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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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zog Julius ein Blatt Papier heraus. Es war eine Karte des Vereinigten Königreichs, auf die jemand ein rechteckiges Dreieck gezeichnet hatte.
     

     
    » Das ist eine Zeichnung, die Lachlan letztes Jahr für Lily gemacht hat, als wir nach Stonehenge gefahren sind, um dort das Lichtspektakel zu veranstalten. Darauf ist die Verbindung zwischen den Preseli-Bergen in Wales - wo die Blausteine für Stonehenge gebrochen wurden - und Stonehenge selbst zu sehen, und man kann auch erkennen, dass die Verlängerung einer Linie, die man zwischen den Preseli-Bergen und Stonehenge zieht, durch die Große Pyramide in Gizeh führt.
    Das Problem war nur, dass wir so sehr auf die Verbindung zwischen Stonehenge und der Cheops-Pyramide fixiert waren, dass wir die dritte Ecke des Dreiecks völlig übersehen haben, die Ecke mit dem rechten Winkel.
    Schaut mal, wo sie sich befindet: Sie liegt mitten im Meer und fällt genau auf eine Insel im Bristolkanal. Ich habe nachgesehen. Es ist Lundy Island. Die alten Waliser kannten sie jedoch unter einem anderen Namen: Ynys Elen, die Insel der Göttin der Sterbenden Sonne.«
    »Die Sterbende Sonne«, bemerkte Stretch. »Wie treffend.«
    »Heutzutage leben nur noch etwas über dreißig Personen auf der Insel«, führte Julius weiter aus, »aber Lundy hat eine bewegte Geschichte: Sie gehörte einst den Tempelrittern; im dreizehnten Jahrhundert diente sie wegen der gefährlichen Untiefen vor ihrer Küste Piraten als Unterschlupf. Und nachdem sie im Bristolkanal liegt, ist sie dem gewaltigen Tidenhub unterworfen, der dort herrscht und mit zehn Metern weltweit der zweitgrößte ist.
    Laut Aussagen der einheimischen Fischer werden bei Ebbe einige der Riffe und Felsen an der Westküste von Lundy Island freigelegt. Eine dieser Felsformationen ist unter dem Namen >Der Brunnen< bekannt, weil die verwitterten Felsen an einen gemauerten Brunnen erinnern.«
    »Und?«, fragte Stretch skeptisch.
    Lächelnd drehte Julius sein Notebook herum: Auf dem Bildschirm war der Schild von Dschingis Khan zu sehen.
     

     
    »Seht euch das Bild in der rechten oberen Ecke an«, sagte Julius. »Es zeigt den Eingang des Vierten Eckpunkts und sieht für mich sehr nach einem Brunnen aus. Deshalb, meine Herren, bin ich der Meinung, dass sich der Vierte Eckpunkt auf Lundy Island befindet. «
    Pooh Bear hörte nur mit halbem Ohr zu, als Julius seine Theorie erläuterte. Er blickte abwesend aus dem Zugfenster.
    Irgendetwas gefiel ihm nicht. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Es war, als wäre in letzter Zeit alles zu glatt gelaufen.
    Er beobachtete zwei blinkende rote Lichterpaare, die sich im Osten parallel zu ihrem Zug sehr schnell über den Himmel bewegten.
    Sie sahen aus wie die Positionslichter von Flugzeugen, aber sie flogen zu niedrig, um Flugzeuge sein zu können.
    Der Zug hatte die Highlands im Norden hinter sich gelassen und raste jetzt durch die sanft gewellte Hügellandschaft der schottischen Lowlands. Es ging auf Mitternacht zu, als er auf eine lange hohe Brücke fuhr, die ein breites Tal überspannte.
    Die blinkenden roten Lichter folgten ihm weiter.
    »Was hast du denn, Pooh Bear?«, fragte Lachlan grinsend.
    »Zum ersten Mal haben wir als Erste was herausgefunden und sind unbemerkt davongekommen. Das hat richtig Seltenheitswert. Und vor allem ist es wesentlich angenehmer als das übliche Gehetze und Geballere.«
    »Freu dich mal nicht zu ...«, begann Pooh Bear.
    In diesem Moment setzte ein leise brummender Alarmton ein, und die Bremsen des Zugs begannen zu quietschen.
    Der Zug verlangsamte seine Fahrt, und das mitten auf der langen, hohen Brücke.
    Pooh Bear blickte auf die blinkenden roten Lichter hinaus, die jetzt näher kamen, und begann zu fluchen.
    Es waren Hubschrauber, Militärhubschrauber, insgesamt vier: AW-101 Merlins, jeder mit dreißig Royal Marines an Bord.
    Zwei der großen Helikopter bezogen schwebend auf beiden Seiten des angehaltenen Zugs Stellung. Sie schalteten ihre Scheinwerfer ein und tauchten den stehenden Zug in blendend helles Licht.
    Die anderen beiden schwebten, Poohs Blicken entzogen, direkt über dem Zug - aber die dumpfen Schläge, die über ihm ertönten, verrieten ihm, dass sie Royal Marines auf dem Dach des Zugs absetzten.
    Pooh Bear schüttelte den Kopf. »Wir sind ihnen keineswegs entkommen. Sie sind uns die ganze Zeit gefolgt.«
    Während eine höfliche Stimme mit schottischem Einschlag die Reisenden aufforderte, sich ruhig und geordnet in den hinteren Teil des Zugs zu

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