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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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spannten sich. »Gehört Sex mit mir zum Deal?«
    »Nein, der ist ein Bonus«, antwortete er wahrheitsgemäß.
    Jude begriff, dass er das Falsche gesagt hatte, noch während Erin Luft holte. »Hör zu, Gestaltwandler …«
    Er hob beide Hände und versuchte, seine Erektion zu ignorieren, die ihm fast die Jeans sprengte. »Bleib cool. Ich meinte …« Zugegeben, bei Frauen und Worten hatte er noch nie geglänzt. »Ich meinte, dass der Fall und wir, äh, zwei verschiedene Sachen sind.«
    Aber er hatte vor, in ihr Haus und möglichst auch in ihr Bett einzuziehen.
    Nachts wäre sie am verwundbarsten. Tagsüber waren Anwälte und Polizisten um sie herum, also dürfte sie da relativ sicher sein. Aber nachts, wenn sie allein in dem großen alten Haus war, wäre sie ein ideales Ziel.
    Jude würde dafür sorgen, dass sie nicht mehr allein war, solange der Irre frei herumlief.
    »Ganz schön eingebildet, was? Du denkst ehrlich, dass du jede Frau kriegen kannst.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich will gar nicht jede Frau.« Nur dich. Dieses Verlangen war vom ersten Augenblick an wie eine Faust in seinem Bauch und ein Streicheln an seinen Lenden gewesen.
    Gleich und gleich.
    Vielleicht.
    Er hatte von einigen Gestaltwandlerpaaren gehört, die im Bett wahre Erdbeben verursachten. Beim Sex wurden die menschlichen Regeln weggefegt, und es blieben einzig die Grundbedürfnisse der Tiere.
    Und die hatten eine Menge Bedürfnisse.
    Aber Erin behauptete, sie wäre nicht wie er.
    Eine talentierte Lügnerin, seine Erin. Allerdings nicht gut genug.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich kann das jetzt nicht, Jude.«
    Hmm. Ihm gefiel, wie sie seinen Namen sagte: so weich und rauchig. »Ich schlaf gleich im Stehen ein, und ich kann momentan einfach nicht damit umgehen.
    Nicht mit dir umgehen.
    Verständlich. Sie hatte eine üble Nacht hinter sich, war hundemüde, und er war kein Idiot, der ihr keine Ruhe gönnte.
    Es reichte, wenn sie morgen ihre Partnerschaft begannen.
    »Schließ die Tür hinter mir ab«, sagte er.
    Sie rollte die Augen gen Decke. »Danke für den Tipp! Ich hätte sie bestimmt offen gelassen, damit sich sämtliche Perverslinge der Stadt reinschleichen können.«
    Schlagfertig. Nicht schlecht. Sogar völlig erschöpft war sie noch trotzig.
    Die Frau war hart im Nehmen.
    Musste sie auch sein, denn es kam gewiss noch einiges auf sie zu.
    Er hatte es in seiner Zeit bei Night Watch hin und wieder mit Psychopathen zu tun gehabt, schließlich war die Detektei berühmt dafür, dass sie es mit dem Abschaum aufnahmen.
    Sie jagten die Kriminellen, die andere nicht jagen wollten oder konnten.
    Entsprechend hatte er Freaks und Tatorte gesehen, bei denen selbst ihm schlecht wurde und der Schweiß ausbrach.
    Die Bestie in ihm hatte gebrüllt angesichts des Blutgemetzels, aber der Mann hatte sie gezügelt und den Job erledigt.
    Erin hatte dunkle Ränder unter den Augen und schwankte vor Müdigkeit. »Geh ins Bett.« Und nächstes Mal mit mir. »Ich bin gleich morgen früh wieder hier.«
    Er ging an ihr vorbei, den Blick starr auf die Tür gerichtet. Dreh dich nicht um, sonst wirst du schwach.
    Es galt, einen durchgeknallten Wandler zu jagen; da durfte Jude sich keine Schwäche leisten.
    »Danke.« Das Flüstern stoppte ihn. Und dann drehte er sich doch um.
    »Ich bin dir was schuldig, Donovan.« Wir sind also wieder bei Donovan. »Ich vergesse nicht, dass du zu mir gekommen bist. Noch nie ist mir jemand so schnell zu Hilfe geeilt.«
    Geh oder wirf sie aufs Bett. Jude holte tief Luft. Sie hatte keinen Schimmer, was sie ihm antat, was ihm diese rauchige Stimme und diese Augen antaten.
    Dieser Duft.
    Waren die anderen Kerle in ihrem Leben alle nichtsnutzige Volltrottel gewesen?
    Nichts hätte ihn abhalten können, zu ihr zu fahren.
    Sein Kopf zuckte zur Tür, und er hoffte, dass es wie ein Nicken aussah. Dann riss er am Knauf. »Dann … bis morgen.«
    Hinter ihm schlug die Tür zu. Er wartete eine Minute, zwei, bis er das Klicken des Sicherheitsriegels hörte.
    Gut.
    Jude nahm drei Stufen auf einmal die Treppe hinunter und war in weniger als einer Minute unten in der Lobby, wo er sich über den Empfangstresen lehnte und die flache Hand auf den Tresen knallte, zwischen deren Fingern zwei Zwanziger hervorlugten.
    »Ich nehme das Zimmer mit der Verbindungstür neben dem der Dame.« Auf keinen Fall ließe er sie allein. Jude würde so nahe bleiben, dass er sie sogar dann hörte, wenn sie nur verängstigt flüsterte.
    Der junge

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