffneter Kerle reinplatzen, und dann ist unsere einzige Lebensversicherung, dass wir die Stelle kennen, an der sich dieser Eck ... «
    »Halt! Keine Bewegung! Hände hoch, und zwar so, dass wir sie sehen können!«
    Sechs Royal Marines, die Waffen im Anschlag, erschienen in der Tür. Wie ein Mann hoben alle Mitglieder des Teams die Hände.
    Wenig später kam, elegant an den schwerbewaffneten Royal Marines vorbeigleitend, eine lächelnde Frauengestalt in das Abteil.
    Iolanthe Compton-Jones.
    »Tag, Leute«, sagte sie leichthin. »Vom British Museum in die Wildnis von Loch Ness. Was wart ihr doch fleißig.«
    »Wir haben die Schale und das Quellwasser und wissen, wo der Vierte Eckpunkt ist«, sagte Pooh Bear.
    Iolanthe kniff die Augen zusammen. »Wie überaus scharfsinnig von Ihnen, Sergeant Abbas. Die Schale kann ich Ihnen wegnehmen, und vielleicht habe ich ja schon meinen eigenen Vorrat an heiligem Quellwasser. Nur aus Ihnen herauszubekommen, wo sich der Eckpunkt befindet, könnte sich etwas schwieriger gestalten.« Sie zuckte mit den Achseln. »Alles zu seiner Zeit. Jedenfalls bin ich nicht hier, um euch schon etwas wegzunehmen oder euch gar zu töten.«
    Mit einem lauten Knall stellte sie ein verstärktes Militär-Kommunikations-Notebook auf den ausklappbaren Tisch des Abteils. Es war seltsamerweise mit kyrillischen Buchstaben beschriftet.
    Es war in Russland hergestellt...
    »Nein«, fuhr Iolanthe fort, »ich bin heute Abend als Botschafterin hier. Da ist nämlich jemand, der mit euch sprechen möchte.«

DIE VIERTE PRÜFUNG 
CARNIVORES SCHLUPFWINKEL
     

IRGENDWO IM FERNEN OSTEN RUSSLANDS 
16. MÄRZ 2008 
2 TAGE VOR DEM VIERTEN UND FÜNFTEN STICHTAG
       

    Ein Eimer eiskalten Wassers klatschte in Jacks Gesicht und riss ihn aus dem Schlaf.
    Er setzte sich auf. Er war in einer feuchten Zelle mit widerwärtig weißen Fliesen und einem Abflussgitter im Boden.
    Kein gutes Zeichen: Die Sowjets hatten ihre Gefängniszellen so gebaut, weil sie dann einfacher zu säubern waren. Man spritzte das Blut einfach mit einem Schlauch von den gefliesten Wänden, und dann floss es durch den Gully ab. »Aufstehen!«, knurrte der Speznas-Mann mit dem Eimer. »Der Kommandant möchte Sie sprechen.«
    »Wo sind meine Freunde?«
    »Los, los, Bewegung.«
    Die Hände mit Handschellen gefesselt, wurde Jack durch ein Labyrinth aus Betontreppen und Gängen geführt, denen allen eines gemeinsam war: An ihren Decken verliefen Dutzende Rohre und Leitungen.
    Einmal durchquerten sie auf einem erhöhten Metallsteg eine riesige Betonhalle, in der sechzehn gewaltige Turbinen standen. In den Rohren, von denen sie gespeist wurden, hätte ein Bus Platz gefunden. Es sah aus, wie im Innern eines ...
    Doch sie gingen bereits eine weitere fensterlose Betontreppe hinauf, die mehrere Stockwerke nach oben führte, und blieben schließlich vor einer Tür stehen. Der Speznas-Mann öffnete sie.
    Greller Wintersonnenschein blendete Jacks Augen, als er auf einen hohen Staudamm hinaustrat, der ein schmales Tal zwischen zwei schneebedeckten Berggipfeln absperrte. Auf einer Seite staute der Damm einen kleinen See, auf der anderen fiel er hundertfünfzig Meter fast senkrecht in eine zerklüftete Schlucht ab. Die umgebende Landschaft war karg und trostlos. Um Jacks Ohren pfiff ein eisiger Wind. Das war das Ende vom Ende der Welt.
    Der Wärter führte Jack über die weite Krümmung des Staudamms zu einem kuppelförmigen Bau, der auf dem Berggipfel auf der anderen Seite der mächtigen Talsperre thronte.
    Sie waren bereits ein gutes Stück auf das seltsame Gebäude zugegangen, als Jack merkte, worum es sich dabei handelte.
    Es war ein Observatorium.
    Jack betrat den riesigen Kuppelbau.
    Er war alt und heruntergekommen und hauptsächlich aus Beton, ein typisches Relikt der Sowjetära. Und es roch wie in einem alten Krankenhaus, muffig und steril. Beherrscht wurde das Innere des Baus von einem

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