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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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schaffte es womöglich.
    Erins erleichtertes Aufatmen verkantete sich in ihrem Hals zu einem Hicksen. Sie hockte sich vor Jude, um seinen nackten Körper bestmöglich abzuschirmen. Ihre Mutter konnte sein Gesicht sehen, aber hoffentlich nicht viel mehr als das.
    Nicht dass Gestaltwandler als sonderlich keusch verschrien wären.
    Jude nickte und sagte: »Ich habe dem Kerl die Kehle weit aufgerissen.«
    Irgendwie schaffte ihre Mutter es, ein bisschen zu lächeln. »Gut. Das hat … das Schwein … verdient.« Blut tropfte aus ihren Mundwinkeln.
    »Ganz ruhig bleiben.« Erin legte eine Hand auf die Schulter ihrer Mutter. »Es kommt Hilfe.«
    Das Lächeln auf den blutigen Lippen blieb. »Keine Sorge … Kleines. Ich bin … schwer zu … töten.«
    Ja, das war sie, und Erin war noch nie froher gewesen, eine Wölfin zur Mutter zu haben. Es war gut möglich, dass dies überhaupt der erste Moment war, in dem sie sich darüber freute.
    Theresa hob ihre rechte Hand und griff nach Erins Bluse. »V-verzeih …«
    Erin sah ihr in die Augen und verstand, was ihre Mutter nicht aussprach. »Woher wusstest du, dass er mir folgt?«
    Ihre Hand fiel weg. »I-ich hab ihn … gesehen … in L-Lillian … wie er dich … angeguckt hat. Ich b-bin … ihm nach.«
    »Du hättest sterben können.« Da war Wut, aber auch die Angst, die nicht weggehen würde, solange ihre Mutter dem Tode so nahe war.
    »M-musste … dich … sch-schützen.«
    Erin schluckte den Schluchzer herunter, der ihr in der Kehle steckte.
    »Wer zum Teufel ist er?«, fragte Dee. Erin sah zu ihr und stellte fest, dass die Jägerin auf den Beinen war, wenn auch ein bisschen schwankend. Und sie näherte sich dem nackten Leichnam.
    Der Pelz war fort. Im Tode verschwand das Tier.
    Erin ballte die Fäuste. »Sein Name ist Lance Harper. Richter Lance Harper.«
    »Ach du Scheiße!«, sagte Jude, der nun begriff. »Der Idiot im Archiv.«
    Ja, genau der.
    »Erin, es tut mir leid«, flüsterte ihre Mutter.
    Erin machte die Schultern gerade und sah wieder zu ihrer Mutter. »Es ist nicht deine Schuld. Mit dem, was er gemacht hat, hattest du nichts zu tun.« Theresa hatte den falschen Mann geliebt. Einen Psychopathen, aber davon wusste sie nichts. »Alles wird gut, Mom. Bleib nur bei mir.«
    Ihre Mutter schluckte laut und schmerzhaft. »Ich … versuch’s … Meine Beine sind … angeknackst … Ich muss … mich wandeln …«
    Dafür war sie nicht stark genug.
    »Ein Richter?«, fragte Dee. Der Geruch ihres Blutes brannte Erin in der Nase. Sie blutete immer noch. Menschen! Sie würde Narben behalten von den Wunden, denn sie waren zu tief.
    Aber Erin verstand, weshalb Dee durcheinander war. Ihr Stalker war fünf Jahre in Folge Lillians Bürger des Jahres gewesen. Er war fürwahr geschickt darin gewesen, die Welt hinters Licht zu führen.
    »Hmm. Ich konnte Richter noch nie gut leiden.«
    Hierauf warf Erin ihr einen Blick über die Schulter zu, der sie hoffentlich zur Räson rief. Aber sie sah nur, wie Dee mit dem rechten Fuß den toten Richter anstupste. Die Jägerin hatte ihre Waffe an ihrer Hüfte und lud neue Kugeln in die Kammer.
    Besser zu früh als zu spät.
    Jude legte beide Hände auf Erins Schultern. »Hey, alles okay?«
    Es würde. Endlich würde es. Ihr Blick fiel auf Harpers ruhiges Gesicht. Selbst im Tod sah er gut aus. Elegant, fast …
    Er schlug die Augen auf.
    Oh, verflucht!
    Dank seiner kranken Ausführungen vorhin, begriff Erin sofort. Die Wandlung hatte ihn gerettet. Er hatte sich nicht verwandelt, um zu sterben, sondern um zu überleben.
    »Dee!«
    Zu spät. Harper hatte Dee bereits geschnappt und riss sie auf sich. Mit einer Hand drückte ihr auf die Kehle, die Krallen ausgefahren.
    »Ich bringe sie mit einem Hieb um.« Seine Stimme klang kratzig, kehlig, weil Jude ihm fast die Gurgel herausgerissen hatte. Die Wunde war noch da, rot, rissig und böse, aber sie würde sehr schnell heilen.
    Erin wusste, dass er keine leeren Drohungen aussprach. Er würde die Jägerin ohne weiteres töten. »Harper, lass sie los.« Sie richtete sich auf, und achtete darauf, dass sie sich vor ihre Mutter stellte.
    Judes Finger an ihren Schultern spannten sich.
    Harper bemerkte es. »Berühren … immer … muss er sie … berühren.« Er leckte sich die Lipen.
    Dee rührte sich nicht. Ihr Gesicht war leer, ihr Körper angespannt. Blut pulsierte aus ihren Wunden.
    Erin befreite sich von Judes Händen und trat einen Schritt vor. Hinter ihr hörte sie ihn wütend knurren. »Lass sie

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