Jäger der Nacht (German Edition)
Feuer der Lust und des Begehrens.
„Er ist fort.“ Der Netkopf kam und ging den ganzen Tag über, wie ein Kind immer wieder seine Mutter berührt, um sich zu vergewissern, dass sie noch da ist. Er würde wiederkommen. Ihr mehr über sich beibringen und mehr über sie und ihre Welt lernen.
„Gut, ich mag nämlich keine Zuschauer.“ Seine Hände glitten höher und legten sich auf ihre bloßen Brüste. „Nur ich darf dich sehen, berühren, dir Lust bereiten.“ Seine Finger kniffen in ihre Brustwarzen.
Vielleicht sollte sie ihm manches nicht erlauben, aber sie mochte nun mal seine Art im Bett. Sie mochte es, so völlig in Besitz genommen zu werden. Mochte es, einem Mann zu gehören, der sie niemals gehen lassen würde, der sie niemals aufgeben würde. Der Rat konnte zum Teufel gehen.
Diese Finger würden sie noch verrückt machen und sein Mund sie zum Wahnsinn treiben. Aber was für ein Wahnsinn!
Ohne dass sie es bewusst wahrnahm, ergoss sich im Sternennetz ein funkelnder Regenbogen in ihren Geist. Es war das Regenbogenfunkeln einer Empathin, der einzigen, die in dieser Welt Zugang zu ihren Fähigkeiten hatte, der einzigen, die den Qualen von Silentium entkommen war. Die fehlende Empathie im Medialnet hatten die V-Medialen zum Wahnsinn verurteilt. Alle Hellsichtigen hatten eine größere Wahrscheinlichkeit, geisteskrank zu werden, aber vor Silentium war nicht die Mehrheit, sondern nur eine kleine Minderheit davon befallen gewesen.
Der Rat begriff nicht, dass er mit der Auslöschung der E-Medialen auch die V-Medialen und noch viele andere zerstört hatte. Denn alles stand miteinander in Verbindung. Alles hatte seinen Platz und seine Bedeutung innerhalb des Ganzen gehabt.
Jetzt war das Medialnet nicht mehr voll funktionsfähig.
Wohl aber das Sternennetz. Es war ganz anders als das Medialnet, und das würde sich auch nie ändern. In diesem Netz leuchteten Regenbogen und Sonnenschein, gab es Gefühle und ein Herz, den Hunger der Raubtiere und ihre bedingungslose Loyalität. Der Regenbogen verband nun wieder die zerbrochenen und getrennten Teile in Faith, und sie würde niemals erfahren, dass sie im Innern gebrochen gewesen war.
Die Originalausgabe erschien 2007
unter dem Titel Visions of Heat
bei Berkley Sensation/The Berkley Publishing Group, New York.
Copyright © 2007 by Nalini Singh
Published by arrangement with Nalini Singh
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur
Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.
Deutschsprachige Erstausgabe August 2008 bei LYX
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 3 0–3 6, 50667 Köln
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2008 bei
EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
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Umschlagillustration: © gettyimages/Dominic DiSaia und Shutterstock
Redaktion: Jutta Rech-Garlichs
Satz une eBook: Greiner & Reichel, Köln
ISBN 97 8-3 -802 5-8764 -1
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