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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Fall verlieren.

24
    „Wenn das so funktioniert, wie ich es mir vorstelle“, sagte sie, „wird er sofort die Verbindung zu mir suchen, wenn er mich spürt, und dann hat Judd die Gelegenheit zuzuschlagen.“
    „Ich kann Judd riechen. Sag ihm, er soll sich gut verstecken. Er passt hier nicht her.“
    „Du etwa?“ Sie gab die Nachricht weiter.
    „Ich bin der raue Bursche, auf den die Mädels fliegen“, sagte er mit einem seiner seltenen Anfüge von Humor. „Dieser Mediale sieht so aus, als sei er hier, um jemanden auszuschalten.“
    Sie schüttelte den Kopf und sandte die erste Welle aus. „Nichts.“
    Vaughn deutete schweigend auf eine Stelle, die näher an der Wohnung des potenziellen Opfers lag, und Faith versuchte es noch einmal. „Nichts.“
    Zwei weitere Versuche brachten nur dasselbe frustrierende Ergebnis. Gefühle haben zu können hatte eindeutig auch eine negative Seite – eine gefühllose Mediale hätte einfach mit derselben Präzision weitergemacht, bis sie Erfolg gehabt hätte. „Nichts, nichts, nichts.“
    „Ich will nicht, dass du noch näher an die Beute herangehst. Vielleicht weiß er auch, wie du aussiehst.“
    „Daran habe ich nicht gedacht, aber wenn er ein V-Medialer ist, wäre das möglich.“
    „Was immer er sonst noch ist, er ist auf jeden Fall ein Feigling“, stieß Vaughn zwischen den Zähnen hervor. „Die sind dann besonders gefährlich, wenn man sie eingekreist hat.“
    Sie musste ihm zustimmen. Bestimmte telepathische Fähigkeiten konnten bei einem offenen Angriff großen Schaden anrichten. Judd war das beste Beispiel dafür. „Noch ein Versuch, bitte. Ich weiß, dass er hier ist.“ Sie atmete tief ein und streckte ihre telepathischen Fühler aus. Für dich, Marine.
    Da war er.
    Die Dunkelheit erkannte sie ebenfalls. Mit furchterregender Geschwindigkeit raste sie auf sie zu und versuchte in ihren Geist zu gelangen. Ihr Instinkt rettete sie – sie packte ihr Selbst in einen festen Ball und verbarg ihn tief in dem sicheren Band zu Vaughn. Ein ungezähmtes Gestaltwandlerbewusstsein schloss sie ein, die Dunkelheit fand keinen Angriffspunkt und zog sich zurück.
    Das alles hatte nur Bruchteile von Sekunden gedauert, aber als sie die Augen öffnete, fühlte sie sich wie nach einem Marathonlauf. Vaughn stand so angespannt neben ihr, dass sie wusste, er hatte die Gefahr gespürt. „Er kann telepathisch angreifen, die Hellsichtigkeit ist vielleicht nur eine weniger ausgeprägte Fähigkeit.“
    Sie sah ihn jetzt. Er stand nur ein paar Meter entfernt, ein großer Mann, dem die Disziplin von Silentium ins schöne Gesicht geschrieben stand. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd, sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Medialer, während er die Gegend nach ihr absuchte. „Warum sieht er nicht aus wie ein Monster?“
    „Das tun sie nie.“ Sie spürte Vaughns Krallen durch den Stoff ihrer Kleidung.
    Angst schnürte ihr die Kehle zu und sie nahm seine Hand. „Du darfst ihn dir nicht greifen. Die Polizei würde sich mit Freuden auf dich stürzen.“
    „Du bist meine Frau!“
    Sie wusste, dass es ihn fast umbrachte, dass er nicht für sie Rache üben konnte. „Du musst am Leben bleiben, Vaughn, ich brauche dich. Bitte. Bitte!“
    „Sag dem verfluchten Medialen Bescheid“, befahl er knurrend.
    Das tat sie und schickte eine weitere telepathische Welle zu dem Mörder, um ihn abzulenken. Es funktionierte – Judd fand ihn. Der Mörder legte plötzlich die Hände an den Kopf und fing an zu wimmern. Aber er war noch nicht außer Gefecht gesetzt. Die schwarzen Augen blickten noch zu wach, als sie die Gegend nach dem Angreifer absuchten. Sie fragte sich, warum Judd sich zurückhielt.
    Der TP -Mediale tauchte plötzlich hinter ihr auf. „Sie müssen ganz sicher sein“, sagte er. „Man kann es nicht wieder rückgängig machen.“
    Sie wollte schon eine wütende Antwort geben, zwang sich aber, noch einmal nachzudenken, denn schließlich ging es um ein Leben. Sie verglich diesen Kontakt mit den anderen, die sie gehabt hatte, und machte eine erstaunliche Entdeckung. „Etwas stimmt nicht.“
    „Soll ich mich zurückziehen?“ Kein Vorwurf, keine Verurteilun g – Judd Lauren war so kalt, dass sie schauderte.
    „Er ist es, abe r … Vaughn, kannst du dich erinnern, dass du die Dunkelheit um mich herum gesehen hast?“
    „Das werde ich nie vergessen.“ Unterdrückte Wut lag in seiner Stimme.
    Sie lehnte sich stärker an ihn, denn sie hatte Angst, die Katze würde die Führung

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