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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zweites, das sich durch die Büsche heranschleicht, und ein drittes hockt auf einem Ast.“
    „Um Gottes willen“, flüsterte Clay. „Das ist im Kindergarten, bei den ganz Kleinen.“
    Auch Vaughn erinnerte sich an diesen Ort. Als die DarkRiver-Leoparden das erste Mal in die Höhle der SnowDancer-Wölfe eingedrungen waren und den Zettel hinterlegt hatten „Wenn Ihr uns nichts tut, tun wir Euch auch nichts“, hatten sie mit Bedacht ihre Witterung genau an diesem Ort zurückgelassen, damit die Wölfe wussten, dass sie dort gewesen waren, ohne den Kleinen etwas anzutun. Deutlicher konnte man seine freundlichen Absichten nicht zeigen.
    Lucas tippte die Nummer des Alphatiers der Wölfe ein. Es war nur ein kurzes Gespräch, Hawke nahm die Warnung offensichtlich ernst. Als Lucas die Verbindung unterbrach, schlug Faith mit einem Kopfschütteln die Augen auf.
    „Alles in Ordnung, Rotfuchs?“
    „Ja. Ich bin okay.“ Sie schob eine Hand unter sein T-Shirt und legte sie auf seine Brust. Der Jaguar freute sich, dass sie bei ihm Halt suchte.
    Vaughn beugte sich vor und brachte sie mit seinem Kuss ganz nach Hause. „Keine Kurzschlüsse?“
    „Nein. Die neuen Schilde funktionieren.“ Ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. „Warum gerade die Wölfe? Ich kenne sie doch kaum.“
    „Wir sind mit ihnen verbunden“, sagte Vaughn. Ihm war gerade eingefallen, dass er ihr diesen Aspekt aus dem Rudelleben bislang verschwiegen hatte. „Kurz nachdem Sascha zu uns gekommen ist, haben wir einen Blutspakt geschlossen, aber wir waren schon lange vorher Geschäftspartner.“
    „Oh, ic h … “
    Lucas’ Telefon läutete.
    Das Alphatier sah auf das Display und hielt das Gerät ans Ohr. „Hawke?“ Stille. „Sind die Jungen in Sicherheit?“
    Vaughn konnte zwar hören, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde, gab es aber erst an Faith weiter, als Lucas die Verbindung unterbrochen hatte. „Hawke hat gesagt, sie hätten hinter einem Wandvorhang einen großen Riss in einer der Stützwände gefunden. Sie sind gerade dabei, es zu flicken.“ Er küsste sie auf den Hals. „Er hat sich auch für deine Warnung bedankt.“
    „Und was hat er noch gesagt?“ Lucas hob eine Augenbraue.
    Vaughn knurrte. „Dieser Wolf lebt gerne gefährlich.“
    „Was hat er gesagt?“ fragte Faith, die Saschas Lächeln neugierig machte. Die andere Mediale sah so aus, als wüsste sie bereits, was Hawke gesagt haben könnte.
    „Nichts.“ Vaughn biss sie zart ins Ohrläppchen, die Geste war so intim, dass Faith spürte, wie ihr fast die Röte ins Gesicht stieg. Bei solchen Gelegenheiten kam ihr die Medialenausbildung doch sehr zugute.
    „Nun sag schon.“ Sie fuhr mit den Fingernägeln über seine Brust. „Was hat er gesagt?“
    „Der verfluchte Wolf hat gefragt, ob unsere V-Mediale schön sei. Und der verdammte Lucas hat ja gesagt.“ Mit jedem Wort hörte er sich weniger wie ein Mensch an. „Daraufhin meinte Hawke, er würde dich zum Dank auf deinen hübschen Mund küssen, sobald er dich träfe.“
    Alle außer Vaughn grinsten. Selbst Clay hatte die Lippen zu einem schmalen Lächeln verzogen. Trotz ihrer anfänglichen Vorsicht und der Vorahnung bezüglich seiner Entwicklung mochte Faith den wortkargen Wächter inzwischen gern. Vor einer Woche hatte sie ihn zum Essen gebeten und sehr zu Vaughns Überraschung war er tatsächlich gekommen. Er hatte sie sogar berührt. Er hatte mit dem Handrücken zart über ihre Wange gestrichen und ihr gesagt, dass sie dazugehöre. Dass sie ein Teil des Rudels sei.
    „Na ja, das wird aber nicht möglich sein“, sagte Faith ohne Zögern und sah die Katze, mit der sie zusammenlebte und die sie mit wilder Leidenschaft liebte, schelmisch an, „denn du bist der Einzige, von dem ich geküsst werden will.“
    „Tatsächlich?“
    „Tatsächlich.“
    „Ich glaube, ich mag den Wolf doch, wenn er dich dazu bringt, solche Dinge zu sagen.“
    Lachend ließ sie sich küssen, denn Vaughn brauchte das. Er war viel besitzergreifender als die anderen Männer. Aber das machte ihr nichts aus. Sie konnte es ertragen, dass er sie als sein alleiniges Eigentum betrachtete.
    „Ich hatte Angst, die dunkle Seite meiner Fähigkeiten könnte aufgrund der Zweiteilung im Medialnet auch böse sein“, sagte Faith zu Vaughn, als sie später vor ihrem Heim saßen. Sterne glitzerten durch das dichte Blätterdach und die Bewohner des Waldes gingen ihren Geschäften nach, wussten sich in Sicherheit, da das Raubtier im Revier

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