Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
/
Vnd kompt denn wider her zu Haus /
Gott wöll / das jr nicht lang bleibt aus /
Beniamin sol hie bey mir sein /
Weil der nun ist die hoffnung mein /
Mus seine rheis noch lenger sparn /
Bis er bas zunimpt an den jarn /
Sol jm etwo vnglück zusthen /
Mein leben müst zu trümmern ghen.
RUBEN.
Mein Vater / deine Sön sthen hie /
Haben ja auch erlebet nie /
So schwere zeit / doch tröst vns sehr /
Das du vns weist durch Gottes lehr /
Der wünderlich sein Kirch erhelt /
Ob er sich gleich offt zornig stelt /
Wöllen darauff hinziehen gern /
Herbringen / was vns Gott wird bschern /
Derselb wöll dich dieweil bewarn /
Bis wir wider zu haus her farn.
SIMEON.
Mich sol verdriessen keiner rheis /
Wo ich Getreid zu keuffen weis /
Wil ich sparen kein vleis noch müh /
Der ewig Gott pfleg deiner hie /
Vnd tröste dich erlebten Man /
In deinem hertzen für vnd an.
LEUI.
Von hertzen zeuch ich mit euch gern /
Weil sich die tewrung so thut mehrn /
Der Leib mus je sein narung han /
Wiewol vns bisher nie zerran.
Der segen Gottes sey mit dir /
Bis das wir wider komen schier.
IUDA.
Mein liebster Vater segn dich Gott /
Vnd bhüte dich fur aller not /
Bitten wil ich trewlich für dich /
Wie du denn auch bittest für mich /
Verhoff es werd komen die zeit /
Das du werst alter Man erfrewt.
DAN.
Der Gott / so all ding bschaffen hat /
Erhalte dich durch sein genad /
Das wir dich Vater finden gsund /
Wündsch ich von meines hertzen grund.
NAPTHALI.
Ich wündsch dir auch desselben gleich /
Das dir der ewig Gott verleich /
Gsundheit / vnd was dir dienen mag /
Wil bitten für dich nacht vnd tag.
GAD.
Gott Abrahams wöll mit dir sein /
Vnd Isacs des Grosuatern mein /
Der vns in dieses Land hat gsetzt /
Das du alls leides werft ergetzt.
ASER.
Von mir sey auch befohlen Gott /
Wil meins teils lieber leiden not /
Denn das es dir sol vbel ghen /
Der Allerhöchst wöll dir beysthen.
ISASCHAR.
Was ein Kind nür guts wündschen kan /
Seim lieben Vater für vnd an /
Das wündsch ich dir von gantzem gmüt /
Der ewig Gott dich lang behüt.
ZEBULON.
Der dir hat gross Verheissung gebn /
Erhalte dich in diesem lebn /
Wündsch ich nach recht Kindlicher art /
Durch Gottes Engel sey bewart.
IACOB.
Ziecht hin im fried / mein Gott vnd Herr /
Wird gwislich sein von mir nicht fern.
Nach diesen worten sollen sie abtretten / vnd ein weil sich verhalten.
BENIAMIN.
So bleib ich bey dir Vater mein /
Den liebsten Son lest du mich sein /
Wenn ich nur wer so hoch bedacht /
Das ich dir lust vnd freuden macht.
IACOB.
Schweig mein Son / gnugsam magst mir freud /
Wenn ich dich nur hab diese zeit /
Soll ich deiner auch braubet werdn /
Ich müst scheiden von dieser erdn /
Möcht nicht ertragen mehr solch schmertz /
Wie vor in meim zerschlagnen hertz /
Da ich vmb meinen Ioseph kam /
Nun bleibt mir hie allein sein nam /
Vnd sein gestalt in meinem sinn /
Biss ich von der Welt fahr auch hin /
Zu Isaac vnd Abraham /
Da wir komen wider zu sam /
Vnd leben denn im Himelreich /
On end jmmer vnd ewigleich.
Scena qvinta.
Precatio Ioseph ad Devm, & fratrum insperatus in Aegyptum aduentus.
IOSEPH.
Herr Gott Vater vnd Schöpffer mein /
Ich kom mehr für das Angsicht dein /
Dir auffzuopffern mein Gebedt /
Dieweil kein Creatur versteht /
Meins hertzen tieff vnd heimligkeit /
Ob ich hab freud / oder trag leid /
Gross lieb vnd gnad hast mir erzeigt /
Im elend dich zu mir geneigt /
Erlöst aus meiner Brüder hand /
Im Gfengnis glindert meine Band /
Viel guts an mir armen gethan /
Gsehen herab von deinem Thron /
Auff mich / vnd auff mein gantzes thain /
Bit dich darauff vmb dis allain /
Von wegen des versprochnen Sam /
Du wöllest mein geschlecht vnd stam /
Erhalten durch dein güt vnd gnad /
Das jn die schwere zeit nicht schad /
Vnd etwes meiner Brüder Kind /
Entgelten jrer Veter Sünd /
Sönderlich wölst haben in hut /
Mein lieben alten Vater gut /
Jn trösten durch dein heilsam wort /
Weil ich je sol an diesem ort /
Verzeren meine stund vnd tag /
Vnd jn selbs nicht mehr trösten mag.
Für solche gnad / wil ich allzeit /
Dein namen preisen fern vnd weit /
Dein ware Kirchen helffen mehrn /
Mein Gott / mein Gott thu mich erhörn.
Nun sollen die Brüder widerumb fürkomen.
RUBEN.
Jr Brüder mein seid frölich doch /
Haben nicht weit zu rheisen noch /
Sein nun schon gantz aus Canaan /
Das Land Egypti fecht hie an.
Secht was es hat für Felder
Weitere Kostenlose Bücher