Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
keine Worte brauchte.
    „Ja, Baby, wir gehören einander.“ Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Nacken, als er sich vorbeugte und sie küsste. Dann richtete er sich wieder auf, griff fester zu und trieb sie mit seinen Stößen zum Ziel.
    Und sie löste sich nicht auf, wurde nicht wahnsinni g … zerbrach nicht.
    Nur wenige Stunden später wartete Faith neben Vaughn auf dem Hof der Privatuniversität, die sie als Tatort identifiziert hatte. Durch die verspiegelten Gläser ihrer Sonnenbrille konnte sie die anderen nicht sehen, aber sie wusste, dass sie da waren, schweigende Schatten, die dafür sorgen wollten, dass Gerechtigkeit geschah.
    Gespannte Erwartung pulsierte in ihren Adern, noch nie hatte sie so viel körperliche Energie gespürt; Vaughns Wildheit hatte sich mit ihrer eigenen auf einer mehr als telepathischen Ebene verbunden. Jeder Kontakt mit ihm machte sie ein kleines bisschen mehr zu einer Raubkatze, und sie hatte nichts dagegen. Manchmal brauchte man Krallen. Heute würden ihr die Krallen helfen, nicht unter dem Einfluss der vielen ungeschützten Gehirne zusammenzubrechen, die sie umgaben.
    Faith beobachtete die Studenten, die zwischen den Bäumen auf dem Campus allein oder in Grüppchen herumgingen, und spürte nichts als finstere Entschlossenheit. Wenn sie versagten, würde eine Unschuldige sterben, dieser Campus würde für immer besudelt sein und Marines Geist würde keine Ruhe finden.
    Deshalb musste es ihnen gelingen.
    „Wir kriegen ihn“, flüsterte Vaughn heiser.
    „Woher weißt du immer, was ich gerade denke?“, fragte sie. „Ich habe dir nichts gesandt.“ Nach ihrem stürmischen Liebesakt gestern hatten sie noch herausgefunden, dass Vaughn zwar keine telepathischen Botschaften hören konnte, aber mit geradezu unheimlicher Sicherheit die ausgesandten Gefühle erkannte.
    „Man kann so etwas auch auf andere Arten herauskriegen, und ich werde bestimmt meinen Spaß dabei haben, dir alle zu zeigen.“ Unter der Neckerei klang seine Stimme hart wie Stahl. Noch hatte der Jaguar nicht die Führung übernommen, aber er saß äußerst nah an der Oberfläche. Denn sie war vielleicht in Gefahr.
    „Ich bin nicht schwach, Vaughn. Ich kann mich selbst schützen.“ Sie würde ihm nicht unter den Händen wegsterben wie seine Schwester, aber sie wollte ihn auch nicht dadurch verletzen, dass sie ihn jetzt an etwas erinnerte, das ihm solche Wunden zugefügt hatte. Aber vielleicht konnte sie es indirekt ansprechen. „Ich bin gestern nicht zerbrochen, und das hätte ich vor kurzem noch nicht für möglich gehalten. Ich werde mit jedem Tag stärker.“
    Sie hatte als Mediale zwar nichts über Gefühle gelernt, aber mit Strategien kannte sie sich aus. Und diese Fähigkeit konnte man doch auch für eine gute Sache einsetzen. „Vaughn“, sagte sie noch einmal, weil er nicht reagiert hatte.
    „Ja.“
    „Nicht alles an den Medialen ist schlecht, nicht wahr?“ Der Gedanke, dass alle, die sie je gekannt hatte, dass ihr Vater und auch ihre Schwester, nichts Gutes in sich gehabt haben sollten, zerriss ihr fast das Herz.
    „Zum Teufel, nein. Du bist doch nicht schlecht.“
    „Ich meine nicht den Einzelnen. Die Medialen als Rasse haben doch auch Gutes getan, oder?“
    „Früher einmal waren sie die erstaunlichsten Wesen auf dieser Erde“, kam die überraschende Antwort. „Nimm zum Beispiel deine Fähigkeiten, ohne die wäre die Zivilisation wahrscheinlich schon hundertmal untergegangen.“
    „Das war früher. Wie sieht es heute aus?“
    „Sie schaffen mehr Arbeitsplätze, als ihre eigene Rasse braucht, Millionen von Menschen und sogar einige Gestaltwandler arbeiten für sie.“
    „Aber immer in untergeordneten Positionen.“
    „Für manche ist das die einzige Möglichkeit, dem Hungertod zu entgehen. Und die Gestaltwandler handeln in ihren Unternehmen auch nicht anders – alle höheren Positionen sind von Rudelmitgliedern besetzt.“
    „Aber“, sagte sie, „das ist nicht besonders viel, nicht wahr?“ Trotz seiner Freundlichkeit erkannte sie die Wahrheit hinter seinen Worten. „Die Gestaltwandler haben der Umweltverschmutzung Einhalt geboten und die Schönheit der Welt erhalten, alle Kunst an den Wänden, die Musik auf den Straßen und in den Häusern stammt hauptsächlich von Menschen. Was wird von den Medialen bleiben? Eine Unmenge von funktionalen Stahltürmen, reibungs- und gefühllos agierende Unternehme n … und Silentium.“
    Unerwartet und klar wie das Morgenlicht stieg eine Vorahnung

Weitere Kostenlose Bücher